Planetarische Nebel - Helixnebel NGC 7293 (zuletzt aktualisiert: 26.12.2014)
Helixnebel NGC 7293 ist der uns am nächsten gelegene Planetarische Nebel und daher ein recht gut erforschtes Himmelsobjekt. Er ist außerdem ein recht alter "Planetary" und hat es bereits auf eine Ausdehnung von über 2 Lichtjahren gebracht, so daß seine scheinbare Ausdehnung am Himmel fast der Hälfte des Vollmondes entspricht. Hochauflösende HST-Aufnahmen konnten in NGC 7293 zahlreiche mysteriöse "Knoten" nachweisen, deren Entstehung noch auf eine Erklärung warten.
Interessant, daß der Helixnebel bei der angenommenen Entfernung von 650 Lichtjahren auf eine absolute Helligkeit von ziemlich genau 0 mag kommt und damit fast 90-mal heller leuchtet als unsere Sonne! Man glaubt es kaum...
Visuelle Beobachtung:
Der Helixnebel ist trotz seiner stattlichen Größe ein äußerst schwieriges Objekt. Ohne Filter ist mir bisher keine visuelle Beobachtung gelungen, denn seine Flächenhelligkeit ist ähnlich gering wie die des Eulennebels oder NGC 6781, wobei letzere weit höher über dem mitteleuropäischen Horizont stehen und daher noch einigermaßen gut zu beobachten sind.
Nachtrag 11.9.2010:
In dieser sehr klaren und dunklen Nacht war der Helixnebel im C14 bei geringer Vergrößerung (ca. 100-fach) im Weitwinkelokular deutlich zu sehen. Mit UHC-Filter hinterläßt der Anblick des Helixnebels einen sehr nachhaltigen Eindruck.
Allgemeine Objektdaten: Objektgröße: 16´ × 12´ Entfernung: 650 Lj Ausdehnung: 2,5 Lj Helligkeit: 6,50 mag / 13,5 mag (ZS) mittlere FH: 20,90 mag/"² Abs.Helligkeit: 0,00 mag Koordinaten: 22h 29m 38,4s / -20° 50' 13" Sternbild: Wassermann (Aquarius [AQR])
Aufnahmen & verwendete Aufnahmetechnik:
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2007-07-26 01:31 UTC Montierung: Meade LX200GPS (G Teleskop: Meade Sucher 50/180 Öffnung: 50 mm Brennweite: 180 mm Öffnungsverh.: f/3,6 Kamera: ATiK 16IC-HS Filter: RGB-Filtersatz Einzelbelichtung: 60s Stacking: 74 (R+G+B) Belichtung eff: 516,1s Bias/Rauschen: 850 ADU / 50 (49,9) RMS Vb: 14,2 × Theor. Grenzgröße 17,5 mag Theor. Grenz-FH 26,3 mag/"² Bildfeld: 84,80' × 58,79' Abbildungsmaßstab 8,48", 71,91"², 0,027 Lj/Px Bedingungen: Horizonthöhe: 21° 30´ rel. Extinktion: 1,09 mag Seeing: Mittel [5/10] Transparenz: 5.0 fst Himmelshelligk.: 19,64 mag/"² Temperatur: 12°C Aufnahmedetails: R: 20 × 60s H α: 72 × 60s G: 24 × 60s OIII: 133 × 60s B: 30 × 60s L: 74 (R+G+B) bzw. 72 (H α) Hellste Werte: 8.208 (OIII, 7,87 mag) 6.500 (H α, 7,87 mag) leicht gesättigt (R,G, 7,87 mag)
Info:
Ein so lichtschwaches Objekt wie NGC 7293 mit derart winziger Öffnung aufzunehmen klingt abenteuerlich. Jedoch ist für die Helligkeit flächiger Objekte nur das Öffnungsverhältnis entscheidend, nicht die pure Öffnung als solche. Und diese ist mit f/3,6 doch recht üppig. Die Abbildung des nochmals deutlich lichtschwächeren Halos um diesen Nebel herum verlangt jedoch nach noch vielen weiteren Photonen, die im kommenden Herbst noch gesammelt werden, so es die Witterung zuläßt.
Für das 2. Bild
kamen noch einmal 72 Aufnahmen im Hα und 133 Afnahmen im O-III hinzu. Erzeugt wurde ein H α-RG[OIII]B - Komposit, welches doch einiges mehr an Detail zeigt.
Und nochmal 92 Aufnahmen im Hα für das 3. Bild
am 15.10.2007 bei recht guten Bedingungen. Nun zeigt sich der Außenbereich vom Helixnebel noch etwas deutlicher.
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2014-11-23 18:15 UTC Montierung: EQ5 Teleskop: TS Individual ED APO 70/420 Öffnung: 70 mm Brennweite: 420 mm Öffnungsverh.: f/6,0 Kamera: Canon EOS 300 Da Einzelbelichtung: 30s @ ISO 800 Stacking: 101 Belichtung eff: 301,5s Bias/Rauschen: 545 ADU / 110 RMS (auf 16 Bit bezogen) Vb: 16,5 × (Abbildung 1/2) Theor. Grenzgröße 18,4 mag Theor. Grenz-FH 26,2 mag/"² Bildfeld: 3,12° × 2,08° Abbildungsmaßstab 7,27", 52,83"², 0,023 Lj/Px Bedingungen: Horizonthöhe: 20° 54´ rel. Extinktion: 1,12 mag Seeing: Mittel [5/10] FWHM: 1,3 Pixel ≡ 9,4" Reale Auflösung: 0,030 Lj Transparenz: 6.0 fst Temperatur: 6°C Grenzhelligkeit: 18,8 mag
Info:
Lichtschwache Planetarische Nebel verlangen nach einem günstigen Öffnungsverhältnis und einer besonders rauscharmen Kamera. Beides kann das verwendete Setup nur unzureichend bieten, und deshalb sieht man zwar einen sehr schönen Nebel aber nicht die Detailfülle, die der ´Helix´ nun mal mitbringt. Der große Kamerachip zeigt dafür das Sternfeld um den Nebel herum sehr viel besser.
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