Sternhaufen - Messier 6 [NGC 6405] (zuletzt aktualisiert: 08.07.2014)
"Schmetterlingshaufen" M 6 ist ein offener Sternhaufen, der sich in der Lücke zwischen ´unserem´ Orion-Arm und dem näher zum Kern unserer Milchstraße gelegenen Sagittariusarm befindet. Damit nimmt Messier 6 eine ähnliche Position in unserer Milchstraße ein wie etwa M 23 oder M 25. In Messier 6 leuchten rund 64 Sterne, die meisten von ihnen sind vom Spektraltyp A und B, also junge, heiße und entsprechend leuchtkräftige Sterne in den Farben Weiß bis Blau. Hellster Stern ist allerdings der kräftig rot-orange leuchtende Veränderliche BM Sco, der seine Helligkeit periodisch alle 2 Jahre und 4 Monate um etwa 2 Größenklasse ändert (5,8 - 8,0 mag). Es handelt sich dabei um einen Riesen der Spektralklasse K0-K3, der am östlichen Rand von Messier 6 sehr auffällig ist. Weitere 12 Veränderliche sind in Messier 6 bekannt, dessen Alter auf etwa 80-100 Mio. Jahre geschätzt wird.
Visuelle Beobachtung:
Wegen seiner südlichen Lage ist der offene Sternhaufen M6 von Mitteleuropa aus trotz seiner stattlichen Helligkeit nicht mehr ganz leicht zu beobachten. Im 60-mm-Refraktor sieht man bei guter Transparenz trotzdem viele helle, dicht beieinanderstehende Sterne. Weit besser ist der Eindruck im 10" SCT. Bei ca. 100-facher Vergrößerung sieht man viele hundert Sterne, die meisten davon sind jedoch die Hintergrundsterne der hellen Sommermilchstraße, die gerade in diesem Gebiet zwischen Schütze und Skorpion besonders hell sind. Der dahinter liegende Sagittariusarm wird allerdings an dieser Stelle praktisch vollständig von interstellaren Staubwolken verdeckt.
Allgemeine Objektdaten: Objektgröße: 20´ Entfernung: 1.590 Lj Ausdehnung: 9,25 Lj Alter: 0,1000 Mrd. Jahre Helligkeit: 4,20 mag mittlere FH: 19,41 mag/"² Abs.Helligkeit: -4,24 mag Koordinaten: 17h 40m 20,6s / -32° 15' 15" Sternbild: Skorpion (Scorpius [SCO])
Aufnahmen & verwendete Aufnahmetechnik:
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2006-06-27 22:13 UTC Montierung: Meade LX200GPS (G Teleskop: Meade 10" SCT Öffnung: 254 mm Brennweite: 615 mm (Reducer) Öffnungsverh.: f/2,4 Kamera: Philips ToUcam PCVC840K Einzelbelichtung: 1/25s, Gain: 72%, γ max Stacking: 450 aus 500, automatisch Belichtung eff: 8,5s Vb: 63,9 × Bildfeld: 20,03' × 15,03' Abbildungsmaßstab 1,88", 3,53"², 915,6 AE/Px Bedingungen: Horizonthöhe: 9° 56´ rel. Extinktion: 1,91 mag Seeing: Mittel [5/10] Temperatur: 18°C
Info:
Auch wenn Bad Tölz dem Äquator schon bedeutend näher ist, als die meisten Beobachtungsstandorte im Rest der Republik [ ;=} ], flattert "der Schmetterling" auch hier gerade mal maximal 10° über den Südhorizont. Und das hat unangenehme Folgen, denn das starke Seeing läßt die Sterne sehr stark hin- und herschwanken - man hat den Eindruck durch die Schlieren zu blicken, die von einer heißen Herdplatte aufsteigen. Auch mit dem massiven Einsatz eines Gauß- und Minimumfilters konnten die Sternradien kaum unter 5" reduziert werden. Hellster Stern in der Aufnahme ist der schon erwähnte BM SCO mit zur Zeit 5,8 mag Helligkeit. Die Grenzhelligkeit dieser Aufnahme liegt bei 13,3 mag.
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2009-08-30 19:00 UTC Montierung: Meade LX200GPS (G Teleskop: Meade 10" SCT Öffnung: 254 mm Brennweite: 1120 mm (Reducer) Öffnungsverh.: f/4,4 Kamera: Canon EOS 1000 D Einzelbelichtung: 10s @ ISO 800 Stacking: 11 Belichtung eff: 33,2s Bias/Rauschen: 3136 ADU / 144 RMS (auf 16 Bit bezogen) Vb: 38,1 × (Abbildung 1/3) Theor. Grenzgröße 15,6 mag Theor. Grenz-FH 24,0 mag/"² Bildfeld: 33,59' × 25,19' Abbildungsmaßstab 3,15", 9,92"², 0,024 Lj/Px Bedingungen: Horizonthöhe: 9° 38´ rel. Extinktion: 1,94 mag Seeing: Mäßig [4/10] FWHM: 2,0 Pixel ≡ 6,3" Reale Auflösung: 0,049 Lj Transparenz: 5.5 fst Temperatur: 13°C Grenzhelligkeit: 15,8 mag
Info:
Diese Aufnahme entstand bei hellem Mondlicht (¾-Mond nur 19° östlich davon) und hat daher nur Testcharakter. Die Aufnahme ist dafür aber präzise eingenordet.
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2013-07-16 22:26 UTC Montierung: EQ1 Teleskop: TS Individual ED APO 70/420 Öffnung: 70 mm Brennweite: 420 mm (Reducer) Öffnungsverh.: f/6,0 Kamera: Canon EOS 1000 D Einzelbelichtung: 20s @ ISO 800 Stacking: 9 Belichtung eff: 60,0s Bias/Rauschen: 360 ADU / 64 RMS (auf 16 Bit bezogen) Vb: 21,4 × (Abbildung 1/2) Theor. Grenzgröße 14,0 mag Theor. Grenz-FH 23,9 mag/"² Bildfeld: 1,59° × 1,19° Abbildungsmaßstab 5,60", 31,34"², 0,043 Lj/Px Bedingungen: Horizonthöhe: 8° 32´ rel. Extinktion: 2,07 mag Seeing: Mittel-Gut [6/10] FWHM: 3,2 Pixel ≡ 17,9" Reale Auflösung: 0,138 Lj Transparenz: 5.5 fst Temperatur: 15°C
Info:
Eigentlich ist der INED 70 ein recht gutes Deepsky-Gerät. Mit dem passenden Flattener werden die Sterne bis in die Ecken scharf abgebildet. Der Schnellschuß auf Messier 6 zeigt diesen hellen Sternhaufen in seinem Umfeld.
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2014-07-03 23:22 UTC Montierung: EQ5 Teleskop: TS Individual ED APO 70/420 Öffnung: 70 mm Brennweite: 420 mm (Reducer) Öffnungsverh.: f/6,0 Kamera: Canon EOS 1000 D Einzelbelichtung: 30s @ ISO 800 Stacking: 7 Belichtung eff: 79,4s Bias/Rauschen: 390 ADU / 65 RMS (auf 16 Bit bezogen) Vb: 21,4 × (Abbildung 1/2) Theor. Grenzgröße 14,8 mag Theor. Grenz-FH 24,3 mag/"² Bildfeld: 2,99° × 1,68° Abbildungsmaßstab 5,60", 31,34"², 0,043 Lj/Px Bedingungen: Horizonthöhe: 8° 22´ rel. Extinktion: 2,09 mag Seeing: Mittel [5/10] FWHM: 2,6 Pixel ≡ 14,6" Reale Auflösung: 0,112 Lj Transparenz: 5.5 fst Temperatur: 14°C
Info:
Eine weitere Aufnahme mit dem kleinen Refraktor auf einer EQ5, die für 30s Einzelbelichtungszeit genau genug nachführt. Dank der bärigen Transparenz in dieser Nacht sind die galaktischen "Sternwolken" hinter Messier 6 trotz der geringen Anzahl an Einzelbelichtungen gut zu erkennen. Im Bildfeld sind 4 weitere Sternhaufen zu erkennen: NGC 6425 oben links, NGC 6416 etwas östlich von Messier 6 und NGC 6374 ganz rechts. Diese Sternhaufen sind allerdings eher unscheinbar.
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