Unsere Sonne
Die Sonne läßt sich bereits mit recht kleinen Instrumenten gut beobachten - Sonnenflecken und -gruppen und imposante Protuberanzen lassen sich mit recht einfachen Mitteln perfekt in Szene setzen.
Aber Vorsicht! Ihre -27m brennen gerne ein ebenso imposantes Loch in die Netzhaut! Daher niemals billige Sonnen-Okular-Filter verwenden! Denn diese liegen direkt im Fokus des Teleskops und werden nicht zuletzt wegen ihrer hohen Absorptionsfähigkeit extrem heiß und können leicht zerspringen. Einen geeigneten Sonnenfilter also stets vor der Teleskopöffnung verwenden!
Die wichtigsten Daten von der Sonne:
Äquatordurchmesser: 1.392.500 km Masse: 1,9884e+30 kg Mittlere Dichte: 1,408 kg/l Entweichgeschwindigkeit: 617,319 km/s Spektralklasse: G2V Oberflächentemperatur: 5.777 K Scheinbare Helligkeit: -26,8 mag Scheinbarer Ø 31' 59,3" (Durchschnitt) Entfernung von der Erde: Minimum (4. Januar): 147.103.000 km Mittel: 149.597.870 km (=1 AE) Maximum (4. Juli): 152.106.000 km Rotationsperiode: Äquator: 25 Tage, 9 h 7 m 75° Breite: 31 Tage, 19 h 12 m Bahndaten bezogen auf das Zentrum unserer Galaxie: Umlaufzeit: ca. 210 Mio. Jahre Entfernung: 27.000 Lichtjahre
Bemerkenswert ist die gesamte Strahlungsleistung der Sonne - sie beträgt 3,846×1026 W. Alleine dadurch verliert die Sonne eine Masse von 4.273.000 Tonnen in jeder Sekunde. Dabei ist die Sonne nur ein recht kleiner Stern. Die Erde wird aber nur von einem winzigen Bruchteil der von ihr abgegebenen Photonen getroffen. Die 2.200.607.234-fache Menge der Photonen fliegen "ungenutzt" an der Erde vorbei in den freien Raum. Dieser winzige Bruchteil der Sonnenenergie, der die Erde trifft, wird zu rund 40% wieder reflektiert. Der verbleibende Rest ist aber immer noch über 30.000-mal höher als der gesamte, weltweite Energiebedarf.
Sonnenaufnahmen & verwendete Aufnahmetechnik:
Wegen der großen Menge der Sonnenaufnahmen habe ich auf eine Übersicht umgestellt, auf der nur die jeweils netteste Aufnahme gezeigt wird. Die Links führen dann jeweils zu allen Aufnahmen, die in den betreffenden Jahr gemacht wurden.
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2005-11-12 13:43 UTC Montierung: Teleskop: Coronado P.S.T. Öffnung: 40 mm Brennweite: 800 mm (Barlow) Öffnungsverh.: f/20,0 Kamera: Philips ToUcam PCVC840K Filter: Hα 656,28 / 0,1 nm Einzelbelichtung: 1/50s, Gain: 0%, γ min Stacking: 16 aus 256 Belichtung eff: 0,2s Vb: 83,1 × Bildfeld: 19,25' × 14,44' Abbildungsmaßstab 1,44", 2,08"², 1.036,4 Km/Px
Info:
Diese Protuberanz schießt mit ca. 4,8 Km/s (=17.228 Km/h) in die Höhe. Ein Geschwindigkeitsrekord ist das allerdings nicht einmal annähernd - die Gase in einer großen Protuberanz können einige hundert Km/s schnell werden und sich dabei bis zu 2.000.000 Km von der Photosphäre der Sonne entfernen!
So ist es nicht sehr verwunderlich, daß sich die Form dieser Protuberanz in den 10 Minuten, die zwischen dieser und der vorhergehenden Aufnahme liegen, deutlich geändert hat. Beide Bilder sind
"daumenkinotauglich" ausgerichtet, so daß diese Veränderung besonders deutlich wird, wenn man beide Bilder schnell hintereinander auf den Bildschirm bringt. So wie in der Flash-Animation auf der Seite "Protuberanzen".
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2006-11-15 12:13 UTC Montierung: Meade LX200GPS (G Teleskop: SNS 60/750 Refraktor Öffnung: 60 mm Brennweite: 1500 mm (Barlow) Öffnungsverh.: f/25,0 Kamera: Philips ToUcam PCVC840K Filter: Sonnenfilterfolie+IR-Sperrfilter Einzelbelichtung: 1/250s, Gain: 33%, γ min Weißabgleich: 40 (Rot) / 14 (Blau) Stacking: 80 aus 1.500, handverlesen Vb: 155,8 × Bildfeld: 4,11' × 4,11' Abbildungsmaßstab 0,77", 0,59"², 552,4 km/Px
Info:
Eine recht große Fleckengruppe tauchte in diesem Monat bei ca. 20° südlicher Breite der Sonnenoberfläche auf. Die wahre Ausdehnung des nördlichen Einzelflecks beträgt ca. 22.100 km, die des südlichen 20.800 km. Die Nord-Süd-Ausdehnung der Penumbra bringt es auf stattliche 81.800 km!
Um ein Gefühl davon zu vermitteln, von welchen Größenordnungen wir hier reden, habe ich der Aufnahme die Erde im korrekten Maßstab hinzugefügt. Diese wird eingeblendet, wenn man mit der Maus über die Aufnahme fährt.
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2007-02-02 11:34 UTC Montierung: Meade LX200GPS (G Teleskop: Meade Sucher 50/180 Öffnung: 50 mm Brennweite: 180 mm Öffnungsverh.: f/3,6 Kamera: Philips ToUcam PCVC840K Filter: Sonnenfilterfolie+IR-Sperrfilter Einzelbelichtung: 1/5000s, Gain: 19%, γ min Weißabgleich: 40 (Rot) / 13 (Blau) Stacking: 335 aus 372, automatisch Vb: 18,7 × Bildfeld: 68,45' × 51,34' Abbildungsmaßstab 6,42", 41,18"², 4.586,2 km/Px
Info:
Alte Sucher kann man hervorragend zu einem kameratauglichen "Mini-Teleskop" umbauen und damit Aufnahmen mit einem recht ordentlichen Blickfeld machen. Auch mit dem winzigen Chip der ToUcam...
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2008-09-06 14:24 UTC Montierung: Teleskop: Coronado P.S.T. Öffnung: 40 mm Brennweite: 710 mm (Barlow) Öffnungsverh.: f/17,8 Kamera: Philips ToUcam PCVC840K - S/W-Mod Einzelbelichtung: 1/500s, Gain: 60%, γ min Stacking: 64 aus 302, handverlesen Vb: 73,8 × Bildfeld: 17,35' × 13,02' Abbildungsmaßstab 1,63", 2,65"², 1.189,1 km/Px
Info:
Schweißtreibende 28°C am diesjährigen Astronomietag - bis zum Nachmittag, als dann alle Instrumente aufgebaut waren. Als erstes wurde die Sonne (immer noch fleckenfrei) durch ein Coronado beobachtet und natürlich auch fotografiert. Durchziehende Wolken erschwerten die Aufnahme beträchtlich. Kurz später zog es sich dann endgültig zu ...
Zu sehen ist eine recht kleine, bogenförmige Protuberanz, die sich nur 45.000 km über die Sonnen"oberfläche" erhebt und eine Breite von 67.500 km besitzt.
Für das 2. Bild
wurden noch weitere 100 handselektierte Aufnahmen einer zweiten Aufnahmeserie hinzuaddiert und bearbeitet. Das sorgt für ein wenig mehr Klarheit ;=}
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2009-11-01 10:28 UTC Montierung: Meade LX200GPS (G Teleskop: SNS 60/750 Refraktor Öffnung: 60 mm Brennweite: 783 mm Öffnungsverh.: f/13,1 Kamera: Canon EOS 1000 D Filter: Sonnenfilterfolie Einzelbelichtung: 1/100s @ ISO 100 Stacking: 5 Vb: 40,0 × (Abbildung 1/2) Bildfeld: 32,03' × 32,03' Abbildungsmaßstab 3,00", 9,02"², 2.161,5 km/Px
Info:
Wieder völlig fleckenfrei präsentiert sich unsere Sonne zum Beginn des Novembers 2009. Nicht das kleinste Tüddelchen, weder visuell noch fotografisch. Für die ...
2. Aufnahme
... wurde ein Hα-Filter (7 nm) vor die S/W-modifizierte Webcam angebracht und 128 × 1/100s @ Gain=14% belichtet. Das Summenbild wurde bestmöglich geschärft und anschließend koloriert. Auch hier bis auf einige Schmutzteilchen auf dem Chip nicht das geringste Detail.
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2010-09-22 11:39 UTC Montierung: Meade LX200GPS (G Teleskop: SNS 60/750 Refraktor Öffnung: 60 mm Brennweite: 1900 mm (Barlow) Öffnungsverh.: f/31,7 Kamera: Philips ToUcam PCVC840K - S/W-Mod Filter: Sonnenfilterfolie+IR-Passfilter Einzelbelichtung: 1/100s, Gain: 24%, γ min Stacking: 116 Belichtung eff: 0,1s Vb: 197,4 × Bildfeld: 1,62' × 1,62' Abbildungsmaßstab 0,61", 0,37"², 442,6 km/Px
Info:
Es scheint so, als kämen die Aktivitäten auf der Sonne so langsam in Fahrt. Nach mehreren kleineren Flecken zeigte sich eine im Vergleich ganz schön stattliche Fleckengruppe auf ihrer ´Oberfläche´.
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2011-03-09 10:48 UTC Montierung: Meade LX200GPS (G Teleskop: SNS 60/750 Refraktor Öffnung: 60 mm Brennweite: 1900 mm (Barlow) Öffnungsverh.: f/31,7 Kamera: Philips ToUcam PCVC840K - S/W-Mod Filter: Sonnenfilterfolie+Rotfilter Einzelbelichtung: 1/100s, Gain: 30%, γ min Stacking: 100 aus 601 handverlesen Belichtung eff: 0,1s Vb: 197,4 × Bildfeld: 6,48' × 4,86' Abbildungsmaßstab 0,61", 0,37"², 437,7 km/Px
Info:
Seit einigen Tagen zeigt sich auf der Sonne eine beeindruckende Fleckengruppe. Es ist AR 1166 mit einer Ausdehnung von sage und schreibe 140.000 km in Ost-West-Richtung, also rund Jupitergröße. Das starke Seeing, bedingt durch die sonnenbeschienene Häuserfassade ließ in einigen kurzen Momenten eine beachtliche Schärfe zu. Die starken Verzerrungen konnten mit AviStack weitgehend ausgeglichen werden.
Das 2. Bild
zeigt die Sonne in einer kurzbrennweitigen DSLR-Aufnahme mit 135 mm Brennweite bei Blende 3,5 und 1/1250 s Belichtungszeit @ ISO 100. Die Lage der Fleckengruppe AR 1166 und die weiterer aktiver Regionen (AR 1169 links oberhalb davon, eine helle Fackel am linken Sonnenrand, sowie AR 1164 am rechten Sonnenrand, die sich schon fast verabschiedet hat) sind gut zu erkennen.
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2012-03-07 13:34 UTC Montierung: EQ1 Teleskop: TS Individual ED APO 70/420 Öffnung: 70 mm Brennweite: 2832 mm (Barlow) Öffnungsverh.: f/40,5 Kamera: Philips ToUcam PCVC840K - S/W-Mod Filter: Rotfilter Einzelbelichtung: 1/100s, Gain: 25%, γ min Stacking: 256 aus 1200 Belichtung eff: 0,2s Vb: 294,2 × Bildfeld: 3,15' × 2,18' Abbildungsmaßstab 0,41", 0,17"², 294 km/Px
Info:
Nun geht es langsam auf das Fleckenmaximum des 24. Sonnenzyklus zu, das uns mit dieser imposanten Fleckengruppe AR 1429 beglückt. Die kleineren Strukturen haben ungefähr Erdgröße während die gesamte Struktur beihnahe auf Jupitergröße kommt. Das Seeing war zwar recht stark, aber es gab immer wieder mal ´scharfe´ Momente, so daß sehr gut selektiert werden konnte. Im Endeffekt haben wir hier sogar eine beugungsbegrenzte Abbildung vor uns, mehr geht mit 70mm Öffnung nicht mehr.
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2013-07-06 11:01 UTC Montierung: EQ1 Teleskop: TS Individual ED APO 70/420 Öffnung: 70 mm Brennweite: 2665 mm (Barlow) Öffnungsverh.: f/38,1 Kamera: Philips ToUcam PCVC840K - S/W-Mod Filter: Rotfilter Einzelbelichtung: 1/33s, Gain: 0%, γ min Stacking: 67 Belichtung eff: 0,8s Vb: 276,9 × Bildfeld: 4,62' × 3,47' Abbildungsmaßstab 0,43", 0,19"², 320 km/Px
Info:
Eigentlich sollte sich unsere Sonne ja im Aktivitätsmaximunm befinden - woran sie sich gelegentlich auch hält. Heute war eine recht stattliche, als "AR 1785" bezeichnete Fleckengruppe zu sehen, mit einer Gesamtausdehnung von rund 143.360 km, was in etwa der Jupitergröße entspricht. Der kleine Zentralbereich rechts im Bild bringt es immer noch auf eine Ausdehnung von 36.480 km (mit Penumbra), also etwa Neptungröße oder dreifache Erdgröße.
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2014-01-06 12:54 UTC Montierung: Meade LX200GPS (G Teleskop: SNS 60/750 Refraktor Öffnung: 60 mm Brennweite: 1900 mm (Barlow) Öffnungsverh.: f/31,7 Kamera: Philips ToUcam PCVC840K - S/W-Mod Filter: Sonnenfilterfolie+Rotfilter Einzelbelichtung: 1/50s, Gain: 0%, γ min Stacking: 400 aus 512 automatisch Belichtung eff: 1,0s Vb: 197,4 × Theor. Grenzgröße 8,9 mag Theor. Grenz-FH 13,5 mag/"² Bildfeld: 5,88' × 4,26' Abbildungsmaßstab 0,61", 0,37"², 434 km/Px
Info:
Mit AR 1944 haben wir bei starkem Südföhn endlich mal wieder eine stattliche Fleckengruppe auf der Sonne. Das grauenvolle Seeing zwang zu einer starken Schärfung des Bildes, obwohl das verwendete Programm AVIstack die Verzerrungen recht gut ausgleichen konnte. Der große Fleck rechts bringt es mit Penumbra auf einen realen Duchmesser von 66.400 km, das ist schon die halbe Saturngröße! Jupiter wird im korrekten Maßstab in das Vorschaubild eingeblendet, wenn man mit der Maus drüberfährt.
Warning: Division by zero in /home/ilo01247/www/astrofotografie.hohmann-edv.de/include/class.artikel.php on line 457
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2016-12-06 11:58 UTC Montierung: EQ5 Teleskop: SNS 60/750 Refraktor Öffnung: 60 mm Brennweite: 750 mm Öffnungsverh.: f/12,5 Kamera: TSGM120M Filter: Rotfilter Einzelbelichtung: 1/1500s, Gain: 0% Stacking: 100 Vb: 116,4 × Theor. Grenzgröße inf mag Theor. Grenz-FH inf mag/"² Bildfeld: 2,75' × 2,75' Abbildungsmaßstab 1,03", 1,06"²/Px
Info:
Die kleine Aktive Region AR 12615 geht als eher unspektakulärer Sonnenfleck nicht gerade in die Annalen der Geschichte ein. Zum Test der neu erworbenen Planeten- und Nachführkamera TSGM120M war er mir aber spektakulär genug ;=} Angesichts des grauenvollen Seeings ist die Schärfe erstaunlich gut.
© 2005-2024 Astrofotografie | Stand: 2016-12-17 | unbekannt unbekannt / unbekannt | Programmierung: Hohmann-EDV