Zwerggalaxien
Neben den großen, hellen und massereichen Spiral- Spindel- und elliptischen Galaxien existieren noch eine ganze Reihe an kleinen, wenig auffälligen Galaxien. Diese haben Ausdehnungen von höchstens 20.000 Lichtjahren, begleiten häufig sehr viel massereichere Galaxien und stehen nicht selten in gravitativer Wechselwirkung mit ihnen. So verwundert es auch nicht, daß in ihnen häufig eine heftige Sternentstehung zu beobachten ist.
Das Beispiel rechts zeigt die Zwerggalaxie Sextans-B, die sich in 4,4 Mio. Lichtjahren Entfernung von unserer Milchstraße befindet.
Interessanterweise lassen sich gerade diese Sternentstehungsgebiete mit den Mitteln der Amateurastronomie besonders gut erfassen, denn die meisten beobachtbaren Zwerggalaxien haben mit wenigen Millionen Lichtjahren nur einen geringen Abstand zu unserer Milchstraße. So werden selbst bei moderaten Brennweiten HII-Regionen mit zum Teil beachtlicher Ausdehnung sichtbar.
Zwerggalaxien besitzen im Vergleich zu den großen Galaxien eine nur geringe Leuchtkraft. Für eine gute Darstellung sind mit den Mitteln der Amateurastronomie Gesamtbelichtungszeiten von mindestens 1 Stunde erforderlich, besser wären 4-6 Stunden. Durch ihre geringe Entfernung lassen sich dafür sogar die hellsten Sterne in ihnen erstaunlich gut abbilden, denn sie erreichen eine scheinbare Helligkeit von 20 Magnituden und auch heller.
Interessant ist auch die Tatsache, daß Zwerggalaxien den mit Abstand häufigsten Galaxientyp im beobachtbaren Universum stellen. Man geht heute davon aus, daß das junge Universum ausschließlich von solchen kleinen Galaxien bevölkert war, die sich im weiteren Verlauf zu immer größeren Systemen vereinigt und zu den bekannten Morphologien weiterentwickelt haben. Noch heute werden mit schöner Regelmäßigkeit Zwerggalaxien von ihren großen Nachbarn ´verschluckt´, alleine daraus läßt sich ihre große Häufigkeit in den ersten paar Milliarden Jahren nach dem Urknall mutmaßen.
Eine interessante ´Untergruppe´, die so genannten ultrakompakten Zwerggalaxien (UCD´s = ultra compact dwarf galaxies), sind mit um 100 Lichtjahren Ausdehnung noch um einiges kompakter. Sie leuchten deutlich schwächer als man es von ihrer Masse her erwarten könnte. So finden sich in ihnen überdurchschnittlich viele Sternleichen, meist vom Typ Neutronenstern oder Schwarzes Loch, die viel zur Masse aber praktisch nichts zur Leuchtkraft beitragen.
10 Aufnahmen & verwendete Aufnahmetechnik:
(Liste nach Rektaszension sortiert)Zwerggalaxie | Mag | Mag abs. | Entfernung | Ra | Dec |
---|---|---|---|---|---|
WLM | 11.00 m | -13,82 m | 3.000.000 Lj | 00:01:58,1 | -15:27:39 |
IC 1613 | 9.90 m | -14,34 m | 2.300.000 Lj | 01:04:48,0 | +02:07:10 |
Sextans-B | 11.90 m | -13,77 m | 4.440.000 Lj | 10:00:00,0 | +05:19:56 |
LEO-1 | 10.10 m | -11,71 m | 750.000 Lj | 10:08:27,0 | +12:18:27 |
Sextans-A | 11.70 m | -14,00 m | 4.504.270 Lj | 10:11:00,0 | -04:41:42 |
leo2 | 12.60 m | -9,03 m | 690.000.Lj | 11:13:28,8 | +22:09:06 |
NGC 4449 | 9.40 m | -18,43 m | 12.000.000 Lj | 12:28:11,3 | +44:05:40 |
NGC 6822 | 9.30 m | -14,01 m | 1.500.000 Lj | 19:44:56,6 | -14:48:25 |
AQR-Dwarf | 13.90 m | -11,19 m | 3.400.000 Lj | 20:46:52,0 | -12:50:51 |
UGC 12613 | 13.21 m | -11,61 m | 3.000.000 Lj | 23:28:36,2 | +14:44:35 |
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