Das Newton Teleskop
Der englische Mathematiker und Physiker Isaac Newton baute 1668 das nach ihm benannte Teleskop, das bis heute nach dem gleichen Grundprinzip arbeitet.
Ein Spiegelteleskop dieser Bauart besticht durch seine Einfachheit und ist gerade dadurch jedem anderen Spiegelteleskop gleicher Öffnung mit Ausnahme des obstruktionsfreien Schiefspieglers optisch überlegen. Typische Öffnungsverhältnisse liegt in der Regel bei f/4.5 bis f/8.
Trotz der guten optischen Eigenschaften zeigt das Newton-Telekop gewisse Schwächen, was Helligkeit und Kontrast angeht. Grund ist der Fangspiegel, der mitten im Strahlengang liegt und ein Teil des Hauptspiegels abgeschattet. Zwar kann der Fangspiegel konstruktionsbedingt etwas kleiner gehalten werden als der eines Schmidt-Cassegrain-Teleskops, aber eine kleine Obstruktion ist beim "Newton" auch nicht zu vermeiden. Diese Obstruktion führt zu störenden Beugungserscheinungen, wobei die allgemein üblichen Fangspiegelstreben weitere, als "Spikes" bekannte Beugungserscheinungen verursachen.
Trotzdem ist das Newton-Teleskop ein beliebtes Teleskop, denn es ist durch Massenproduktion auch mit großen Öffnungen sehr preiswert. Hinzu kommt, daß das Newton-Teleskop durch seine im allgemeinen große Öffnung bei meist relativ kurzen Brennweiten ein ausgesprochen lichtstarkes Instrument ist und sich daher besonders gut für die Beobachtung und die Fotografie lichtschwacher Himmelsobjekte eignet. Erkauft werden diese Vorzüge allerdings durch großvolumige Tuben, die auch ein entsprechendes Gewicht haben.
Die nachfolgende Skizze verdeutlicht die Funktionsweise eines Newton-Teleskops. Diese Skizze ist "mausaktiv", das heißt, mit dem Mauszeiger über den Details auf dieser Skizze werden diese näher erklärt.
Fazit:
Teleskope vom Typ Newton sind in der Regel ausgesprochen lichtstarke Instrumente mit guten optischen Eigenschaften. Nachteilig ist der relativ große Tubus, was die Handhabung bei Öffnungen so ab 203mm bzw. 8" erschwert. Bei Brennweiten von mehr als 2m ist der "Newton" schlicht und ergreifend nicht mehr vernünftig zu handhaben.
Tubus
Ein stabiler Tubus hält die Einzelteile des Teleskops zusammen.
Okularauszug
Der Okularauszug befindet sich hinter der Brennebene und sollte 1¼"-Okulare aufnehmen können, da diese in ausreichender Vielfalt verfügbar und meist relativ preiswert sind.
Brennebene
In der Brennebene wird ein "virtuelles" Bild dargestellt, das dann vom Okular vergrößert wird. Damit stellt das Okular so eine Art "Mini-Mikroskop" dar.
Primärspiegel
Der Hauptspiegel ist parabolisch oder sphärisch (Schmidt-Newton)) geschliffen und hat die Aufgabe, möglichst viel Licht zu sammeln. Am Strahlengang, insbesondere an den grün dargestellten Randstrahlen kann man sehr schön erkennen, warum es so wichtig ist, daß der Hauptspiegel einen etwas größeren Durchmesser haben muß als die freie Öffnung, die durch die Blende definiert ist.
Fangspiegelblende
In diese Blende ist der Fangspiegel montiert. Gleichzeitig wird der Fangspiegel damit justiert.
Fangspiegel
Durch seinen planen Schliff verändert der Sekundärspiegel die Gesamtbrennweite des Teleskops nicht. Dadurch wird ein Teleskop dieser Bauart Tubuslängen haben, die knapp der Brennweite des Hauptspiegels entspricht.
Schmidt-Platte (nur Schmidt-Newton)
Bei einigen "Newtons" wird der Fangspiegel nicht einfach mit 3-4 Fangspiegelstreben am Tubus befestigt, sondern ist in eine Glasplatte eingelassen. Dies hat den Vorteil, daß störende Beugungserscheinungen an den Fangspiegelstreben ausbleiben. Beim Schmidt-Newton-Teleskop ist diese Platte als Korrekturlinse ausgeführt um die sonst auftretene sphärische Abberation des Gesamtsystems zu beseitigen (sphärisch geschliffener Hauptspiegel). Gleichzeitig dient die Glasplatte als Staubschutz für den Primärspiegel.
Blende
Die Blende definiert die freie Öffnung des Teleskops.
Strahlengang
Die parallelen Lichtstrahlen gelangen von rechts in den Tubus und werden vom Hauptspiegel gebündelt. Kurz vor der Brennebene des Primärspiegels befindet sich ein planer Fangspiegel, der durch seine 45°-Neigung das Lichtbündel im 90°-Winkel ablenkt und dem Okularauszug zuführt, der sich seitlich am oberen Ende des Tubus befindet. Rot dargestellt ist der Mittenstrahl, der im Okular genau in der Mitte zu sehen ist. Der Randstrahl ist grün dargestellt und ist im Okular ganz am Rand zu sehen. Der Eintrittswinkel zwischen Mittenstrahl und Randstrahl beträgt je nach Brennweite ca. 30'-90'. Zusammen mit der Brennweite ergibt sich daraus der Durchmesser der Brennebene.
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