Kleinplaneten - [4] Vesta 18 Tage nach Opposition (zuletzt aktualisiert: 01.09.2007)
Vesta umkreist die Sonne auf einer leicht exzentrischen Bahn in einem Abstand von 322 - 385 Mio. km in 3,6 Jahren und ist nach Ceres der zweitgrößte Planetoid im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Vesta ist keineswegs kugelförmig, vielmehr wird ihre Form als "triaxialer Ellipsoid" beschrieben, eine unförmige Kartoffel also. Die Oberfläche besteht größtenteils aus basaltischem Gestein, während ihr Kern, so wie der unserer Erde, aus Eisen und Nickel besteht.
Visuelle Beobachtung:
Aufgrund ihrer recht hellen Oberfläche mit einer Albedo von 0,42 ist sie sogar deutlich heller als Ceres. Damit kann sie als hellster Kleinplanet während einer Perihelopposition unter optimalen Bedingungen sogar mit dem bloßen Auge beobachtet werden, denn dann steigt ihre scheinbare Helligkeit auf bis zu 5,4mag an.
Bereits in einem kleinen Teleskop kann Vesta während der Opposition sehr gut beobachtet werden, denn sie ist meist deutlich heller als die umliegenden Sterne.
Oppositionen ab 2006:
-----------+----------+-------- Datum | Distanz | Helligk -----------+----------+-------- 06.01.2006 | 1,550 AE | 6,2 mag 31.05.2007 | 1,140 AE | 5,4 mag 30.10.2008 | 1,541 AE | 6,5 mag 18.02.2010 | 1,407 AE | 6,1 mag 06.08.2011 | 1,230 AE | 5,6 mag 09.12.2012 | 1,589 AE | 6,4 mag 15.04.2014 | 1,218 AE | 5,7 mag 30.09.2015 | 1,437 AE | 6,2 mag 19.01.2017 | 1,515 AE | 6,2 mag 22.06.2018 | 1,141 AE | 5,3 mag
Allgemeine Objektdaten: Objektgröße: 0,46´´ Entfernung: 237.550.000 km Eigenbewegung: 33,6´´ / h Durchmesser: 525 km Helligkeit: 6,70 mag mittlere FH: 4,74 mag/"² Sternbild: Zwillinge (Gemini [GEM])
Aufnahmen & verwendete Aufnahmetechnik:
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2006-01-24 21:55 UTC Montierung: Celestron Gabel Teleskop: Celestron C14 Öffnung: 356 mm Brennweite: 3910 mm Öffnungsverh.: f/11,0 Kamera: Philips ToUcam PCVC840K Filter: IR-Sperrfilter Einzelbelichtung: 1/25s, Gain: 0%, γ max Stacking: 36 aus 256 handverlesen Belichtung eff: 1,2s Vb: 406,2 × Bildfeld: 3,15' × 2,36' Abbildungsmaßstab 0,30", 0,09"², 340,2 km/Px Mitwirkende: F. X. Kohlhauf Bedingungen: Horizonthöhe: 64° 0´ rel. Extinktion: 0,12 mag Seeing: Grottenschlecht Temperatur: -11°C
Info:
Vesta bewegte sich während der gesamten Aufnahmedauer von 30 Minuten um 16,8" zwischen zwei Sternen 8. Größe im Sternbild Zwillinge in nordwestliche Richtung hindurch. Das schlechte Seeing hat die 8-er Sterne auf 3" und Vesta auf 5" "aufgeblasen". Der Abstand der beiden Sterne beträgt gut 3' (189,5"). Diesmal fand die Opposition fast im Aphel der Vesta statt, daher die etwas bescheidene Helligkeit.
Vesta im Sternfeld
Die zweite Abbildung zeigt die scheinbare Bahn von Vesta und ihre Position zum Aufnahmezeitpunkt im Sternbild Zwillinge. Einziger hellere Stern in der Nähe ist Mebsuta (ε Gem) mit einer Helligkeit von gut 3 mag. Das Blickfeld der Kamera ist in dieser Grafik dunkelgrau schattiert.
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2007-05-31 00:00 UTC Montierung: Meade LX200GPS (G Teleskop: Meade 10" SCT Öffnung: 254 mm Brennweite: 1075 mm (Reducer) Öffnungsverh.: f/4,2 Kamera: ATiK 16IC-HS Filter: RGB-Filtersatz Einzelbelichtung: 10,0s Stacking: 82 (R+G+B) Belichtung eff: 90,6s Vb: 84,5 × Bildfeld: 15,59' × 11,69' Abbildungsmaßstab 1,42", 2,02"², 1.177,0 km/Px Bedingungen: Horizonthöhe: 27° 21´ rel. Extinktion: 0,84 mag Seeing: Mäßig [4/10] Temperatur: 8°C Aufnahmedetails Sternfeld: R: 27 × 10s G: 22 × 10s B: 33 × 10s Aufnahmedetails Vesta: R: 26 × 0,3s G: 26 × 0,3s B: 39 × 0,3s
Info:
Bei hellem Fast-Vollmondlicht konnte man heute eine selten günstige Perihelopposition von Kleinplanet Vesta bestaunen. Mit nur gut einem AE Abstand zur Erde leuchtete dieser mit rekordverdächtigen 5,4 mag und wäre wohl unter besseren Bedingungen sogar mit dem bloßen Auge zu sehen gewesen! Im Okular eines 60-mm-Kleinteleskops war Vesta bereits als sehr helles, weißes "Sternchen" nicht zu übersehen.
Der gewaltige Helligkeitunterschied zwischen Vesta und den schwächsten sichtbaren Sternen im Sternfeld (ca. 18 mag) machte eine gesonderte Ablichtung des Sternhintergrunds mit 10s nötig. 3 getrennte Aufnahmen mit jeweils 0,3s Belichtungszeit in exakt stündlichem Abstand wurden für die korrekte Belichtungszeit für Vesta gewählt.
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