Schärfung mit 'Unscharf Maskieren'
Das 'Unscharf Maskieren', eine gerne eingesetzte Technik zur Bildschärfung, kann je nach Bildinhalt wahre Wunder bewirken. Der etwas seltsam anmutende Begriff stammt übrigens von der "analogen" Dunkelkammertechnik ab. Hier wurde das Negativ zusammen mit einem zusätzlichen Bild, ein unscharfes Negativ des Negativs, vergrößert. So läßt sich eine nachträgliche Schärfung auf chemischen Filmmaterial durchführen. Die Funktionsweise des digitalen 'Unscharf Maskieren' soll im folgenden nun eingehend erläutert werden:Das Prinzip:
Das Original Vom bearbeiteten Originalbild werden zwei Kopien angefertigt und diese in zwei getrennte Ebenen "A" und "B" untergebracht. Diese beiden Ebenen werden nun gezielt weichgezeichnet. Zusätzlich wird Ebene B invertiert. | ||
"Unscharfe Maske A", stark aufgehellt Nun wird vom Originalbild die unscharfe Ebene A subtrahiert. Eigentlich müßte ein völlig schwarzes Bild dabei herauskommen, doch durch das Weichzeichnen der Ebene A bleibt nun die Differenz zum schärferen Original erhalten. Das Ergebnis ist unsere fast schwarze "unscharfe Maske A", die abgespeichert wird. | ||
"Unscharfe Maske B", stark aufgehellt Nun wird die vorher invertierte Ebene zum Original addiert. Eigentlich müßte ein völlig weißes Bild dabei herauskommen, doch hier gilt das Gleiche wie im letzten Abschnitt. Das fast weiße Bild wird nun invertiert und als nun fast schwarze "unscharfe Maske B" abgespeichert. | ||
Ergebnis der Addition / Subtraktion Vom Originalbild wird nun die "unscharfe Maske B" subtrahiert und zum Ergebnis die "unscharfe Maske A" addiert. Im Ergebnis dieser beiden Operationen sehen wir ein Bild, von dem das Weichzeichnen sozusagen subtrahiert worden ist. Schärfung und Kontrastgewinn sind kaum zu übersehen. |
Glücklicherweise läßt sich das nicht ganz leichte Verfahren "Unscharf Maskieren" im GIMP mit mehreren Parametern einstellen und mit Echtzeit-Vorschau automatisiert durchführen.
Leider verführt das 'Unscharf Maskieren' leicht zum Übertreiben, hier ist also etwas Fingerspitzengefühl wichtig. Es darf auch nicht vergessen werden, daß man mit dieser Technik das Restrauschen und eventuell vorhandene unerwünschte Artefakte gleich mitschärft. Das unbehandelte Bild sollte also bereits eine sehr gute Qualität haben
Die Praxis:
Kombination aus 16 Einzelaufnahmen Kontrastreich und rauschfrei, jedoch etwas unscharf. Denn die durch die Luftunruhe verursachten Verzerrungen sind hier ebenfalls gemittelt worden. Das führt unweigerlich zu einer gewissen Unschärfe. | ||
Kombination aus 16 Einzelaufnahmen, nachgeschärft Das Ganze kann jetzt guten Gewissens nachgeschärft werden, hier zum Vergleich die mit Neat Image nachgeschärfte Version. | ||
Kombination aus 16 Einzelaufnahmen, unscharf maskiert In diesem Falle hat sich das 'Unscharf Maskieren' gelohnt. Die noch etwas schwammigen Strukturen auf dem vorhergehenden Bild kommen nun knackscharf. |
Fazit:
Das 'Unscharf Maskieren' eignet sich nicht für alles und jedes, ist aber, wenn doch, eine sehr empfehlenswerte Technik, die Bildqualität erheblich zu steigern. Übertreibungen führen jedoch schnell dazu, daß das Bild einen unnatürlichen Eindruck bekommt.© 2005-2024 Astrofotografie | Stand: 2014-06-12 | Mozilla unbekannt / unbekannt | Programmierung: Hohmann-EDV
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