Pixelmathematik - Logarithmieren
Es ist für uns völlig selbstverständlich, daß wir im Okular einen diffusen Nebel neben einem sehr hellen Stern gleichzeitig wahrnehmen können. Ein gutes Beispiel ist der visuell nicht sehr helle Flammennebel NGC 2024 im Orion, der knapp östlich neben dem 2 mag hellen "linken Gürtelstern" ζ Orionis noch recht gut zu sehen ist. Dazwischen liegen in Wirklichkeit aber ungefähr 12 Größenklassen, sprich, ein Helligkeitssprung um den Faktor 63.130!
Auf das "8-Bit-Helligkeitsschema" eines "normalen" Bildformats JPG, PNG oder BMP linear übertragen, würde das den Rahmen hoffnungslos sprengen, denn mit 8 Bit lassen sich rein rechnerisch nur 6 Größenklassen gleichzeitig darstellen. Da ein Summenbild aber meist mit 16 Bit arbeitet, wären besagte 12 Größenklassen immerhin schon denkbar, doch es bleibt das Problem, daß letztendlich auf 8 Bit skaliert werden muß...
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Hotkey: <Strg> + <L>
M17 linear
Hier greift eine wichtige Funktion von FitsWork an,
das Logarithmieren. Im Bild links ist M17 in linearer Darstellung zu "sehen" - eigentlich
nichts weiter als ein paar helle Sterne...
M17 logarithmisch
Kurz mal <Strg> + <L> gedrückt, und schon
wird's hell - zu hell. Der untere Wert muß noch ein wenig angepaßt werden, und dann erstrahlt der
Nebel in vollem Glanz - ohne daß die Sterne zu "Fußbällen" aufgeblasen werden. Das funktioniert
natürlich nur im 16-Bittigen FITS-Format.
Das Logarithmieren ist in seiner Wirkung einer starken Erhöhung des Gamma-Werts ähnlich: Starker Kontrast in den dunklen Bildteilen, dagegen Abschwächung in den hellen Bildteilen, wodurch das Bild insgesamt heller wird und flauer wirkt.
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