Emissionsnebel - Flammennebel NGC 2024 (zuletzt aktualisiert: 18.02.2015)
Trotz seiner bizarren Formen ist der berühmte Flammennebel NGC 2024 "nur" ein kleiner Emissionsnebel und Teil des riesigen Orion-Komplexes, in dessen Zentrum sich der riesige Orionnebel M 42 befindet. NGC 2024 leuchtet überwiegend im Licht des ionisierten Wasserstoffs bei 656,28 nm, er ist aber gleichzeitig auch ein Reflexionsnebel, daher die bläulichen Lichtanteile darin. Die dunklen Strukturen, die diesem Nebel seinen Namen gegeben hat, werden durch vorgelagerte Dunkelwolken verursacht. Damit ist NGC 2024 ein "klassisches" Sternentstehungsgebiet.
Ein guter Teil des Lichts, das von NGC 2024 ausgeht, war auch im Grünen und Blauen zu sehen, so daß zu vermuten ist, daß dieser Nebel auch nicht unerheblich Licht von nahen Sternen reflektiert. Alnitak ist allerdings ein Vordergrundstern, der "nur" 817 Lichtjahre von uns entfernt ist und somit nicht allzu sehr zu diesem reflektierten Licht beiträgt.
In diesen Gas- und Staubschwaden versteckt sich ein ziemlich großer Sternhaufen, der allerdings im sichtbaren Licht nicht auszumachen ist. Einige dieser Sterne lassen sich mit den Mitteln der Amateurastronomie im nahen Infrarot (ca. 685 - 1.100 nm) durchaus sichtbar machen. Professionelle Aufnahmen im Infrarot bei 2.000 nm (2MASS) zeigen dagegen einen prächtigen, reichen Sternhaufen.
Mit im Bildfeld der ersten Aufnahme befindet sich noch der Pferdekopfnebel B 33 und gleich östlich davon der Reflexionsnebel NGC 2023, der das Licht des "Lump Star" HD 37903 reflektiert.
Visuelle Beobachtung:
NGC 2024 ist im 20-32mm-Okular eines 10-Zollers trotz seiner Nähe zu dem mit 2,05 mag unglaublich hellen linken Gürtelstern Alnitak (ζ ORI) überraschend gut zu sehen, wenn man diesen Stern aus dem Blickfeld heraushält.
Allgemeine Objektdaten: Objektgröße: 30´ Entfernung: 1.500 Lj Ausdehnung: 6,5 Lj Helligkeit: 7,50 mag mittlere FH: 23,59 mag/"² Abs.Helligkeit: -0,81 mag Koordinaten: 05h 41m 42,5s / -01° 51' 23" Sternbild: Orion (ORI)
Aufnahmen & verwendete Aufnahmetechnik:
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2007-09-21 04:22 UTC Montierung: Meade LX200GPS (G Teleskop: Meade Sucher 50/180 Öffnung: 50 mm Brennweite: 180 mm Öffnungsverh.: f/3,6 Kamera: ATiK 16IC-HS Filter: RGB-Filtersatz + Schmalbandfilter Einzelbelichtung: 60s Stacking: 40 Belichtung eff: 379,5s Bias/Rauschen: 300 ADU / 24 (23,7) RMS Vb: 14,2 × Theor. Grenzgröße 18,6 mag Theor. Grenz-FH 27,6 mag/"² Bildfeld: 1,55° × 1,16° Abbildungsmaßstab 8,48", 71,91"², 0,062 Lj/Px Bedingungen: Horizonthöhe: 39° 50´ rel. Extinktion: 0,48 mag Seeing: Mittel [5/10] Transparenz: 5.0 fst Himmelshelligk.: 22,72 mag/"² Temperatur: 9°C Aufnahmedetails: Hα: 40 × 60s OIII: 44 × 60s G: 52 × 10s B: 65 × 10s
Info:
Alnitak, der große, heiße, blaue Stern der Spektralklasse O9 brennt mit derartiger Kraft auf den empfindlichen Chip der Astrokamera, daß es einem Angst und bange werden kann. Die Kamera hat´s gut überstanden, und der Stern ist dabei noch hinter dem Hα-Filter erfreulich schlank geblieben. In der Nachbearbeitung habe ich deshalb auch die Hα-Ablichtung als Luminanz hergenommen und zusammen mit Hα,G+[OIII],B+[OIII] als RGB-Komposit ein L-RGB angefertigt.
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2008-11-06 00:46 UTC Montierung: Meade LX200GPS (G Teleskop: Meade 10" SCT Öffnung: 254 mm Brennweite: 1040 mm (Reducer) Öffnungsverh.: f/4,1 Kamera: ATiK 16IC-HS Filter: L-RGB-Filtersatz Einzelbelichtung: 90s Stacking: 27 Belichtung eff: 467,7s Bias/Rauschen: 1072 ADU / 57 (57,2) RMS Vb: 81,8 × Theor. Grenzgröße 21,5 mag Theor. Grenz-FH 26,7 mag/"² Bildfeld: 16,12' × 12,08' Abbildungsmaßstab 1,47", 2,15"², 675,0 AE/Px Bedingungen: Horizonthöhe: 38° 17´ rel. Extinktion: 0,52 mag Seeing: Mittel [5/10] Transparenz: 6.0 fst Himmelshelligk.: 20,65 mag/"² Temperatur: 5°C Aufnahmedetails: L: 27 × 90s IR: 31 × 240s R: 22 × 60s G: 22 × 60s B: 24 × 90s Leitstern: 6,53m / 24´ 00" NW Autoguiding: Guidedog 1.0.6 und Philips ToUcam (S/W-Mod)
Info:
Trotz starkem Föhn weder Schleierwolken, noch allzu schlechtes Seeing. Dazu eine absolut bärige Transparenz dank der trockenen Luft. Unter solchen Bedingungen war die eher unscheinbare Wintermilchstraße etwas östlich von Orion und Canis Major nicht zu übersehen. Grund genug, mal das Zentrum von NGC 2024, dem Flammennebel, mit ´schwerem Gerät´ abzulichten. In der Nachbearbeitung war mir eine möglichst realitätsnahe Farbgebung besonders wichtig. Die Störung rechts unten ist ein Überrest von Alnitak´s gewaltiger Leuchtkraft. Für das
2. Bild
wurden am 27.11.2008 noch einige tief belichtete Aufnahmen im Infrarot gemacht um wenigstens ein paar Sterne des in den Staubschwaden versteckten Sternhaufens darstellen zu können. Diese Infrarotaufnahme wurde dem L-RGB im Rotkanal hinzugefügt.
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2015-02-12 19:36 UTC Montierung: EQ5 Teleskop: TS Individual ED APO 70/420 Öffnung: 70 mm Brennweite: 420 mm Öffnungsverh.: f/6,0 Kamera: Canon EOS 300 Da Einzelbelichtung: 30s @ ISO 800 Stacking: 107 Belichtung eff: 310,3s Bias/Rauschen: 920 ADU / 115 RMS (auf 16 Bit bezogen) Vb: 16,5 × (Abbildung 1/2) Theor. Grenzgröße 18,3 mag Theor. Grenz-FH 26,3 mag/"² Bildfeld: 3,88° × 2,18° Abbildungsmaßstab 7,27", 52,83"², 0,053 Lj/Px Bedingungen: Horizonthöhe: 40° 22´ rel. Extinktion: 0,47 mag Seeing: Mittel [5/10] FWHM: 1,4 Pixel ≡ 10,2" Reale Auflösung: 0,074 Lj Transparenz: 5.5 fst Temperatur: -3°C Grenzhelligkeit: 18,7 mag
Info:
Dieser Teil des riesigen Nebelkomplexes, dessen hellster Teil der Goße Orionnebel M 42 ist, gehört immer noch zum Hellsten in Sachen Emissions- und Reflexionsnebel was unser Himmel zu bieten hat.
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