Planetarische Nebel - Schmetterlingsnebel NGC 2346 (zuletzt aktualisiert: 11.12.2009)
NGC 2346 ist ein höchst interessanter bipolarer Planetarischer Nebel mit sehr geringer Flächenhelligkeit, dafür aber einem recht hellen Zentralstern. Dieser "Zentralstern" (V651 Mon) ist in Wirklichkeit ein Binärsystem mit einer Umlaufperiode von knapp 16 Tagen. Die Hauptkomponente ist ein blauer A-Hauptreihenstern, während sein Begleiter ein mit rund 100.000 K extrem heißer O-Zwerg ist. Auf diesen heißen O-Zwerg ist letztendlich die Ionisation der umgebenden Gaswolken zurückzuführen. Um dieses System herum hat man durch Untersuchungen im Infrarot einen Staubring entdeckt. Die Wechselwirkung dieses Staubrings mit der vom Stern abgestoßenen Materie ist für die außergewöhnliche Form dieses PN verantwortlich.
Visuelle Beobachtung:
NGC 2346 ist nur in größeren Optiken unter sehr guten Bedingungen überhaupt beobachtbar. Während der Zentralstern im 10-Zoller sofort auffällt, ist mir eine Beobachtung des Nebels im Okular bisher nicht gelungen.
Allgemeine Objektdaten: Objektgröße: 55´´ Entfernung: 2.300 Lj Helligkeit: 11,60 mag / 11,16 mag (ZS) mittlere FH: 20,08 mag/"² Abs.Helligkeit: 2,36 mag Koordinaten: 07h 09m 22,5s / -00° 48' 24" Sternbild: Einhorn (Monoceros [MON])
Aufnahmen & verwendete Aufnahmetechnik:
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2007-02-04 22:18 UTC Montierung: Meade LX200GPS (G Teleskop: Meade 10" SCT Öffnung: 254 mm Brennweite: 1436 mm (Reducer) Öffnungsverh.: f/5,7 Kamera: Philips ToUcam PCVC840K Einzelbelichtung: 1/25s, Gain: 100%, γ max Weißabgleich: 38 (Rot) / 19 (Blau) Stacking: 1.024 aus 1.200, automatisch Belichtung eff: 12,8s Vb: 149,2 × Bildfeld: 8,55' × 6,41' Abbildungsmaßstab 0,80", 0,65"², 567,2 AE/Px Bedingungen: Horizonthöhe: 40° 5´ rel. Extinktion: 0,48 mag Seeing: Mäßig [4/10] Temperatur: 0°C
Info:
In NGC 2346 hat meine unmodifizierte Webcam ihren Meister gefunden. Selbst nach über 1.000 Additionen wollte sich der Nebel einfach nicht aus dem Rauschen abheben, obgleich die Grenzhelligkeit dieser Aufnahme bei ziemlich genau 16 mag liegt. Dagegen war der Zentralstern im Livebild deutlich zu sehen. Keine Frage also, daß "der Schmetterling" nach einer weit längeren Belichtungszeit verlangt.
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2007-12-25 01:22 UTC Montierung: Meade LX200GPS (G Teleskop: Meade 10" SCT Öffnung: 254 mm Brennweite: 1612 mm (Reducer) Öffnungsverh.: f/6,3 Kamera: ATiK 16IC-HS Filter: Schmalbandfilter Hα, OIII, Hß Einzelbelichtung: 10s Stacking: 38 (Hα) Belichtung eff: 61,6s Vb: 126,7 × Theor. Grenzgröße 15,2 mag Theor. Grenz-FH 18,3 mag/"² Bildfeld: 5,05' × 5,05' Abbildungsmaßstab 0,95", 0,90"², 667,7 AE/Px Bedingungen: Horizonthöhe: 39° 2´ rel. Extinktion: 0,50 mag Seeing: Gut [7/10] Transparenz: 5.0 fst Temperatur: -6°C Aufnahmedetails: Hα: 38 × 10s OIII: 45 × 10s Hβ: 60 × 10s
Info:
10-s-Aufnahmen mit Schmalbandfiltern sind noch kein schweres Geschütz, zeigen aber immerhin schon ein wenig von diesem interessanten Planetarischen Nebel und sind bei hellem Vollmondlicht die einzige Möglichkeit, überhaupt irgendwas davon zu zeigen.
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2009-12-10 00:15 UTC Montierung: Meade LX200GPS (G Teleskop: Meade 10" SCT Öffnung: 254 mm Brennweite: 1014 mm (Reducer) Öffnungsverh.: f/4,0 Kamera: ATiK 16IC-HS Filter: L-RGB-Filtersatz Einzelbelichtung: 30s Stacking: 122 Belichtung eff: 331,4s Bias/Rauschen: 608 ADU / 40 (40,5) RMS Vb: 79,7 × Theor. Grenzgröße 20,9 mag Theor. Grenz-FH 25,9 mag/"² Bildfeld: 16,53' × 12,39' Abbildungsmaßstab 1,51", 2,27"², 1.061,5 AE/Px Bedingungen: Horizonthöhe: 40° 5´ rel. Extinktion: 0,48 mag Seeing: Mäßig [4/10] FWHM: 3,5 Pixel ≡ 5,3" Reale Auflösung: 3.715,2 AE Transparenz: 5.5 fst Himmelshelligk.: 20,44 mag/"² Temperatur: 0°C Grenzhelligkeit: 20,6 mag Aufnahmedetails: L: 122 × 30s R: 67 × 30s Binning: 2 G: 80 × 30s Binning: 2 B: 100 × 30s Binning: 2 Leitstern: 8,18m / 21´ 24" SW Autoguiding: Guidedog 1.0.6 und Philips ToUcam (S/W-Mod)
Info:
Wie lichtschwach NGC 2346 wirklich ist, zeigt diese Aufnahme. Trotz der ganz ordentlichen Grennzhelligkeit, die zwar das üppige Sternfeld gut darstellt, welches diesen PN umgibt, zeigt sich letzterer noch einigermaßen ´zurückhaltend´. Hier sind richtig tiefe Aufnahmen mit Hα-Schmalbandfilter dringend angesagt.
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