Variables Ebnen
Menüpunkt: Bearbeiten - Ebnen - Hintergrund ebnen variabel <Strg>+H
• Einführung:
Je tiefer ein Himmelsobjekt belichtet wird - dabei
spielt es keine Rolle ob durch eine einzige lange Belichtung oder durch eine entsprechende Menge
aufsummierter kürzer belichteter Teilaufnahmen - stets wird man vor einem der schwersten Probleme
in der Astrofotografie stehen: Dem im allgemeinen höchst uneben Hintergrund, was einem stärkeren
Dehnen des Histogramms unter Umständen sehr enge Grenzen setzt, und das noch lange bevor sich das
Rauschen bemerkbar macht. Somit können lichtschwache Bildteile nicht mehr dargestellt werden, denn
diese versinken hoffnungslos in der "Hügellandschaft" des unebnen Hintergrunds. Mit geeigneten
Flatfieldaufnahmen kann man dem recht effizient entgegenwirken, jedoch gelingt auch damit meist
keine 100%-ige Ebnung. Noch schlimmer ist es, wenn man diese Flatfieldaufnahmen schlichtweg vergißt,
was mir selbst schon öfters passiert ist.
• Das Problem...
... sieht man sofort an den folgenden beiden
Aufnahmen:
Unebner Hintergrund
Das bewußt sehr stark gedehnte Summenbild von
M 105 und seinen Nachbargalaxien zeigt die Auswirkungen eines nicht besonders gut passenden
Flatfields. (Ok, ich gebs ja zu, hab hier schon wieder vergessen Flats aufzunehmen, und das
Masterflat hat nicht besonders gut gepaßt...)
Variabel geebnet
Nach der variablen Ebnung durch FitsWork zeigt sich nun
ein völlig anderes Bild - hier treten lichtschwache Einzelheiten deutlich hervor, und auch die
Galaxien heben sich nun viel besser vom Hintergrund ab. Selbstverständlich läßt sich das
Differenzbild noch weiter glätten und entrauschen, was das Rauschen nach Abzug vom Original
nochmals beträchtlich reduziert.
Besonders deutlich wird der Unterschied, wenn man mit
dem unebnen Bild blinkt. Dazu einfach mal die Maus über das Bild bewegen.
• Lösung in FitsWork
Seit der Version 3.70 wurde die Menüoption
"Hintergrund ebnen variabel" stark überarbeitet und erweitert. Über den o.g. Menüpunkt erreicht man diesen
Dialog. Schon bei seinem Start wird eine Kopie des angesprochenen Bilds im Arbeitsfenster erzeugt,
das gleichzeitig als Vorschaubild dient, wenn die Schaltfläche "Berechnen" angeklickt wird.
ist übersichtlich und nur auf die reine Funktionalität beschränkt. Hier gibt es einige sehr leistungsstarke Funktionen um den Bildhintergrund recht sauber zu ebnen. Eine Reise mit der Maus über die einzelnen Funktionselemente zeigt an dieser Stelle wie es geht.
Mit diesem Schieberegler wird der Wirkradius der Ebnung eingestellt. Dieser muß sehr feinfühlig eingestellt werden damit insbesondere die Übergänge beim Maskieren nicht allzusehr auffallen.
Zusätzlich zum Maskieren heller Bildanteile können mit der Maus ein oder mehrere Bereiche definiert werden, der / die zur Berechnung der Bildfeldebnung nicht herangezogen werden sollen. Die Fläche dieser Bereiche sollte großzügig gewählt werden. Funktioniert sehr gut, wenn sich größere, flächige DSO im Bildfeld befinden, die sehr weich in den Hintergrund auslaufen - wie z.B. M 105 ;=}
Mit diesem Schieberegler können helle Bildteile von der Berechnung der Bildfeldebnung ausgenommen werden.
Mit einem Rechtsklick auf einen ausmaskierten Bereich kann dieser gelöscht werden. Ein Rechtsklick außerhalb dieser Maskierungen löscht alle Maskierungen.
Mit einem Klick auf diese Schaltfläche werden alle Einstellungen auf das Vorschaubild angewendet. Ein Klick auf diese Schaltfläche ist absolut notwendig, wenn die Einstellungen geändert werden, da mit ´Ok´ nur das bereits bestehende Vorschaubild übernommen wird.
Ein Klick auf "Ok" übernimmt das aktuelle Vorschaubild (nicht die aktuellen Einstellungen!) und schließt diesen Dialog. Die Bildfeldebnung ist damit abgeschlossen.
Die gerade vorgenommene Ebnung wird verworfen und das Vorschaufenster geschlossen.
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