Sternhaufen - Messier 21 [NGC 6531] (zuletzt aktualisiert: 22.06.2009)
Gut einen Monddurchmesser nord-nord-östlich ´11 Uhr´ vom berühmten Trifidnebel finden wir den etwas unscheinbaren offenen Sternhaufen M 21, der sich wegen seiner recht südlichen Position nicht ganz so leicht beobachten läßt. M 21 befindet sich wie M 8 am uns zugewandten Rand des Sagittarius-Spiralarms unserer Michstraße und gehört zur Sagittarius-OB1-Assoziation. Man schätzt das Alter dieses Sternhaufens auf ca. 4,5 Mio Jahre, was bedeutet, daß M 21 ein recht junger Sternhaufen ist. Allerdings scheinen die Sterne in M 21 in zwei Schüben entstanden zu sein, der Hauptteil ist wohl schon früher, etwa vor 7,5-8 Millionen Jahren entstanden.
In M 21 leuchten etwa 105 Sterne, die heller als 15,5 mag sind. Das hellste Haufenmitglied davon ist der bläulich leuchtende B0-Stern HD 164863 mit einer scheinbaren Helligkeit von 7,3 mag.
Kosmische Begegnung mit [1947] Iso-Heikkila am 14. Juni 2009
Die zweite Ablichtung zeigt diesen Sternhaufen deutlich tiefer belichtet mit einem ´Gast´ als Beigabe. Es ist der Asteroid [1947] Iso-Heikkila, ein nur 29,44 km großer Brocken der mit 15,7 mag nicht sofort ins Auge fällt. An dieser geringen Helligkeit ist auch seine dunkle Oberfläche schuld, die nur 9,76% des Sonnenlichts reflektiert. Dieser Asteroid befand sich zum Aufnahmezeitpunkt in einer günstigen Perihelopposition und wurde von der Erde in einem Abstand von nur 2,0716 AE (= 310.000.000 km) überholt. Iso-Heikkila umkreist die Sonne auf einer fast kreisrunden Bahn in einem mittleren Abstand von 3,1554 AE einmal in 5,6 Jahren. Die Punktspur dieses Asteroiden wird markiert, wenn man mit der Maus über das Vorschaubild fährt. Die scheinbare Bewegung betrug 31,2" pro Stunde.
Visuelle Beobachtung:
M 21 gehört wegen seiner geringeren Sterndichte nicht zu den ´prominenten´ und damit oft besuchten Himmelsobjekten. Im 60-mm-Fernrohr ist nur eine lose Ansammlung weniger heller Sterne um die 8 mag zu sehen. Weit eindrucksvoller ist jedoch die Beobachtung im 26mm-Okular eines 10" SCT bei ca. 100-facher Vergrößerung, denn dort kommt eine recht üppige Anzahl an bunt funkelnden Sternen zusammen. Da sich M 21 direkt vor der hellen Sommermilchstraße befindet, bekommt man diese in klaren Nächten als samtiger Hintergrund zu sehen.
Allgemeine Objektdaten: Objektgröße: 18´ Entfernung: 3.930 Lj Ausdehnung: 20,5 Lj Helligkeit: 5,90 mag mittlere FH: 20,88 mag/"² Abs.Helligkeit: -4,50 mag Koordinaten: 18h 04m 13,3s / -22° 29' 24" Sternbild: Schütze (Sagittarius [SGR])
Aufnahmen & verwendete Aufnahmetechnik:
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2006-06-27 22:55 UTC Montierung: Meade LX200GPS (G Teleskop: Meade 10" SCT Öffnung: 254 mm Brennweite: 615 mm (Reducer) Öffnungsverh.: f/2,4 Kamera: Philips ToUcam PCVC840K Einzelbelichtung: 1/25s, Gain: 72%, γ max Stacking: 450 aus 500, automatisch Belichtung eff: 8,5s Vb: 63,9 × Bildfeld: 20,03' × 15,03' Abbildungsmaßstab 1,88", 3,53"², 0,036 Lj/Px Bedingungen: Horizonthöhe: 19° 48´ rel. Extinktion: 1,18 mag Seeing: Mittel [5/10] Temperatur: 18°C
Info:
Die nur geringe Höhe über dem Horizont läßt die Sterne ziemlich stark hin- und herwabern, wodurch sich die Sternradien durch die Integration beim Stacken stark vergrößern. Das konnte auch das 2-fache Gauß-Schärfen nicht ganz kompensieren. Hellster Einzelstern der Aufnahme hat 7,3 Magnituden, die Grenzhelligkeit liegt bei 15 mag. Die Aufnahme ist exakt eingenordet.
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2009-06-14 00:26 UTC Montierung: Meade LX200GPS (G Teleskop: Meade 10" SCT Öffnung: 254 mm Brennweite: 1014 mm (Reducer) Öffnungsverh.: f/4,0 Kamera: ATiK 16IC-HS Filter: L-RGB-Filtersatz Einzelbelichtung: 10s Stacking: 444 Belichtung eff: 210,7s Bias/Rauschen: 726 ADU / 45 (45,3) RMS Vb: 79,7 × Theor. Grenzgröße 19,8 mag Theor. Grenz-FH 24,2 mag/"² Bildfeld: 16,53' × 12,39' Abbildungsmaßstab 1,51", 2,27"², 0,029 Lj/Px Bedingungen: Horizonthöhe: 19° 19´ rel. Extinktion: 1,20 mag Seeing: Mittel [5/10] FWHM: 3,2 Pixel ≡ 4,8" Reale Auflösung: 0,092 Lj Transparenz: 5.5 fst Himmelshelligk.: 18,93 mag/"² Temperatur: 11°C Aufnahmedetails: L: 444 × 10s + 35 × 0,5s R: 20 × 20s G: 30 × 20s B: 61 × 20s Leitstern: 6,71m / 21:20 SW Autoguiding: Guidedog 1.0.6 und Philips ToUcam (S/W-Mod)
Info:
Die rückläufige Bewegung des Asteroiden [1947] Iso-Heikkila wurde aus jeweils 16 × 10s Bildern gestackt, die in einem Abstand von 30 Minuten gemacht wurden. Bei hellem ¾mondlicht war eine Einzelbelichtungszeit von mehr als 10s nicht sinnvoll, abgesehen davon ´verträgt´ dieser Sternhaufen auch nicht mehr. Die Farbaufnahmen entstanden erst 4 Tage später unter einer dichten Schleierwolkendecke, daher sind die Farben der dunkelsten Sterne nicht korrekt. Die Aufnahme ist mit einer Abweichung von -0,02° recht genau eingenordet. Die gemessene Grenzhelligkeit der Luminanzaufnahme beträgt 19,7 mag.
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