Astrofotografie :: Nahe Sterne

 
Aufnahmen, Daten und ausführliche astronomische Informationen zu unseren nächsten stellaren Nachbarn mit Beschreibung der verwendeten Aufnahmetechnik

Nahe Sterne

Konsequenterweise müßte Deep Sky mit dem Verlassen unseres Sonnensystems beginnen. Auf dieser Seite besuchen wir also unsere nächsten stellaren Nachbarn bis zu einer Entfernung von 10 Lichtjahren. Nach heutigem Wissensstand sind es genau 8 Systeme mit insgesamt 13 Sternen, die sich in dieser engen "Umkugel" um unser Sonnensystem befinden. Es sind bis auf vier Ausnahmen (α Centauri A/B und Sirius A/B) alles schwach leuchtende, massearme aber dafür sehr langlebige Rote Zwerge.

Bevor wir unsere Nachbarn vor der "stellaren Haustüre" in Augenschein nehmen, folgt erst mal eine Übersicht über die 14 nächsten Sterne, die alle weniger als 10 Lichtjahre von uns entfernt sind - aufsteigend nach Entfernung sortiert. Die Liste ist mit Ausnahme der ersten 3 sowie des 5. Eintrags klickbar, wobei die Sterne auf den jeweiligen Folgeseiten sehr ausführlich beschrieben sind.

 
SternMagAbs mEntf.RaDec
 Proxima Centauri 11.0 m 15.4 m 4,24 Lj 14:30:00 -62:41:00
 α Centauri A  0.02 m  4.1 m 4,35 Lj 14:39:00 -60:50:00
 α Centauri B  1.35 m  5.43 m 4,35 Lj 14:39:00 -60:50:00
 Luhman 16A/B 14.94 m * 18.4 m * 6,6 Lj 10:49:15 -53:19:06
WISE J085510.83-071442.5 - -7,2 Lj 08:55:10 -07:14:42
 

Leider sind die drei erstplazierten (Proxima Centauri und α Centauri A/B) von Mitteleuropa aus nicht beobachtbar, da sie stets unter dem Horizont bleiben. Auch der fünftplazierte, ein erst 2013 entdecktes Doppelsystem aus zwei Braunen Zwergen der Spektralklasse L8 kommt in Mitteleuropa nicht über den Horizont. Alle anderen sind mit Ausnahme von Wolf 359, ein extrem lichtschwacher Roter Zwerg, recht einfach beobachtbar.

 

(*) Helligkeitsangabe bezieht sich auf das I-Band (700 - 890 nm, nahes Infrarot)

 

Spektralklassen

Um die vielen unterschiedlichen Sterne besser einordnen zu können, haben sich die sogenannten Spektralklassen eingebürgert. Diese Spektralklassen beruhen auf die Entdeckung Joseph von Fraunhofers im Jahr 1813, daß das Spektrum der Sonne dunkle Absorptionslinien aufweist.

Im wesentlichen gibt es die 10 Spektralklassen O, B, A, F, G, K, M, L, T und Y - diese sind, grob gesagt, absteigend nach Oberflächentemperatur sortiert:

 
KlasseFarbeTemperaturBeispiel
OBlau> 30.000 KNa´ir al Saif
BBläulich10.000 - 30.000 KRigel
ALeicht blaustichig7.500 - 10.000 KKaitain
FWeiß-minimal blaustichig6.000 - 7.500 KZeta Aqr
GLeicht gelblich5.000 - 6.000 KUnsere Sonne
KGelb-Orange3.500 - 5.000 KEpsilon Eridani
MOrange-Rot2000 - 3.500 KWolf 359
LTiefrot / Infrarot1300 - 2000 K2MASS J03521086+0210479
TTiefrot / Infrarot700 - 1300 KIPMS J013656.57+093347.3
YInfrarot< 700 K-
 

Neben diesen 10 Spektralklassen findet sich fast immer noch eine Ziffer zwischen 0 und 9. Diese "Zusatzzahl" gibt genauere Auskünfte über den Stern, der einer bestimmten Spektralklasse angehört, wobei die 0 ´besonders heißes Exemplar´ bedeutet und mit 9 ´beinahe eine Spektralklasse tiefer´ gemeint ist. Die Spektralklassen L, T und Y bezeichnen Braune Zwerge. Der Übergang zwischen Braunen Zwergen vom Typ Y und großen Gasplaneten ist fließend, da es keine klare Abgrenzung zwischen diesen beiden Objekttypen gibt.

 

Beispiel:

Während Lalande 21185 zwar ein Roter Zwerg ist, aber eben ein noch einigermaßen heller seiner Klasse, bekommt er das ´Prädikat´ M2, also ´heißer Hellroter´. Dagegen glimmt Wolf 359 nur äußerst lichtschwach und dunkelrot vor sich hin, daher wird er der Klasse M6 zugeordnet.

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