Gasnebel
Gasnebel sind recht häufig und meist Überreste von Sternexplosionen, aus denen wiederum neue Sterne entstehen. Sie bestehen aus Gas oder Staub. Je nach Art der Strahlung unterscheidet man zwischen Emissionsnebeln, Reflexionsnebeln, Dunkelwolken und Supernovaüberresten. Eine Sonderform stellen Wolf-Rayet-Sterne dar, die bereits lange Zeit vor ihrem Ableben große Mengen an Material verlieren, welches durch die harte UV-Strahlung dieses Sterns zum Leuchten angeregt wird und somit Ähnlichkeiten mit den Emissionsnebeln besitzen. Ein typisches Beispiel hierfür ist Thors Helm NGC 2359
Emissionsnebel leuchten selbst, denn die Gasmoleküle - meist Wasserstoff, manchmal aber auch Sauerstoff - werden durch die harte UV-Strahlung ( < 92 nm ) benachbarter, mindestens 20.000 K heißer Sterne ionisiert und zum Leuchten angeregt. Dabei leuchtet der Wasserstoff in der typischen kräftig roten Farbe der Hα - Emissionslinie mit einer Wellenlänge von 656,28 nm, während der Sauerstoff türkis in der [OIII] - Emissionslinie bei 500,7 nm leuchtet. Abbildung: Adlernebel Messier 16
Reflexionsnebel bestehen meist aus interstellarem Staub und leuchten nicht selber. Vielmehr reflektieren sie das Licht benachbarter Sterne. Beispiel: Die Plejaden M45. Manchmal finden wir Mischformen, wie etwa der Schwanennebel M17, der sowohl emittierende als auch reflektierende Wolken enthält.
Abbildung: Reflexionsnebel NGC 2023 im Orion
Dunkelwolken sind sehr häufig. Es sind Gas- und Staubmassen, die weder selbst leuchten, noch irgendwelches Licht reflektieren. Vielmehr machen sie sich dadurch bemerkbar, daß sie sich von uns aus gesehen vor einem hellen Objekt befinden und dessen Licht absorbieren. Beispiel: Der Pferdekopfnebel Barnard 33 im Orion (Abbildung).
Supernovaüberreste (SNR) sind die abgesprengten Gasreste eines sehr massereichen Sterns. Während einer Supernovaexplosion werden alle schweren Elemente erbrütet und bilden den Baustoff für zukünftige Sonnensysteme. Dieses Material wird an das Weltall zurückgegeben und sammelt sich - Milliarden Jahre später - an anderer Stelle als Teil eines großen Gasnebels wieder an um eine neue Generation Sterne hervorzubringen - ´kosmisches Recycling´. Bekanntestes Beispiel ist der Krabbennebel im Stier (Abbildung).
11 Gasnebelaufnahmen & verwendete Aufnahmetechnik:
(Ohne PN, Emissions- und Reflexionsnebel, Liste nach Rektaszension sortiert)Titel | Mag | FH | Größe | Ra | Dec |
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Messier 1 [NGC 1952] | 8.40 m | 20,54 m/"² | 4´ × 6´ | 05:34:31,9 | +22:00:52 |
θ Orionis 1, (Trapez im Orionnebel) | 4.00 m | m/"² | - | 05:35:16,1 | -05:23:07 |
Trapez im 10 Zoller | 4.00 m | m/"² | - | 05:35:16,1 | -05:23:07 |
Pferdekopfnebel Barnard 33 vor IC 434 | 0.00 m | m/"² | 9´ | 05:41:03,0 | -02:27:30 |
IC 443 - Quallennebel | 0.00 m | m/"² | 50´ | 06:16:54,0 | +22:47:00 |
Thors Helm NGC 2359 | 11.50 m | 25,77 m/"² | 13´ | 07:18:30,9 | -13:13:38 |
Dunkelwolke Barnard 68 | 0.00 m | m/"² | 6´ | 17:22:38,2 | -23:49:34 |
NGC 6559 | 0.00 m | m/"² | 8´ | 18:09:57,6 | -24:06:35 |
Dunkelwolke Barnard 92 | 0.00 m | m/"² | 13´ x 7´ | 18:15:35,0 | -18:13:12 |
Dunkelwolke Barnard 93 | 0.00 m | m/"² | 13´ x 7´ | 18:16:52,9 | -18:07:08 |
Cirrusnebel NGC 6960 | 7.00 m | 27,00 m/"² | 3° | 20:45:42,0 | +30:43:00 |
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