Merkur
Merkur ähnelt optisch unserem Mond, hat eine recht hohe Dichte und umkreist die Sonne in nur 58,646 Tagen auf einer sehr exzentrischen Bahn. Der nur 4.879 kleine Planet nähert sich der Erde während einer Aphel-Konjunktion (optimalerweise um den 8.6.) bis auf rund 80 Mio. Km an und erreicht dabei einen scheinbaren Durchmesser von max. 12". Rund 8-20 Tage vor und nach einer solchen unteren Konjunktion ist die schmale und leider nicht besonders helle Merkursichel auch am Tageshimmel unter sehr guten Wetterbedingungen recht gut zu fotografieren. Voraussetzung ist allerdings ein Teleskop mit hinreichend großer Öffnung ab etwa 10".
Warnung!!! Die große Sonnennähe zwingt dazu, das Teleskop sehr dicht an die Sonne heranzufahren. Dabei kann es leicht passieren, daß man beim Ausrichten die Sonne "erwischt" und beim Blick durch das Okular erblindet. Die Teleskopöffnung sollte durch geeignete Maßnahmen so abgeschirmt werden, daß kein Sonnenlicht in den Tubus fällt. Dies gilt in besonderem Maße für geschlossene SCT's bzw. Schmidt-Newtons.
Voraussetzung für eine Beobachtung der Merkursichel am Tage ist darüber hinaus eine hinreichend große Elongation von mindestens 16° und ein dunstfreier, dunkelblauer Himmel, da das Sonnenlicht ansonsten zu stark gestreut wird und die Merkursichel damit hoffnungslos überstrahlt. Dabei sollte sich Merkur optimalerweise nahe dem Aphel seiner Bahn befinden, also:
- im Frühling etwa 8-20 Tage nach der Unteren Konjunktion
- im Spätsommer 8-20 Tage vor der unteren Konjunktion
- im Frühsommer 8-20 Tage vor und nach der unteren Konjunktion
Angesichts dieser kleinen Zeitfenster brauchts daher schon ein gewaltiges Quäntchen Glück, um in unseren Breiten gleichzeitig ausreichend gute Wetterbedingungen zu bekommen.
Ebenfalls möglich sind Merkurbeobachtungen (sogar mit dem bloßen Auge!) während der Abenddämmerung im Frühling (größte östliche Elongation) oder während der Morgendämmerung im Herbst (größte westliche Elongation), denn dann verläuft in beiden Fällen die Ekliptik besonders steil gegenüber dem Horizont.
Nachteilig sind dann jedoch folgende zwei Besonderheiten:- In beiden Situationen befindet sich Merkur gerade im Perihel seiner Bahn, so daß sein Winkelabstand zur Sonne den Wert von 18° nicht wesentlich überschreiten wird.
- Der "Halbmerkur" steht dann immer nur sehr knapp über dem Horizont, was stets ein schlechtes Seeing zur Folge hat.
Wie auch immer, auf jeden Fall bleiben die Zeitfenster zur Merkurbeobachtung mit etwa 2 Wochen immer recht klein. Die Wahrscheinlichkeit, daß es in unserem Breiten genau in diesen kleinen Zeitfenstern geeignete Wetterbedingungen gibt, ist verschwindend gering, was der Hauptgrund dafür ist, daß eine Merkurbeobachtung so extrem schwierig ist.
Merkuraufnahmen & verwendete Aufnahmetechnik:
Allgemeine Objektdaten: Objektgröße: 9,6´´ Entfernung: 105.167.000 Km Helligkeit: -0,01 mag mittlere FH: 4,66 mag/"² Phase: 26 % Elongation: 23° 18' Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2006-03-27 09:59 UTC Montierung: Meade LX200GPS (G Teleskop: Meade 10" SCT Öffnung: 254 mm Brennweite: 2832 mm Öffnungsverh.: f/11,1 Kamera: Philips ToUcam PCVC840K Filter: IR-Passfilter 685nm Einzelbelichtung: 1/500s, Gain: 17%, γ min Stacking: (beste Einzelaufnahme) Vb: 294,2 × Bildfeld: 1,09' × 0,82' Abbildungsmaßstab 0,41", 0,17"², 208,0 Km/Px Bedingungen: Horizonthöhe: 35° 58´ rel. Extinktion: 0,58 mag Seeing: Grottenschlecht Temperatur: 18°C
Die Beobachtung der Merkursichel am hellichten Tage ist ein ausgesprochen schwieriges Unterfangen, denn der Planet hat eine Albedo von nur 0,06 und glänzt deshalb nicht gerade mit einer üppigen Flächenhelligkeit wie etwa die Venus mit ihrer über 10 × so hohen Albedo von 0,7. Vielmehr ist Merkurs Flächenhelligkeit mit der unseres Mondes (Albedo=0,07) vergleichbar. Eine gute Übung wäre also das Beobachten der schmalen Mondsichel am Tage, wenn diese einen visuellen Abstand von ca. 20° von der Sonne hat.
Die Abbildung zeigt die Merkursichel so, wie sie sich im 9,7-mm-Okular eines 10" SCT dem Beobachter präsentiert.
Zum Auffinden sollte zunächst ein 32-mm-Okular hergenommen werden, hier hat man ein viel größeres Gesichtsfeld und erkennt Merkur etwas leichter. Sorgfältiges Zentrieren vor dem Okularwechsel nicht vergessen
Allgemeine Objektdaten: Objektgröße: 9,6" Entfernung: 105.167.000 Km Helligkeit: -0,01 mag Phase: 26 % Elongation: 23° 18' Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2006-03-27 09:59 UTC Montierung: Meade LX200GPS (G Teleskop: Meade 10" SCT Öffnung: 254 mm Brennweite: 2832 mm Öffnungsverh.: f/11,1 Kamera: Philips ToUcam PCVC840K Filter: IR-Passfilter 685nm Einzelbelichtung: 1/500s, Gain: 17%, γ min Stacking: 36 aus 1.024, handverlesen Vb: 294,2 × Bildfeld: 1,09' × 0,82' Abbildungsmaßstab 0,41", 0,17"², 208,0 Km/Px Bedingungen: Horizonthöhe: 35° 58´ rel. Extinktion: 0,58 mag Seeing: Grottenschlecht Temperatur: 18°C
Endlich klarer Himmel!!! Der Föhn sorgte einerseits zwar für ein sehr schlechtes Seeing, doch andererseits konnte er diesmal die Wolken einer nahenden Regenfront fernhalten.
Die gezeigte Aufnahme zeigt die schmale Merkursichel im Infrarot. Der knackig blaue Himmel am Aufnahmetag wurde der Aufnahme "künstlich" hinzugefügt, um ein möglichst realistisches Abbild zu erhalten. Merkur befand sich zu diesem Zeitpunkt übrigens 15 Tage nach der unteren Konjunktion und 12 Tage vor der größten westlichen Elongation, die diesmal fast zeitgleich mit der Aphelstellung seiner Bahn zusammenfällt. Dies garantiert am 8.4. einen optimalen Winkelabstand von der Sonne von fast 28° :=}
Norden ist oben.
Allgemeine Objektdaten: Objektgröße: 8,9" Entfernung: 112.901.000 Km Helligkeit: -0,40 mag Phase: 34 % Elongation: 25° 08' Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2006-03-31 09:10 UTC Montierung: Meade LX200GPS (G Teleskop: Meade 10" SCT Öffnung: 254 mm Brennweite: 2832 mm Öffnungsverh.: f/11,1 Kamera: Philips ToUcam PCVC840K Filter: IR-Passfilter 685nm Einzelbelichtung: 1/500s, Gain: 0%, γ min Stacking: 9 aus 685, handverlesen Vb: 294,2 × Bildfeld: 1,09' × 0,82' Abbildungsmaßstab 0,41", 0,17"², 223,3 Km/Px Bedingungen: Horizonthöhe: 35° 11´ rel. Extinktion: 0,60 mag Seeing: Grottenschlecht Temperatur: 13°C
Nun wird sie schon ein wenig voller, unsere Merkursichel, und damit ist sie im Okular auch etwas leichter gegen den hellen Hintergrund auszumachen. Leider geht das auf Kosten der scheinbaren Größe des Planeten, die innerhalb von nur 4 Tagen um 0,7" abgenommen hat.
Die Aufnahme entstand wegen des sehr schlechten Seeing ebenfalls im Infrarot, wiederum wurde der blaue Himmelshintergrund in passender Helligkeit der Aufnahme hinzugefügt.
Norden ist oben.
Allgemeine Objektdaten: Objektgröße: 9,6" Entfernung: 105.212.000 Km Helligkeit: -0,01 mag Phase: 26 % Elongation: 23° 18' Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2006-03-27 10:30 UTC Montierung: Meade LX200GPS (G Teleskop: Meade 10" SCT Öffnung: 254 mm Brennweite: 7500 mm (Barlow) Öffnungsverh.: f/29,5 Kamera: Philips ToUcam PCVC840K Filter: IR-Passfilter 685nm Einzelbelichtung: 1/50s, Gain: 8%, γ min Stacking: 25 aus 1.024, handverlesen Belichtung eff: 0,3s Vb: 779,2 × Bildfeld: 0,41' × 0,31' Abbildungsmaßstab 0,15", 0,02"², 78,558 Km/Px Bedingungen: Horizonthöhe: 35° 22´ rel. Extinktion: 0,59 mag Seeing: Grottenschlecht Temperatur: 21°C
Nur nicht übermütig werden. Bei einem so schlechten Seeing "verträgt" der Merkur einfach keine 7,5m Brennweite!. Zuwiderhandlungen werden gnadenlos mit einer solchen verwackelten "Merkurbanane" abgestraft ;=}
Norden ist oben.
Allgemeine Objektdaten: Objektgröße: 7,9´´ Entfernung: 127.607.000 Km Helligkeit: -0,80 mag mittlere FH: 3,45 mag/"² Phase: 47 % Elongation: 27° 42' Koordinaten: 22h 24m 28,23s / -05° 44' 10" Sternbild: Wassermann (Aquarius [AQR]) Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2006-04-07 06:56 UTC Montierung: Meade LX200GPS (G Teleskop: Meade 10" SCT Öffnung: 254 mm Brennweite: 7500 mm (Barlow) Öffnungsverh.: f/29,5 Kamera: Philips ToUcam PCVC840K Filter: IR-Passfilter 685nm Einzelbelichtung: 1/25s, Gain: 0%, γ min Stacking: 36 aus 1.600, handverlesen Belichtung eff: 1,2s Vb: 779,2 × Bildfeld: 0,41' × 0,31' Abbildungsmaßstab 0,15", 0,02"², 95,280 Km/Px Bedingungen: Horizonthöhe: 25° 58´ rel. Extinktion: 0,90 mag Seeing: Mittel-Gut [6/10] Temperatur: -1°C
Nur einen Tag vor Merkurs größter westlicher Elongation präsentiert sich der kleine Planet bei ausnahmsweise recht gutem Seeing als "Fast-Halbmöndchen". Da Merkur nun fast die Aphelstellung seiner Bahn erreicht hat, beglückt er den irdischen Beobachter nicht nur mit einem sehr großen Winkelabstand zur Sonne (Elongation), sondern auch mit einem für diese Stellung recht großen scheinbaren Durchmesser. Diesmal konnte Merkur satte 7,5m Brennweite locker "verdauen", auch wenn die Ausbeute an wirklich guten Einzelbildern eher gering war. Doch die wenigen, wirklich guten Einzelbilder zeigen tatsächlich andeutungsweise gewisse Albedostrukturen auf Merkur, die nach dem Stacken und (vorsichtigem!!!) Schärfen wesentlich deutlicher hervortreten.
Zur Aufnahme:
Ein nahe gelegener Hügel mit recht steil abfallendem Westhang konnte das Sonnenlicht davon abhalten, am Seeing zu "arbeiten", während Merkur zum Aufnahmezeitpunkt schon knapp über diesem Hügel stand.
Zur Bildbearbeitung:
Die Aufnahmen wurden im Infrarot gemacht, der blaue Himmel wurde am Schluß in schon erwähnter Manier der Aufnahme hinzugefügt. Nach dem Stacken wurde das Summenbild im FitsWork in die drei Farbkanäle zerlegt, Rot- und Grünkanal geschärft und "histogrammtechnisch" optimiert. Die dabei entstandenen, erstaunlich wenig verrauschten Bilder wurden nochmals mit Giotto aufaddiert. Ergebnis war ein zweites, fast perfektes Summenbild, das im nachhinein nicht einmal entrauscht werden mußte.
Nicht genau eingenordet.
Allgemeine Objektdaten: Objektgröße: 7,5´´ Entfernung: 134.279.000 km Helligkeit: -1,40 mag mittlere FH: 2,73 mag/"² Phase: 43 % Elongation: 18° 00' Koordinaten: 22h 38m 25,9s / -07° 23' 03" Sternbild: Wassermann (Aquarius [AQR]) Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2007-02-09 16:16 UTC Montierung: Meade LX200GPS (G Teleskop: Meade 10" SCT Öffnung: 254 mm Brennweite: 2950 mm Öffnungsverh.: f/11,6 Kamera: Philips ToUcam PCVC840K Filter: IR-Passfilter 685nm Einzelbelichtung: 1/50s, Gain: 0%, γ max Stacking: 28 aus 1.600, handverlesen Belichtung eff: 0,3s Vb: 306,5 × Bildfeld: 1,04' × 1,04' Abbildungsmaßstab 0,39", 0,15"², 254,9 km/Px Bedingungen: Horizonthöhe: 16° 38´ rel. Extinktion: 1,36 mag Seeing: Grottenschlecht Temperatur: 4°C
Eine weitere Möglichkeit, den kleinen Merkur auch mit dem freien Auge zu beobachten ergibt sich dann, wenn dieser sich nahe seiner größten östlichen Elongation etwa zwischen Februar und April kurz nach Sonnenuntergang tief über dem Westhorizont befindet. Wie oben schon angesprochen, darf man sich vom Seeing nicht allzuviel versprechen, deshalb habe ich auch auf eine allzu große Brennweite verzichtet. Die Aufnahme entstand im Infrarot, wobei der helle Abendhimmel der Aufnahme künstlich hinzugefügt wurde, um dem visuellen Eindruck durch das Okular möglichst nahe zu kommen.
Allgemeine Objektdaten: Helligkeit: -3,90 mag / -1,26 mag Sternbild: Widder (Aries [ARI]) Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2010-04-07 18:41 UTC Montierung: EQ1 Teleskop: Weltblick MC 1:3.5/135 Öffnung: 38 mm Brennweite: 135 mm (Reducer) Öffnungsverh.: f/3,5 Kamera: Canon EOS 1000 D Einzelbelichtung: 1/25s @ ISO 800 Stacking: 4 Vb: 6,9 × (Abbildung 1/2) Theor. Grenzgröße 9,5 mag Theor. Grenz-FH 20,6 mag/"² Bildfeld: 2,48° × 3,72° Abbildungsmaßstab 17,42", 303,38"²/Px Bedingungen: Horizonthöhe: 9° 37´ rel. Extinktion: 1,94 mag Seeing: Mittel [5/10] Transparenz: 5.5 fst Temperatur: 10°C
Abendstimmung mit Venus und Merkur, die sich im Abstand von nur 3¼° als ein seltenes ´Abendsternduo´ zeigten. Durch die in dieser Jahreszeit steile Ekliptik am Abendhimmel war Merkur mit bloßem Auge erstaunlich gut zu sehen.
Allgemeine Objektdaten: Objektgröße: 7,0´´ Entfernung: 144.376.905 km Helligkeit: -1,60 mag mittlere FH: 2,38 mag/"² Phase: 53 % Elongation: 18° 18' Koordinaten: 01h 02m 31,18s / +08° 42' 03" Sternbild: Fische (Pisces [PSC]) Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2011-03-20 15:50 UTC Montierung: Celestron Gabel Teleskop: Celestron C14 Öffnung: 356 mm Brennweite: 7820 mm (Barlow) Öffnungsverh.: f/22,0 Kamera: Philips ToUcam PCVC840K - S/W-Mod Filter: IR-Passfilter 685nm Einzelbelichtung: 1/100s, Gain: 40%, γ min Stacking: 4 Vb: 812,5 × Theor. Grenzgröße 5,9 mag Theor. Grenz-FH 6,7 mag/"² Bildfeld: 0,39' × 0,39' Abbildungsmaßstab 0,15", 0,02"², 103,4 km/Px Mitwirkende: F. X. Kohlhauf Bedingungen: Horizonthöhe: 32° 1´ rel. Extinktion: 0,69 mag Seeing: Mittel [5/10] Transparenz: 5.5 fst Temperatur: 6°C
Zwar hatte Merkur die optimalen Sichtbarkeitsbedingungen am Abendhimmel, aber wir entschieden uns, nicht auf die Abenddämmerung zu warten, denn das Seeing verschlechterte sich zusehends.
Das 2. Bild
zeigt eine bemerkenswert scharfe Einzelaufnahme.
Das 3. Bild ist koloriert um den Eindruck im Okular möglichst originalgetreu wiederzugeben.
Stimmt es wirklich, daß bei ´wackeligem´ Seeing ein Abblenden des SCT eine Verbesserung an Schärfe bringt? Den Beweis zeigt das...
4. Bild:
Wenn man den C14 mit einer Lochblende auf 120 mm Öffnung abblendet, dann haben wir im Prinzip einen Schiefspiegler vor uns. Eine Bogensekunde kann man damit schon auflösen, und wenn das Seeing auch in kurzen Momenten nicht besser wird, dann ist man mit einer solchen "Seeinganpassung" sogar im Vorteil.
Allgemeine Objektdaten: Objektgröße: 5,5´´ Entfernung: 181.970.850 km Helligkeit: -2,10 mag mittlere FH: 1,36 mag/"² Phase: 88 % Elongation: 12° 24' Koordinaten: 23h 08m 32,54s / -06° 17' 43" Sternbild: Wassermann (Aquarius [AQR]) Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2012-02-22 17:17 UTC Montierung: EQ1 Teleskop: Weltblick MC 1:3.5/135 Öffnung: 38 mm Brennweite: 135 mm Öffnungsverh.: f/3,5 Kamera: Canon EOS 1000 D Einzelbelichtung: 0.25s @ ISO 100 Stacking: 1 Belichtung eff: 0,3s Bias/Rauschen: 544 ADU / 33 RMS (auf 16 Bit bezogen) Vb: 4,6 × (Abbildung 1/3) Theor. Grenzgröße 8,2 mag Theor. Grenz-FH 20,6 mag/"² Bildfeld: 8,71° × 5,81° Abbildungsmaßstab 26,13", 682,61"², 23.050 km/Px Bedingungen: Horizonthöhe: 5° 7´ rel. Extinktion: 2,62 mag Seeing: Mittel [5/10] Transparenz: 5.5 fst Temperatur: 2°C
Selbst wenn Merkur nicht optimal im März mit 18° visuellem Sonnenabstand als "2. Abendstern" unübersehbar über dem fast dunklen Horizont steht, sollte man ihn nicht unbeachtet lassen. Auch mit nur 12° Sonnenabstand im Februar macht er eine durchaus gute Figur in der Abenddämmerung.
Allgemeine Objektdaten: Objektgröße: 12,1´´ Entfernung: 83.385.853 km Koordinaten: 03h 06m 23,71s / +17° 30' 01" Sternbild: Widder (Aries [ARI]) Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2016-05-09 11:33 UTC Montierung: Celestron Gabel Teleskop: Celestron C8 Öffnung: 203 mm Brennweite: 400 mm Öffnungsverh.: f/2,0 Kamera: Lumia 930 Einzelbelichtung: 1/100s Stacking: 1 Vb: 217,5 × Bildfeld: 17,66' × 9,93' Abbildungsmaßstab 0,55", 0,30"², 223 km/Px Mitwirkende: F. X. Kohlhauf Bedingungen: Horizonthöhe: 59° 29´ rel. Extinktion: 0,16 mag Seeing: Mittel [5/10] FWHM: 3,0 Pixel ≡ 1,7" Reale Auflösung: 669 km Temperatur: 24°C
Wenn sich Sonne, Merkur und Erde genau auf einer Linie befinden, dann kann man von der Erde aus gesehen eine partielle Sonnenfinsternis erleben, bei der der rund 12" duchmessende Merkur die Sonne verdeckt. Freilich wird man dieses Ereignis ohne Hilfsmittel nicht bemerken, denn die Erde wird dann rund 0,004% weniger Sonnenlicht bekommen. Das Merkurscheibchen ist kleiner als ein kleiner Sonnenfleck und mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Obwohl Merkur der Sonne rund 3-mal näher ist als die Erde, kommt ein solches Ereignis nur äußerst selten vor, denn die Bahnebenen von Erde und Merkur sind mit gut 7° recht stark geneigt. Am 9.5.2016 konnte dieses Ereignis von Mitteleuropa aus praktisch vollständig beobachtet werden:
Start: 11:12 UTC Mitte: 14:57 UTC Ende: 18:42 UTCLeider spielte das Wetter in Bad Tölz nicht so recht mit. Bei anfangs nur leichter Bedeckung durch Schleierwolken war die Sonne noch recht blaß zu sehen. Kurz vor 13:56 UTC war dann endgültig Schluß. Die dunklen Wolken einer von Süden heranziehenden Warmfront ließen keinen "Durchblick" mehr zu.
Das 1. Foto
Wurde mit einem Smartphone durch das Okular eines Celestron 8 geknipst. Der Orangefilter konnte den miserablen Kontrast durch das Schleiergewölk ein wenig verbessern. Bei nur 400 mm effektiver Brennweite (afokale Okularprojektion) ergibt sich durch die winzigen, nur gut 1µm großen Pixel der Kamera eine stattliche Vergrößerung von über 200× wodurch das kleine Merkurscheibchen erstaunlich gut dargestellt werden konnte.
Das 2. Bild
zeigt die Punktspur des Merkurs über der Sonne, soweit vom Standort Bad Tölz beobachtbar war.
Im 3. Bild
ist die Ausrüstung zu sehen, mit der das Video des Merkurtransits aufgenommen wurde.
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