Sternhaufen - Messier 46 [NGC 2437] (zuletzt aktualisiert: 21.01.2017)
Messier 46 ist ein traumhaft schöner, reicher offener Sternhaufen, der mitten im sternreichen Band der Wintermilchstraße liegt. Mindestens 150 bestätigte aber sicherlich mehr als 500 physikalisch zu M46 gehörende Sterne mit einer scheinbaren Helligkeit von 13 und aufwärts, die in allen Farbvariationen zwischen bläulich über Weiß bis hin zu einem kräftigen Rot-Orange leuchten, lassen sich in ihm bewundern. Die hellsten davon sind Blaue Riesen der Spektralklasse A0 mit einer Helligkeit von bis zu 8,8 mag. Die genannte Entfernungsangabe von 5.400 Lichtjahren ist allerdings mit einer groben Unsicherheit versehen. Tatsächlich geht man heute davon aus, daß M 46 etwa zwischen 3.200 und 6.000 Lichtjahre von uns entfernt ist. Diese Entfernung nimmt in jeder Sekunde um rund 43 km zu.
Was diesen Sternhaufen für den Beobachter ganz besonders interessant macht, ist der Planetarische Nebel NGC 2438 in seinem Nordteil. Messungen der Radialgeschwindigkeiten beider Objekte haben ergeben, daß NGC 2438 (77 km/s) definitiv nicht zu M 46 (43 km/s) gehört. Außerdem ist M 46 viel zu jung, um einen Planetarischen Nebel hervorbringen zu können. Damit ist klar, daß NGC 2438 von uns aus gesehen ein Vordergrundobjekt von M 46 ist.
Visuelle Beobachtung:
Die integrale Helligkeit von M 46 reicht aus, um ihn bereits im 8×50-Sucher aufzuspüren. Im 60-mm-Kaufhausteleskop sieht man bereits die hellsten 10-20 Sterne, die in einem "Hintergrundnebel" eingebettet sind. Der Planetarische Nebel ist in einem solchen Instrument nicht zu sehen. Wählt man einen 10-Zoller als Beobachtungsgerät bei geringer Vergrößerung, etwa zwischen 70 und 100×, dann leuchtet dem Beobachter das Licht aus hunderten Sternen in allen Farbtönen zwischen Blau und Rot-Orange entgegen. Der Planetarische Nebel glimmt im Nordteil des Sternhaufens deutlich sichtbar. Es wird eine Weile dauern, bis man den Blick von diesem Prachtstück abwenden kann...
Allgemeine Objektdaten: Objektgröße: 27´ Entfernung: 5.400 Lj Ausdehnung: 30 Lj Alter: 0,3000 Mrd. Jahre Helligkeit: 6,10 mag mittlere FH: 21,96 mag/"² Abs.Helligkeit: -4,99 mag Koordinaten: 07h 41m 46,8s / -14° 48' 36" Sternbild: Achterdeck (Puppis [PUP])
Aufnahmen & verwendete Aufnahmetechnik:
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2007-01-14 23:59 UTC Montierung: Meade LX200GPS (G Teleskop: Meade 10" SCT Öffnung: 254 mm Brennweite: 1155 mm (Reducer) Öffnungsverh.: f/4,5 Kamera: Philips ToUcam PCVC840K Einzelbelichtung: 1/25s, Gain: 100%, γ max Weißabgleich: 38 (Rot) / 19 (Blau) Stacking: 1.024 aus 1.200 (4×) Belichtung eff: 12,8s Vb: 120,0 × Theor. Grenzgröße 17,0 mag Theor. Grenz-FH 19,3 mag/"² Bildfeld: 20,48' × 14,77' Abbildungsmaßstab 1,00", 1,00"², 0,026 Lj/Px Bedingungen: Horizonthöhe: 26° 50´ rel. Extinktion: 0,86 mag Seeing: Gut [7/10] Transparenz: 5.0 fst Temperatur: 3°C Mosaik aus 4 Einzelbildern
Info:
Die 4 Aufnahmen für das in FitsWork angefertigte Mosaik entstanden bei gutem Seeing, wobei die Transparenz nur eher mittelprächtig war. Um den Planetarischen Nebel noch etwas zu betonen, wurden die entsprechenden Überlappungsbereiche, sowie eine "Extra-Aufnahme" davon nochmals aufaddiert und dem bestehenden Mosaik aufhellend hinzugefügt. So ergibt sich beim Betrachten dieser Aufnahme ein ziemlich realitätsnaher Eindruck, was natürlich beabsichtigt ist.
2. Aufnahme:
Irgendwie läßt mich dieser Sternhaufen nicht los. Dem "4-er Mosaik" wurden am 30.1.2007 bei passablen Bedingungen im Südteil noch zwei Aufnahmen hinzugefügt. So wirkt der Sternhaufen nicht so abgeschnitten.
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2010-02-18 19:25 UTC Montierung: Meade LX200GPS (G Teleskop: SNS 60/750 Refraktor Öffnung: 60 mm Brennweite: 783 mm Öffnungsverh.: f/13,1 Kamera: Canon EOS 1000 D Einzelbelichtung: 30s @ ISO 800 Stacking: 52 Belichtung eff: 216,3s Bias/Rauschen: 122 ADU / 48 RMS (auf 16 Bit bezogen) Vb: 40,0 × (Abbildung 1/2) Theor. Grenzgröße 16,5 mag Theor. Grenz-FH 24,0 mag/"² Bildfeld: 51,25' × 38,44' Abbildungsmaßstab 3,00", 9,02"², 0,079 Lj/Px Bedingungen: Horizonthöhe: 23° 51´ rel. Extinktion: 0,98 mag Seeing: Mäßig [4/10] FWHM: 2,5 Pixel ≡ 7,5" Reale Auflösung: 0,197 Lj Transparenz: 5.0 fst Temperatur: -1°C Grenzhelligkeit: 16,4 mag
Info:
Wieder eine nutzbare Wolkenlücke, durch die dieser Schnellschuß auf Messier 46 gelang. Durch die geringe Brennweite wirkt die Sterndichte erstaunlich groß. Was die gemessene Grenzhelligkeit betrifft, so ist diese Aufnahme real sogar geringfügig weniger tief als die oben gezeigten Webcamaufnahmen. Lediglich der Planetarische Nebel im Nordteil ist deutlich besser zu sehen.
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2011-02-10 01:22 UTC Montierung: EQ1 Teleskop: Weltblick MC 1:3.5/135 Öffnung: 38 mm Brennweite: 135 mm Öffnungsverh.: f/3,5 Kamera: Canon EOS 1000 D Einzelbelichtung: 30s @ ISO 800 Stacking: 20 Belichtung eff: 134,2s Bias/Rauschen: 850 ADU / 90 RMS (auf 16 Bit bezogen) Vb: 13,8 × Theor. Grenzgröße 16,0 mag Theor. Grenz-FH 24,5 mag/"² Bildfeld: 2,48° × 1,86° Abbildungsmaßstab 8,71", 75,85"², 0,228 Lj/Px Bedingungen: Horizonthöhe: 9° 57´ rel. Extinktion: 1,91 mag Seeing: Mäßig [4/10] FWHM: 2,5 Pixel ≡ 21,8" Reale Auflösung: 0,570 Lj Transparenz: 6.0 fst Temperatur: -1°C Grenzhelligkeit: 16,5 mag
Info:
Mit noch weniger Brennweite erscheinen uns Messier 46 und Messier 47 als Doppelsternhaufen, was auch den Eindruck im Feldstecher (dort freilich mit weniger Tiefe) sehr gut wiedergibt. Trotz der geringen Brennweite ist der Planetarische Nebel NGC 2438 im Nordteil von Messier 46 sehr gut zu erkennen.
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