Planetarische Nebel - Eulennebel M97 [NGC 3587] (zuletzt aktualisiert: 11.04.2008)
Eulennebel M 97 ist mit rund 6.000 Jahren schon ein recht betagter Planetarischer Nebel, so ist er auch recht groß und sehr flächenschwach, eins der lichtschwächsten Objekte im Messier-Katalog überhaupt. M 97 leuchtet überwiegend im Türkis der Spektrallinie des angeregten Sauerstoffs bei 500,7 nm, wobei sich im gesamten Nebel auch Wasserstoff befindet, dessen äußerer Rand über die Sauerstoffwolke hinausreicht. So sieht man insbesondere im Nordteil auch deutlich rot leuchtende Strukturen am Rande dieses Nebels.
Den Namen verdankt dieser PN einem gewissen Lord Rosse, der im Jahre 1848 die beiden dunklen Bereiche in M 97 entdeckt hat, was ihn wohl sehr an den meist nachtaktiven Vogel erinnerte. Diese "Eulenaugen" kommen nach derzeitiger Auffassung dadurch zustande, daß wir schräg auf eine zylindrische Torusschale schauen, wobei die projezierten, materiearmen Enden dieses Zylinders, die "Eulenaugen" dunkler sind als der Rest des Nebels.
In M 97 befindet sich ein mit 85.000 K extrem heißer, deutlich blau leuchtender Zentralstern mit ca. 0,7 Sonnenmassen, wohingegen es der gesamte Nebel nur auf knapp 0,15 Sonnenmassen bringt.
Visuelle Beobachtung
M 97 ist mit über 3' recht groß und daher im Prinzip auch kleineren Instrumenten zugänglich. Jedoch wird man nur unter besten Bedingungen überhaupt etwas sehen. Im 14" SCT kommt die "Eule" als sehr schwach glimmendes, strukturloses Nebelfleckchen. Die Augen habe ich bisher noch nicht beobachten können.
Allgemeine Objektdaten: Objektgröße: 3,2´ Entfernung: 2.600 Lj Ausdehnung: 2,42 Lj Helligkeit: 9,90 mag / 16 mag (ZS) mittlere FH: 21,11 mag/"² Abs.Helligkeit: 0,39 mag Koordinaten: 11h 14m 47,7s / +55° 01' 08" Sternbild: Großer Bär (Ursa Major [UMA])
Aufnahmen & verwendete Aufnahmetechnik:
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2007-05-12 21:38 UTC Montierung: Celestron Gabel Teleskop: Celestron C14 Öffnung: 356 mm Brennweite: 2500 mm (Reducer) Öffnungsverh.: f/7,0 Kamera: ATiK 16IC-HS Filter: L-RGB-Filtersatz Einzelbelichtung: 900s Stacking: Einzelaufnahme Belichtung eff: 900,0s Bias/Rauschen: 2187 ADU / 87 (84,7) RMS Vb: 196,6 × Theor. Grenzgröße 19,4 mag Theor. Grenz-FH 23,6 mag/"² Bildfeld: 6,72' × 5,03' Abbildungsmaßstab 0,61", 0,37"², 486,7 AE/Px Mitwirkende: F. X. Kohlhauf Bedingungen: Horizonthöhe: 65° 41´ rel. Extinktion: 0,10 mag Seeing: Mittel [5/10] Transparenz: 4.5 fst Himmelshelligk.: 20,92 mag/"² Temperatur: 12°C Aufnahmedetails: L: 1 × 15 min R,G,B: Je 1 × 5 min, Binning: 2×2 Hellste Werte: 8.067 (L, ZS), 9.238 (B, ZS)
Info:
First Light der neuen Astrokamera Atik 16IC-HS am "Schleiereulennebel":
Nach zweiwöchigem Regenwetter nun endlich wieder klarer Himmel über Bad Tölz. Leider nicht am Stück, denn es zogen während der Belichtungen immer wieder teils ganz schön dichte Schleierwolken durch. So ist es nicht weiter verwunderlich, daß selbst nach 15 Minuten Belichtungszeit nur wenige Photonen den Weg zum Kamerachip gefunden haben. Bei bester Transparenz und mehreren Aufnahmen hätte das Ergebnis wohl völlig anders ausgesehen...
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2007-05-18 22:25 UTC Montierung: Celestron Gabel Teleskop: Celestron C14 Öffnung: 356 mm Brennweite: 1612 mm (Reducer) Öffnungsverh.: f/4,5 Kamera: ATiK 16IC-HS Filter: RGB-Filtersatz Einzelbelichtung: 478s Stacking: 6 (2×RGB) Belichtung eff: 1.170,9s Bias/Rauschen: 1200 ADU / 60 (61,0) RMS Vb: 126,7 × Theor. Grenzgröße 21,5 mag Theor. Grenz-FH 25,9 mag/"² Bildfeld: 10,40' × 7,80' Abbildungsmaßstab 0,95", 0,90"², 754,8 AE/Px Mitwirkende: F. X. Kohlhauf Bedingungen: Horizonthöhe: 55° 43´ rel. Extinktion: 0,21 mag Seeing: Mittel-Gut [6/10] Transparenz: 6.0 fst Himmelshelligk.: 20,76 mag/"² Temperatur: 8°C Aufnahmedetails: R: 2 × 8,3 min (500s), Binning: 1×1 G: 2 × 6,7 min (400s), Binning: 1×1 B: 2 × 8,9 min (533s), Binning: 1×1 L: R+G+B (insg. 6 Bilder) Filter: Astronomik RGB-Filtersatz Hellster Stern (11,84 mag) leicht gesättigt
Info:
Den doch recht großen Eulennebel sollte man mit etwas weniger Brennweite genießen. Das bringt deutlich mehr Licht und vor allem ein paar Umgebungssterne ins Blickfeld. Enstanden ist diese Aufnahme unter sehr guten Bedingungen, sowohl was die Transparenz als auch das Seeing betrifft. Die unterschiedliche Aufnahmedauer für die einzelnen Farbkanäle geben recht genau die wellenlängenabhängige Empfindlichkeit des CCD-Sensors wieder. Für den L-Kanal wurden die Aufnahmen für die drei Farbkanäle gestackt, was eine deutliche Verminderung des Restrauschens brachte. Die oben angegebene Belichtungszeit ist als durchschnittliche (aufgeteilte) Belichtungszeit für die Farbkanäle zu verstehen.
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