Korrekturen - Histogramm
Nach dem Digitalisieren einer Aufnahme stehen für jeden Farbkanal maximal 256 diskrete Helligkeitsstufen zur Verfügung. Wenn man nun die statistische Häufigkeit einer jeden Helligkeitsstufe als Grafik darstellt, dunkle Stufen links, helle rechts, dann erhält man ein sogenanntes Histogramm.
Ist die Verteilung von ganz links bis ganz rechts relativ gleichmäßig, und gibt es keine auffälligen Spitzen am linken oder rechten Rand, dann kann man davon ausgehen, daß diese Aufnahme korrekt belichtet wurde. Eine einzige, auffällige Spitze ganz links ist bei Astroaufnahmen ganz normal und spiegelt den schwarzen Himmelshintergrund wieder, der nun mal in der Regel dominiert. Eine auffällige Spitze am rechten Ende deutet auf überbelichtete Bereiche hin, die die entsprechenden Bildpunkte auf dem Kamerachip gesättigt haben. Auch dies ist bei Sternaufnahmen normal, bei Planeten- Sonnen- und Mondaufnahmen ist es jedoch ein sicherer Beweis dafür, daß dieser Aufnahme bereits Informationen fehlen.
Das andere Extrem ist eine Häufung in der Mitte und fehlende Spitzen links und / oder rechts davon. Dann ist diese Aufnahme zu kontrastarm. Es ist aber kein Problem, dies zu korrigieren, in dem man den Kontrastbereich entsprechend aufdehnt.
Die Praxis:
Eine Schwarz-Weiß-Aufnahme von Mars. Am Histogramm deutlich zu erkennen: Ab Helligkeitswert 202 keine Informationen mehr. Der Regler für den höchsten Quellwert ist bereits auf 202 eingestellt. Die auffällige Spitze ganz links stellt den dunklen Hintergrund dar. | ||
Nun die Korrektur: Das Histogramm zeigt nun scheinbar etliche Lücken, doch man darf nicht vergessen, daß das Helligkeitsspektrum in der digitalen Welt stets diskret und niemals kontinuierlich ist. Dieser Effekt ist beim Aufdehnen also ganz normal. Der Kontrast ist nun deutlich besser. Da nur "nach rechts" aufgedehnt wurde, ist das Bild insgesamt heller geworden. |
Fazit:
Eine solche Histogrammkorrektur ist in fast allen Fällen sinnvoll. Jedoch darf nicht vergessen werden, daß Korrekturen generell nur die zweite Wahl der Mittel darstellen. Je besser die Originalaufnahme ist, desto weniger muß korrigiert werden und desto besser ist das Endresultat.© 2005-2024 Astrofotografie | Stand: 2014-06-12 | Mozilla unbekannt / unbekannt | Programmierung: Hohmann-EDV