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Wer kennt das nicht? In einer klaren Nacht wird bei bestem Seeing mit einer hochwertigen Astrokamera eine aufwendige Schwarz-Weiß-Aufnahme gemacht. Doch plötzlich schieben sich dunkle Wolken vor das Objekt der Begierde, gefolgt von wochenlangem Regenwetter, so daß es nicht mehr zu einer Farbaufnahme mit den entsprechenden Filtern kommt. Es existiert aber noch eine ältere Farbaufnahme vom gleichen Objekt, die mit einer anderen Kamera mit weit weniger Schärfe und Detailreichtum aufgenommen wurde....
Was liegt also näher, als aus dieser und der älteren Aufnahme ein L-RGB-Komposit anzufertigen? Klingt einfach, ist es aber nicht, denn die beiden Kameras werden wohl mit einiger Sicherheit unterschiedliche Pixelgrößen haben, außerdem wird die Brennweite nicht ganz exakt die gleiche gewesen sein. Erschwerdend kommt noch hinzu, daß Ausrichtung und Drehwinkel höchstwahrscheinlich ebenfalls unterschiedlich sind.
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Farbaufnahme
In diesem Praxisbeispiel muß
M2 als "Versuchskaninchen" herhalten. In der bestehenden, älteren
Farbaufnahme werden zunächst zwei Sterne markiert...
Schwarz-Weiß-Aufnahme
... danach die hochwertige
Schwarz-Weiß-Aufnahme geladen und die gleichen Sterne dort ebenfalls markiert. Man beachte die stark
unterschiedliche Vergrößerung, sowie den anderen Drehwinkel gegenüber der Farbaufnahme.
Das
Markieren muß nicht mit höchster Genauigkeit erfolgen, da FitsWork den Helligkeitsschwerpunkt
innerhalb dieser Markierungen ermittelt und daraus die exakte Sternposition bestimmt.
Schwarz-Weiß-Aufnahme angepaßt
Ein Klick auf den oben genannten Menüpunkt
besorgt den Rest: Das Bild wird anhand der markerten Sterne skaliert, gedreht und ausgerichtet,
und das mit einer verbüffenden Genauigkeit! Ein wenig schärfen, Sternradien verkleinern, und man
erhält das Ergebnis, das links zu sehen ist. "Zu Fuß" wäre das mit der gleichen Genauigkeit ganz
schön aufwendig gewesen!
LRGB
Der Rest ist dagegen
trivial: Aus der angepaßten Schwarz-Weiß-Aufnahme wird zusammen mit der Farbaufnahme ein
L-RGB-Komposit erstellt, so wie auf der
entsprechenden Seite beschrieben. Fertig!
<-->
Sollten sich keine zwei scharfe Sterne zum Markieren finden lassen, dann kann man auch zwei
eindeutige Strukturen zum Anpassen markieren. Dazu muß aber mit Klick auf die links oben gezeigte
Schaltfläche auf "Kreuzkorrelation" umgeschaltet werden.
Die Kreuzkorrelation
gibt das "Maß der Ähnlichkeit" zwischen zwei Funktionen wieder. Somit ist mit recht hoher
Genauigkeit der Ort einer bestimmten Struktur innerhalb einer ansonsten "chaotisch" verlaufenden
Funktion bestimmbar.
Falls sich weder ein eindeutiger Stern oder eine ebenso
eindeutige Struktur finden läßt, können alternativ auch punktförmige Markierungen (kleine Kreuzchen)
vorgenommen werden. Diese sollten jedoch so präzise wie eben möglich gesetzt werden!
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