Astrofotografie :: Kometen

 
Kometenaufnahmen, jeweils mit ausführlicher Beschreibung der verwendeten Aufnahmetechnik.

Kometen

Kometen sind kleine, wenig dichte Brocken, die aus dem Rand unseres Sonnensystems, der Oort´schen Wolke, stammen und die Sonne in sehr großen Abständen umkreisen. Sie sind sozusagen Überbleibsel der Gas- und Staubscheibe, aus der sich vor rund 4,5 Mrd. Jahren unser Sonnensystem bildete und können uns daher sehr viel darüber erzählen. Diese Kometen sind meist unregelmäßig geformte Körper mit einer Ausdehnung von einigen 100m bis zu einigen km und bestehen aus einem Gemisch aus Gestein, mineralischem Staub, Wassereis und verschiedenen gefrorenen Gasen. Die Analogie ´schmutzige Schneebälle´ könnte man also als sehr zutreffend bezeichnen.

Kometen sind sehr unauffällige Objekte, die in der Regel unentdeckt bleiben. Doch gelegentlich wird die Bahn eines solchen Brockens so gestört, daß er eine stark elliptische Bahn um die Sonne annimmt. Bei seiner Annäherung an die Sonne wird seine Oberfläche erwärmt, wobei das Eis an seiner Oberfläche verdampft und einiges an Staub mitreißt. Da die Kometen eine nur geringe Masse und damit praktisch keine Schwerkraft haben, kann er dieses Gas - meist Wasserdampf und CO² - nicht festhalten, eine Koma bildet sich um diesen Brocken herum. Erst dann wird dieser Komet für die Kometenjäger nachweisbar, wobei sich dieser Komet dann immer noch jenseits der Jupiterbahn befindet und mit ca. 18 mag noch extrem lichtschwach ist.

 

LulinHäufig sieht man Kometen mit einer kräftig türkisfarbenen Koma, so wie bei
C/2007 N3 / Lulin (rechts). Diese Färbung wird von den Gasen C²N² und C² verursacht, die unter Einwirkung des Sonnenlichts in dieser Farbe leuchten. Diese Gase kommen in Kometen häufig vor und gelten heute als ´Urbaustoffe´ für das Leben. Unklar ist jedoch, ob diese ´Urstoffe´ bereits auf der jungen Erde vorhanden waren oder durch massive Kometeneinschläge in der Frühzeit unseres Sonnensystems von außen eingebracht wurden.
 

Mit weiterer Annäherung an die Sonne wird das Gas teilweise ionisiert und vom immer stärker werdenden Partikelstrom der Sonne mitgerissen. Dann endlich wird für uns dieser Komet als "Schweifstern" sichtbar, besonders dann, wenn Erde, Komet und Sonne einen rechten Winkel bilden. Da Kometen sehr fragile Körper sind, kann es leicht passieren, daß er in der Nähe seines Periheldurchgangs zerbricht.

Nach ihrem Periheldurchgang entfernen sich die Kometen wieder von der Sonne und werden für uns unsichtbar. Einige behalten ihre elliptische Bahn bei (periodische Kometen), wieder andere nutzen ihr "Swing-By-Manöver" um die Sonne um auf nimmerwiedersehen in die unendlichen Weiten des Weltraums zu verschwinden (parabolische oder hyperbolische Bahnen).

 

WirtanenKometen, die hell genug sind, um mit bloßem Auge als ´Schweifstern´ bewundert werden zu können, sind eine äußerst seltene Ausnahme. Mit ein wenig Glück können wir zwei solcher Prachtexemplare pro Jahrzehnt genießen und sollten dann besonders aufmerksam sein.

Der typische ´Otto-Normal-Komet´, wie der rechts gezeigte Komet 46P/Wirtanen zeigt sich jedoch erst in einem mittelgroßen Amateurteleskop als kleines, rundes ´Nebelbällchen´ mit deutlich sichtbarem ´Kern´, dem sogenannten False Nucleus in der Mitte.
 

18 Kometen-Aufnahmen & verwendete Aufnahmetechnik:

(Die Liste ist nach dem Aufnahmedatum sortiert)
TitelMagRaDecAufnahmezeitpunkt
 
https://astrofotografie.hohmann-edv.de/aufnahmen/sonnensystem.kometen.php
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