Emissionsnebel - NGC 2246 (zuletzt aktualisiert: 26.12.2014)
Der Rosettennebel ist ein großes Sternentstehungsgebiet und Teil eines riesigen Nebelkomplexes im Einhorn, zu dem auch der Fuchspelznebel und der Konusnebel gehört. Der überwiegend aus Wasserstoff bestehende Rosettennebel wird in seinem Zentrum von dem kleinen Offenen Sternhaufen NGC 2244 mit seinen heißen O- und B-Sternen darin zum Leuchten in der typische roten Wasserstofflinie Hα bei 656,28 nm angeregt. Dieser Sternhaufen ist aus dem Rosettennebel selbst entstanden und hat im Zentrum des Nebels bereits ein ca. 12 Lichtjahre großes "Loch" freigeblasen. Noch immer dehnen sich die Gaswolken mit etwa 20 km/s aus, so daß in ein paar Millionen Jahren ein wenig spektakulärer Sternhaufen übriggeblieben sein wird. Im Rosettennebel befindet sich neben dem Wasserstoff auch ein wenig Staub, der das Licht der sehr heißen Sterne in NGC 2244 besonders im Blauen reflektiert. Interessant ist auch die ausgeprägte [OIII]-Linie im Spektrum des Rosettennebels, was das Vorkommen von reichlich Sauerstoff beweist.
Viel Verwirrung gibt es bei den NGC-Nummern des Nebels, die anscheinend die einzelnen Teile des Rosettennebels bezeichnen:
NGC 2237 "Einigermaßen hell, sehr, sehr groß, diffus ..."
NGC 2238 "Kleiner (lichtschwacher) Stern im Nebel"
NGC 2239 "8 mag heller Stern in einem großen, sternarmen, hellen Sternhaufen"
NGC 2246 "Extrem lichtschwach, groß, irregulär rundlich, extrem schwierig"
... soweit die Originalkommentare ihrer Entdecker. Danach könnte man annehmen, daß mit NGC 2246 der Rosettennebel als Ganzes gemeint sein könnte. Nebenbei: Der hellste Stern in NGC 2244 ist MON 12, der mit seiner visuellen Helligkeit von 5,84 mag und seiner gelblichen Farbe (Spektraltyp K0) wohl eher ein Vordergrundstern ist.
Visuelle Beobachtung:
Der Sternhaufen NGC 2244 wirkt im Okular eines 10 Zollers etwas unscheinbar, lose verstreute, dafür aber sehr helle Sterne. Diese sind selbst in einem 60mm-Refraktor nicht zu übersehen. Die Ausdehnung des Rosettennebels von über 1° sprengt dagegen das Gesichtsfeld eines 10-Zollers hoffnungslos. Im kurzbrennweitigen Sucher (50mm Öffnung, 7mm Austrittspupille) ist von der "Rosette" nichts zu sehen, obwohl sie eigentlich groß genug dafür sein sollte.
Allgemeine Objektdaten: Objektgröße: 1,3° Entfernung: 5.500 Lj Ausdehnung: 130 Lj Masse: 10.000 Sonnenmassen Helligkeit: 6,00 mag mittlere FH: 24,17 mag/"² Abs.Helligkeit: -5,13 mag Koordinaten: 06h 31m 55,5s / +04° 56' 35" Sternbild: Einhorn (Monoceros [MON])
Aufnahmen & verwendete Aufnahmetechnik:
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2007-12-22 00:58 UTC Montierung: Meade LX200GPS (G Teleskop: Meade Sucher 50/180 Öffnung: 50 mm Brennweite: 180 mm Öffnungsverh.: f/3,6 Kamera: ATiK 16IC-HS Filter: Hα 656,28 / 7 nm Einzelbelichtung: 46,7s Stacking: 25 Belichtung eff: 300,0s Bias/Rauschen: 480 ADU / 33 (34,5) RMS Vb: 14,2 × Theor. Grenzgröße 13,2 mag Theor. Grenz-FH 23,9 mag/"² Bildfeld: 1,55° × 1,16° Abbildungsmaßstab 8,48", 71,91"², 0,226 Lj/Px Bedingungen: Horizonthöhe: 44° 27´ rel. Extinktion: 0,39 mag Seeing: Grottenschlecht Transparenz: 5.0 fst Himmelshelligk.: 17,25 mag/"² Temperatur: -7°C Aufnahmedetails: Ha: 25 × 60s R: 64 × 40s G: 65 × 40s B: 64 × 60s Hellster Wert: (Ha, 45.930, 5,84 mag (MON 12)) Autoguiding: Guidedog 1.0.6 und Philips ToUcam (S/W-Mod)
Info:
Die Aufnahme sollte eigentlich nur ein Test für eine spätere, tiefe Ausbelichtung des Rosettennebels sein. Im Hα-Licht war der Nebel bereits sehr gut auf den Einzelbelichtungen zu sehen. Die Darstellung der feinen Strukturen darin verlangen jedoch nach mindestens 4 × so vielen Photonen, die noch zu sammeln wären. Auch ein RGB ist geplant, sofern die Witterungsbedingungen das überhaupt zulassen.
2. Aufnahme:
Am 7.1.2008 kam jeweils eine Aufnahme für Rot,Grün und Blau hinzu. Zusammen mit der Hα-Aufnahme habe ich daraus ein Hα-RGB-Komposit angefertigt.
Nicht eingenordet (ca. 30° rechts verdreht)
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2011-02-06 20:21 UTC Montierung: EQ1 Teleskop: Weltblick MC 1:3.5/135 Öffnung: 38 mm Brennweite: 135 mm Öffnungsverh.: f/3,5 Kamera: Canon EOS 300 Da Einzelbelichtung: 30s @ ISO 200 Stacking: 39 Belichtung eff: 187,3s Bias/Rauschen: 550 ADU / 68 RMS (auf 16 Bit bezogen) Vb: 10,6 × Theor. Grenzgröße 15,4 mag Theor. Grenz-FH 24,4 mag/"² Bildfeld: 3,22° × 2,41° Abbildungsmaßstab 11,31", 127,83"², 0,301 Lj/Px Bedingungen: Horizonthöhe: 47° 15´ rel. Extinktion: 0,34 mag Seeing: Grottenschlecht FWHM: 2,6 Pixel ≡ 29,4" Reale Auflösung: 0,784 Lj Transparenz: 5.0 fst Temperatur: 0°C
Info:
Der Rosettennebel ist groß genug um ihn mit kurzer Brennweite abzulichten. Zwischen den tausenden Sternen glimmt kaum sichtbar ein wenig angeregter Wasserstoff, was die gewaltige Größe dieser Hα-Region erahnen läßt.
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2014-12-24 00:27 UTC Montierung: EQ5 Teleskop: TS Individual ED APO 70/420 Öffnung: 70 mm Brennweite: 420 mm Öffnungsverh.: f/6,0 Kamera: Canon EOS 300 Da Einzelbelichtung: 30s @ ISO 800 Stacking: 128 Belichtung eff: 339,4s Bias/Rauschen: 410 ADU / 100 RMS (auf 16 Bit bezogen) Vb: 16,5 × (Abbildung 1/2) Theor. Grenzgröße 19,0 mag Theor. Grenz-FH 26,6 mag/"² Bildfeld: 3,12° × 2,08° Abbildungsmaßstab 7,27", 52,83"², 0,194 Lj/Px Bedingungen: Horizonthöhe: 45° 51´ rel. Extinktion: 0,36 mag Seeing: Mittel [5/10] FWHM: 1,2 Pixel ≡ 8,7" Reale Auflösung: 0,233 Lj Transparenz: 5.5 fst Temperatur: 3°C Grenzhelligkeit: 19,0 mag
Info:
Der Rosettennebel ist wie geschaffen für die gewählte Brennweite und dem APS-C Chip der Kamera. Nur die Optik könnte ein wenig lichtstärker sein und die Kamera ein wenig rauschärmer.
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