Unser Mond
Unser Mond ist nach der Sonne das von uns aus gesehen zweithellste Himmelsobjekt. Bereits in einem 8×30 Taschenfernglas lassen sich am "Terminator", der Schattengrenze, die ersten Krater erkennen.
Unser Erdtrabant läßt sich besonders gut beobachten, wenn er an einem Frühlingabend als zunehmender Halbmond besonders hoch steht.
Der Blick durch ein Kaufhausteleskop mit 60 mm Öffnung ist bereits eine kleine Offenbarung: Krater mit Zentralbergen, dunkle Ebenen und helle Gebirgszüge erfreuen das Auge des Beobachters. Wählt man ein größeres Instrument ab ca. 20 cm Öffnung, dann ist der Blick auf unseren kosmischen Begleiter ein eindrucksvolles Erlebnis. Feine Details in den Felsen der Kraterränder, sowie Rillen und Verwerfungen in den weiten Ebenen sind darin bei gutem Seeing nicht zu übersehen.
Mondaufnahmen & verwendete Aufnahmetechnik:
Allgemeine Objektdaten: Objektgröße: 32,23´ Entfernung: 371.126 km Helligkeit: -13,00 mag mittlere FH: 3,25 mag/"² Phase: 91 % Koordinaten: 10h 50m 29,7s / +03° 33' 25" Sternbild: Sextant (Sextans [SEX]) Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2009-04-06 20:32 UTC Montierung: Meade LX200GPS (G Teleskop: SNS 60/750 Refraktor Öffnung: 60 mm Brennweite: 1900 mm (Barlow) Öffnungsverh.: f/31,7 Kamera: Philips ToUcam PCVC840K - S/W-Mod Filter: Rotfilter Einzelbelichtung: 1/25s, Gain: 60%, γ mittig Stacking: 100 aus 513 handverlesen Belichtung eff: 2,0s Vb: 197,4 × Bildfeld: 6,48' × 4,86' Abbildungsmaßstab 0,61", 0,37"², 1,1 km/Px Bedingungen: Horizonthöhe: 45° 14´ rel. Extinktion: 0,37 mag Seeing: Mittel [5/10] Temperatur: 8°C
Es ist immer wieder erstaunlich, was man aus einem so kleinen Refraktor herausholen kann! Die hohe Brennweite macht das Bild zwar insgesamt etwas matschig, aber die anschließende Schärfung macht dann alle Details bis hin zur Beugungsgrenze deutlich sichtbar.
Für das 2. Bild
wurde AviStack zum Stacken eingesetzt. Man muß im großen Bild schon sehr genau hinsehen, um die geringe Qualitätssteigerung zu erkennen. Es scheint so, als wäre das 4-malige Abtasten des Beugungsscheibchens als "Weichmacher" bereits dominierend.
Allgemeine Objektdaten: Objektgröße: 30,87´ Entfernung: 387.645 km Helligkeit: -13,00 mag mittlere FH: 3,15 mag/"² Phase: 98 % Koordinaten: 14h 13m 51,2s / -19° 34' 14" Sternbild: Jungfrau (Virgo [VIR]) Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2009-04-10 23:18 UTC Montierung: Meade LX200GPS (G Teleskop: SNS 60/750 Refraktor Öffnung: 60 mm Brennweite: 350 mm (Reducer) Öffnungsverh.: f/5,8 Kamera: ATiK 16IC-HS Filter: Rotfilter Einzelbelichtung: 1/320s Stacking: 20 Vb: 27,5 × Bildfeld: 47,90' × 35,91' Abbildungsmaßstab 4,36", 19,02"², 8,2 km/Px Bedingungen: Horizonthöhe: 21° 38´ rel. Extinktion: 1,08 mag Seeing: Schlecht [2-3/10] Temperatur: 9°C
Mit Kanonen auf Spatzen schießen gilt allgemein als leicht übertrieben. Mit einer peltiergekühlten Astrokamera auf den Vollmond "schießen" ist dagegen richtig übertrieben - aber immerhin eine selten praktizierte Verrücktheit. Immerhin fiel das um Größenordnungen geringere Rauschen auf jeder Einzelaufnahme sofort auf. 20 Bildadditionen reichten daher völlig aus um Luft für eine gründliche Schärfung zu lassen....
Allgemeine Objektdaten: Objektgröße: 32,1´ Entfernung: 372.567 km Helligkeit: -12,00 mag mittlere FH: 4,24 mag/"² Phase: 71 % Koordinaten: 10h 34m 55,43s / +05° 12' 46" Sternbild: Sextant (Sextans [SEX]) Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2009-05-03 19:12 UTC Montierung: Meade LX200GPS (G Teleskop: SNS 60/750 Refraktor Öffnung: 60 mm Brennweite: 783 mm Öffnungsverh.: f/13,1 Kamera: Philips ToUcam PCVC840K - S/W-Mod Filter: Rotfilter Einzelbelichtung: 1/100s, Gain: 20%, γ min Stacking: 64 aus 262 Vb: 81,4 × Bildfeld: 15,74' × 11,80' Abbildungsmaßstab 1,48", 2,18"², 2,7 km/Px Bedingungen: Horizonthöhe: 47° 22´ rel. Extinktion: 0,33 mag Seeing: Mittel-Gut [6/10] Temperatur: 11°C
Am Mond kann AviStack seine ganzen Stärken ausspielen, was man an der links gezeigten Abbildung gut erkennen kann.
Für das 2. Bild
habe ich die Fläche von Deutschland maßstabsgetreu in diese Aufnahme eingeblendet. So bekommt man ein gutes Gefühl von den Dimensionen der Krater auf der Mondoberfläche.
Allgemeine Objektdaten: Objektgröße: 30´ Entfernung: 399.060 km Helligkeit: -12,00 mag mittlere FH: 4,09 mag/"² Phase: 66 % Koordinaten: 21h 37m 52,38s / -12° 27' 38" Sternbild: Steinbock (Capricornus [CAP]) Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2009-10-27 17:34 UTC Montierung: Meade LX200GPS (G Teleskop: SNS 60/750 Refraktor Öffnung: 60 mm Brennweite: 783 mm Öffnungsverh.: f/13,1 Kamera: Canon EOS 1000 D Einzelbelichtung: 1/100s @ ISO 100 Stacking: 4 Vb: 40,0 × (Abbildung 1/2) Bildfeld: 32,03' × 44,05' Abbildungsmaßstab 3,00", 9,02"², 5,8 km/Px Bedingungen: Horizonthöhe: 28° 42´ rel. Extinktion: 0,80 mag Seeing: Mäßig [4/10] Temperatur: 7°C
Mit knapp 800mm Brennweite bekommt man den Mond mit dieser Kamera noch sehr bequem auf den Chip.
Allgemeine Objektdaten: Objektgröße: 31,7´ Entfernung: 377.373 km Helligkeit: -13,00 mag mittlere FH: 3,21 mag/"² Phase: 99 % Koordinaten: 01h 33m 54,7s / +14° 28' 02" Sternbild: Fische (Pisces [PSC]) Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2009-11-01 19:24 UTC Montierung: Meade LX200GPS (G Teleskop: SNS 60/750 Refraktor Öffnung: 60 mm Brennweite: 783 mm Öffnungsverh.: f/13,1 Kamera: Canon EOS 1000 D Einzelbelichtung: 1/40s @ ISO 100 Stacking: 7 Vb: 40,0 × (Abbildung 1/2) Bildfeld: 32,03' × 32,03' Abbildungsmaßstab 3,00", 9,02"², 5,5 km/Px Bedingungen: Horizonthöhe: 43° 17´ rel. Extinktion: 0,41 mag Seeing: Mittel [5/10] FWHM: 1,4 Pixel ≡ 4,2" Reale Auflösung: 7,7 km Temperatur: 6°C
Der große Chip der DSLR kann den Mond bei 783mm Brennweite ohne Probleme komplett abbilden. Die Addition von 7 Einzelaufnahmen reduzierte das ohnehin schon geringe Rauschen auf ein Niveau, das noch ´Luft´ eine ´gesunde´ Nachschärfung ließ.
Das 2. Bild
zeigt die selbe Aufnahme extrem farbverstärkt. Dadurch können die feinen Farbnuancen auf der Mondoberfläche deutlich abgebildet werden. Die Farben sind ungewöhnlich aber realistisch und zeigen die unterschiedlichen Mineralien auf der Mondoberfläche.
Allgemeine Objektdaten: Objektgröße: 30´ Entfernung: 398.687 km Helligkeit: -10,00 mag mittlere FH: 6,09 mag/"² Phase: 8 % Elongation: 33° 12' Koordinaten: 18h 00m 17,83s / -26° 07' 58" Sternbild: Schütze (Sagittarius [SGR]) Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2009-11-19 16:16 UTC Montierung: Meade LX200GPS (G Teleskop: SNS 60/750 Refraktor Öffnung: 60 mm Brennweite: 783 mm Öffnungsverh.: f/13,1 Kamera: Canon EOS 1000 D Einzelbelichtung: 1s @ ISO 100 Stacking: 5 Belichtung eff: 2,2s Vb: 40,0 × (Abbildung 1/2) Bildfeld: 32,03' × 32,03' Abbildungsmaßstab 3,00", 9,02"², 5,8 km/Px Bedingungen: Horizonthöhe: 6° 17´ rel. Extinktion: 2,40 mag Seeing: Mäßig [4/10] Temperatur: 9°C
Wenn sich der Mond von der Erde aus gesehen als schmale Sichel zeigt, dann blicken wir vom Mond aus gesehen auf eine besonders helle "Fast-Vollerde". Das Licht dieser Vollerde ist je nach Bewölkungszustand ca. 40-mal so hell wie der Vollmond, wird von der Nachtseite der Mondoberfläche reflektiert und kann von der Erde aus als "Erdschein" gesehen - und natürlich auch fotografiert werden.
Da der Erdschein farblich eher ins Bläuliche tendiert, sollte die Mondsichel möglichst hoch stehen und der Himmel möglichst dunkel sein. Damit ergeben sich für Mitte März abends bzw. Ende September morgens die besten Beobachtungsbedingungen.
Allgemeine Objektdaten: Objektgröße: 31,53´ Entfernung: 379.291 km Helligkeit: -13,00 mag mittlere FH: 3,20 mag/"² Phase: 85 % Koordinaten: 01h 11m 11,65s / +12° 30' 24" Sternbild: Fische (Pisces [PSC]) Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2009-11-28 19:04 UTC Montierung: Meade LX200GPS (G Teleskop: Meade 10" SCT Öffnung: 254 mm Brennweite: 2832 mm Öffnungsverh.: f/11,1 Kamera: Philips ToUcam PCVC840K - S/W-Mod Filter: Rotfilter Einzelbelichtung: 1/250s, Gain: 40%, γ min Stacking: 100 aus 561 Vb: 294,2 × Bildfeld: 4,35' × 3,26' Abbildungsmaßstab 0,41", 0,17"², 750,0 m/Px Bedingungen: Horizonthöhe: 53° 18´ rel. Extinktion: 0,24 mag Seeing: Mittel [5/10] Temperatur: 9°C
Eine Wolkenlücke mit ausreichender ´Lebensdauer´ reichte für diese Darstellung der Regenbogenbucht. Auch das Seeing spielte einigermaßen mit, es war allerdings nicht so umwerfend, daß es für eine beugungsbegrenzte Abbildung gereicht hätte.
Im 2. Bild
ist die Fläche des Bodensees maßstabsgetreu eingeblendet. Das erleichtert die Abschätzung der realen Ausdehnungen aller Details im Bild ungemein.
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