Praxisteil - ToUcam
Der Konstrukteur der Philips ToUcam muß ein Astrofotograf sein. Diese Kamera ist mit einem hochwertigen CCD-Chip ausgestattet, ist erstaunlich lichtempfindlich und liefert ausgesprochen gute Bilder. Die mit Abstand schlechteste Komponente ist das Objektiv, das bei der Astrofotografie ohnehin nicht benötigt wird.
Die ToUcam hat keinen Autofokus. Setzt man sie also als ganz normale Kamera ein, dann muß man zum Scharfstellen das kleine Objektiv, das mit einem ganz normalen M11-Gewinde in die Kamera eingeschraubt ist, entsprechend etwas herein- oder herausschrauben.
ToUcam PCVC840K mit Zubehör * Die Abbildung zeigt das Zubehör, das benötigt wird, um die Webcam mit dem Teleskop zu verbinden. Ganz links sehen wir ein Reduzierstück für kleine Teleskope mit 24mm Okularauszug. In der Mitte die Steckhülse für die verbreiteten 1¼"-Okularauszüge. Diese Steckhülse ist teleskopseitig mit einem Innengewinde ausgestattet, in das ein IR-Sperrfilter eingeschraubt ist. Am rechten Ende sehen wir das M11-Gewinde zum Einschrauben in die Kamera, die ganz rechts mit abgeschraubten Objektiv zu sehen ist. | ||
ToUcam mit Steckhülse * Diese Steckhülse wird wie das Objektiv in die Kamera eingeschraubt. Dabei kann die Steckhülse - im Gegensatz zum Objektiv - ganz bis zum Anschlag eingeschraubt werden. Deutlich ist vorne der IR-Sperrfilter zu erkennen. | ||
ToUcam am Okularauszug * Bei kleineren Teleskopen mit 24mm-Okularauszug wird das Reduzierstück auf die Steckhülse geschoben und dort mit einer Schraube fixiert. Das Ganze wird dann einfach wie ein Okular in den Okularauszug des Teleskops gesteckt. | ||
ToUcam am Refraktor * Und schon kanns losgehen. Webcam mit dem USB-Anschluß am Notebook einstecken und "Giotto" starten. Das Bild, das die Kamera aufnimmt, zeigt sich dann auf dem Bildschirm als "640×480-Pixel-Livebild". Teleskop nun auf das Objekt der Begierde ausrichten und wie gewohnt fokussieren. |
* Alle Bilder können durch Anklicken vergrößert werden.
Fazit:
Mit ihrem kleinen, lichtempfindlichen Chip ist die ToUcam "Spezialist" in Sachen Planetenfotografie. Hier stört es auch nicht weiter, daß die maximale Belichtungszeit auf 1/25s begrenzt ist, denn unsere Planeten sind mit Ausnahme von Uranus und Neptun recht lichtstark und mit dieser Kamera kein Problem. Auch Sonnenflecken, Mondkrater und hellere Doppelsterne, etwa bis 8 mag, lassen sich mit ihr ganz hervorragend erfassen.Ein weiterer immenser Vorteil ist die Möglichkeit, durch die schnelle Übertragung großer Mengen an Einzelbildern zum Rechner - in der Regel 5 pro Sekunde, diese zu einem "Komposit" zu addieren, was beides, das Rauschen und die Verzerrungen durch die Luftunruhe, dramatisch reduziert. Mehr dazu auf den Seiten Rauschreduktion / Farbrauschen und Luftunruhe.
Bei ausgedehnten Himmelsobjekten, etwa nahe Galaxien oder große Gebiete auf dem Mond, scheitert sie an ihrer sehr geringen Chipfläche. Und für Gasnebel, die öfters nicht nur großflächig, sondern im allgemeinen auch recht lichtschwach sind, reicht die längste Belichtungszeit von 1/25s bei weitem nicht aus.
© 2005-2024 Astrofotografie | Stand: 2014-06-12 | Mozilla unbekannt / unbekannt | Programmierung: Hohmann-EDV