Gasnebel - Messier 1 [NGC 1952] (zuletzt aktualisiert: 16.12.2013)
Krabbennebel Messier 1 ist der auffälligste aller bekannten Supernova-Reste, wobei sogar der Tag seiner Entstehung aus historischen Aufzeichnungen exakt bekannt ist - es war der 4.7.1054. Diese Supernova muß mit mindestens -6 mag eine gewaltige Helligkeit erreicht und die Beobachter mächtig beeindruckt haben, denn sie war am hellichten Tage mit freiem Auge nicht zu übersehen. Die Gaswolke, deren Gesamtmasse allgemein auf etwa 2-3 Sonnenmassen geschätzt wird, dehnt sich zur Zeit mit einer Geschwindigkeit von 1.800 km/s aus. Noch heute leuchtet diese Gaswolke insgesamt mehr als 1.000 mal so hell wie unsere Sonne.
Der Pulsar PSR 0531+21 (frühere Bezeichnung NP0532)
Im Zentrum von M 1 befindet sich einer der hellsten bekannten Pulsare, der im sichtbaren Licht etwa so hell ist wie unsere Sonne und, aus der Entfernung betrachtet, immerhin noch rund 16 mag erreicht. Dieser Pulsar ist ein Neutronenstern mit 1,4 bis 2 Sonnenmassen, die in einer kleinen Kugel von 28-30 km untergebracht sind. Das Ganze rotiert 30 mal pro Sekunde und sendet alle 33 ms einen Impuls aus.
Visuelle Beobachtung:
Der Krabbennebel ist auf Grund seiner großen Winkelausdehnung bereits kleineren Instrumenten zugänglich. Bei einer Austrittspupille von 3 mm und aufwärts leuchtet ein heller, ovaler und farbloser Nebel sehr auffällig vor dem dunklen Himmelshintergrund. Der Pulsar ist in Amateurteleskopen nicht zu sehen.
Allgemeine Objektdaten: Objektgröße: 4´ × 6´ Entfernung: 6.300 Lj Ausdehnung: 10 Lj (7 × 11) Helligkeit: 8,40 mag mittlere FH: 20,54 mag/"² Abs.Helligkeit: -3,20 mag Koordinaten: 05h 34m 31,9s / +22° 00' 52" Sternbild: Stier (Taurus [TAU])
Aufnahmen & verwendete Aufnahmetechnik:
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2007-02-16 22:18 UTC Montierung: Celestron Gabel Teleskop: Celestron C14 Öffnung: 356 mm Brennweite: 1290 mm (Reducer) Öffnungsverh.: f/3,6 Kamera: Philips ToUcam PCVC840K Filter: IR-Sperrfilter Einzelbelichtung: 1/25s, Gain: 100%, γ max Weißabgleich: 32 (Rot) / 22 (Blau) Stacking: 1.024 aus 1.200, automatisch Belichtung eff: 12,8s Vb: 134,0 × Bildfeld: 9,54' × 7,15' Abbildungsmaßstab 0,90", 0,80"², 0,027 Lj/Px Mitwirkende: F. X. Kohlhauf Bedingungen: Horizonthöhe: 43° 28´ rel. Extinktion: 0,41 mag Seeing: Mittel [5/10] Temperatur: -1°C
Info:
Trotz der großen integralen Helligkeit des Krabbennebels ist seine Flächenhelligkeit derart gering, daß sie eine unmodifizierte Webcam bereits vor ein ernstes Problem stellt. So erscheint dieser Nebel auf der Aufnahme eher unscheinbar. Es könnte also nicht schaden, hier noch ein paar Photonen zu sammeln, oder - noch besser - eine Kamera zu verwenden, die eine deutlich längere Belichtungszeit zuläßt.
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2007-12-25 22:06 UTC Montierung: Celestron Gabel Teleskop: Celestron C14 Öffnung: 356 mm Brennweite: 1290 mm (Reducer) Öffnungsverh.: f/3,6 Kamera: ATiK 16IC-HS Filter: RGB-Filtersatz + Schmalbandfilter Einzelbelichtung: 10,0s Stacking: 91 (R) Belichtung eff: 95,4s Bias/Rauschen: 1790 ADU / 72 (76,1) RMS Vb: 101,4 × Theor. Grenzgröße 17,0 mag Theor. Grenz-FH 22,8 mag/"² Bildfeld: 13,00' × 9,74' Abbildungsmaßstab 1,18", 1,40"², 0,036 Lj/Px Mitwirkende: F. X. Kohlhauf Bedingungen: Horizonthöhe: 63° 53´ rel. Extinktion: 0,12 mag Seeing: Schlecht [2-3/10] Transparenz: 5.5 fst Himmelshelligk.: 16,52 mag/"² Temperatur: -10°C Aufnahmedetails: R: 91 × 10s G: 92 × 10s B: 68 × 10s Hα: 2 × 300s OIII: 1 × 300s Meßwerte: R G B Hα OIII Hellste Werte : 33.076 17.032 8.888 6.765 7.225 10,64 mag Bias : 1.160 1.790 2.280 620 1.620 Rauschen (RMS): 60 72 90 42 70 Leitstern: 8,53m / 18´ 00" OON, handgeguidet
Info:
Einen Tag nach Vollmond, schlechtes Seeing und immer wieder kräftige Windböen, die das Teleskop ganz schön durchgeschüttelt haben - das sind nicht gerade gute Bedingungen für perfekte Astroaufnahmen. Von den insgesamt 10 Aufnahmen für Hα und OIII waren nur 3 überhaupt brauchbar, und von den vielen kurzbelichteten Aufnahmen für RGB konnte nur rund die Hälfte verwendet werden. Aber immerhin zeigt diese Aufnahme weit mehr als die Ablichtung aus dem Vorjahr. Die Position des Pulsars wird eingeblendet, wenn man mit der Maus über das Vorschaubild fährt. Dieser ist jedoch auch auf der Aufnahme in voller Auflösung nur äußerst schwer zu erkennen.
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2013-12-01 23:03 UTC Montierung: Meade LX200GPS (G Teleskop: Meade 10" SCT Öffnung: 254 mm Brennweite: 990 mm (Reducer) Öffnungsverh.: f/3,9 Kamera: ATiK 16IC-HS Filter: L-RGB-Filtersatz Einzelbelichtung: 30s Stacking: 46 Belichtung eff: 203,5s Bias/Rauschen: 1200 ADU / 60 (61,0) RMS Vb: 77,8 × Theor. Grenzgröße 19,6 mag Theor. Grenz-FH 24,6 mag/"² Bildfeld: 16,93' × 12,69' Abbildungsmaßstab 1,54", 2,38"², 0,047 Lj/Px Bedingungen: Horizonthöhe: 61° 25´ rel. Extinktion: 0,14 mag Seeing: Mittel-Gut [6/10] FWHM: 3,0 Pixel ≡ 4,6" Reale Auflösung: 0,141 Lj Transparenz: 4.5 fst Himmelshelligk.: 19,40 mag/"² Temperatur: -5°C Grenzhelligkeit: 19,5 mag Aufnahmedetails: L: 30 × 30s R: 48 × 20s, Binning 2 G: 51 × 20s, Binning 2 B: 46 × 30s, Binning 2 Hα: 7 × 600s OIII: 28 × 300s Leitstern: 7,2m / 26´ 30" O Autoguiding: Guidedog 1.0.6 und Philips ToUcam (S/W-Mod)
Info:
Eine Deklination von +22° ist für meine Balkonsternwarte schon arg grenzwertig, denn nur zu gerne schiebt sich die Dachrinne ins Bildfeld. Das ist zwar eine echt schöne Dachrinne aus Kupfer aber stört bei Astroaufnahmen dennoch ungemein ;=} Bei ansonsten sehr guten Bedingungen entstand die gezeigte Aufnahme. Beim »Mausüberflug« wird die Position des Pulsars in einer Ausschnittsvergrößerung markiert.
Das 2. Bild
zeigt den Weg des Asteroiden als Punktspur. Wegen der vergleichsweise geringen Aufnahmedauer (das Dachrinnenproblem...) liegen diese Punkte sehr dicht beieinander und sind kaum zu trennen. Die Position der Punktspur wird markiert, wenn man mit der Maus über das Vorschaubild fährt.
Für das 3. Bild
wurden noch eifrig Photonen durch die Schmalbandfilter H-α und OIII gesammelt. Die Farben erscheinen nun etwas übertrieben, aber dafür kann man jetzt sehr gut sehen wie sich die Gase Wasserstoff und Sauerstoff in diesem Nebel verteilen.
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