Kugelsternhaufen - Messier 69 [NGC 6637] (zuletzt aktualisiert: 06.09.2014)
Messier 69 befindet sich rund 5.000 Lichtjahre hinter dem Zentrum unserer Milchstraße und gehört zur ihrer zentralen Aufwölbung, die er auf seiner Bahn niemals verläßt. Eine gewisse Ähnlichkeit mit Messier 70 fällt beim direkten Vergleich sofort auf. Die zu Messier 69 gehörenden Sterne leuchten uns mit einer visuellen Helligkeit von bis zu 13,2 mag entgegen, wobei sich diese sehr stark zum Kern dieses Kugelsternhaufens hin konzentrieren. Die meisten von ihnen sind Rote Riesen vom Spektraltyp M. Bemerkenswert ist die hohe Metallizität dieser Sterne, was angesichts des hohen Alters von knapp 14 Milliarden Jahren schon recht ungewöhnlich ist.
In Messier 69 befinden sich 13 bekannte Veränderliche, darunter zwei vom Typ Mira:
+-----------+---------+--------------------+------+------------+-----------+ | Stern | Periode | Helligkeitsbereich | Akt. | Ra | Dec | +-----------+---------+--------------------+------+------------+-----------+ | V1894 Sgr | 196,5 d | 13,3 - 18,8 mag | 14,8 | 18:31:21,9 | -32:22:28 | | V3480 Sgr | 277,0 d | 15,5 - 18,2 mag | 16,3 | 18:30:59,1 | -32:19:57 | +-----------+---------+--------------------+------+------------+-----------+Beide Sterne leuchten kräftig rot und sind in der 2. Aufnahme markiert.
Visuelle Beobachtung:
Durch seinen von Mitteleuropa aus gesehen geringen maximalen Horizontabstand ist Messier 69 kein imposantes Objekt. Im 60mm Kaufhausfernrohr ist er nur bei indirektem Hinsehen überhaupt als sehr mattes ´Nebelchen´ zu erkennen. Im 20" SCT ist ein strukturarmer, zur Mitte hin konzentrierter, runder ´Nebelfleck´ dann nicht mehr zu übersehen. Die Auflösung in Einzelsterne ist mir visuell bisher nicht gelungen.
Allgemeine Objektdaten: Objektgröße: 7,1´ Entfernung: 36.920 Lj Ausdehnung: 110 Lj Masse: 300.000 Sonnenmassen Alter: 14,0000 Mrd. Jahre Helligkeit: 7,60 mag mittlere FH: 20,55 mag/"² Abs.Helligkeit: -7,67 mag Koordinaten: 18h 31m 23,2s / -32° 20' 53" Sternbild: Schütze (Sagittarius [SGR])
Aufnahme & verwendete Aufnahmetechnik:
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2009-08-15 20:03 UTC Montierung: Meade LX200GPS (G Teleskop: Meade 10" SCT Öffnung: 254 mm Brennweite: 1040 mm (Reducer) Öffnungsverh.: f/4,1 Kamera: ATiK 16IC-HS Filter: L-RGB-Filtersatz Einzelbelichtung: 10s Stacking: 64 Belichtung eff: 80,0s Bias/Rauschen: 620 ADU / 43 (41,0) RMS Vb: 81,8 × Theor. Grenzgröße 17,5 mag Theor. Grenz-FH 23,1 mag/"² Bildfeld: 16,12' × 12,08' Abbildungsmaßstab 1,47", 2,15"², 0,263 Lj/Px Bedingungen: Horizonthöhe: 9° 59´ rel. Extinktion: 1,90 mag Seeing: Mittel [5/10] FWHM: 4,2 Pixel ≡ 6,2" Reale Auflösung: 1,103 Lj Transparenz: 5.5 fst Himmelshelligk.: 19,16 mag/"² Temperatur: 20°C Aufnahmedetails: L: 64 × 10s R: 35 × 10s Binning: 2 G: 50 × 10s Binning: 2 B: 40 × 10s Binning: 2 Grenzhelligkeit: 17,8 mag Nordung ungenau: -4,17°
Info:
So knapp über dem Horizont wird man am Alpenrand nur in Ausnahmefällen überhaupt etwas sehen, denn meistens halten sich die Wolken über den Bergen besonders hartnäckig. Ist der Himmel dort ausnahmsweise mal transparent genug, dann wird man gegenüber dem Zenit eine deutliche Aufhellung bemerken, was die maximal sinnvolle Einzelbelichtungszeit stark einschränkt. Die großen Sternradien erforderten eine gründliche Schärfung.
Im 2. Bild
sind die beiden Mirasterne markiert. Der Bereich um V3480 Sgr ist aufgehellt, damit der Stern noch gut zu sehen ist.
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