Sternhaufen - Messier 45, Plejaden (zuletzt aktualisiert: 26.12.2014)
Messier 45 oder Melotte 22, besser bekannt unter den Namen Plejaden oder Siebengestirn, ist der mit Abstand hellste Offene Sternhaufen am Nordhimmel und im frühen Winter hoch am Abendhimmel mit bloßem Auge nicht zu übersehen. Die hellsten 6 seiner knapp 200 Einzelsterne, alles junge, heiße und kräftig blau leuchtende Riesen vom Spektraltyp B, übersteigen die 5. Größenklasse und sind damit ohne Probleme mit dem freien Auge zu sehen. Wo sich allerdings der siebente Stern des Siebengestirns befinden soll, ist mir bis heute unklar geblieben.
+---------+---------+----+ | Alkyone | 2,9 mag | B7 | | Atlas | 3,6 mag | B8 | | Elektra | 3,7 mag | B6 | | Maia | 3,9 mag | B8 | | Merope | 4,2 mag | B6 | | Taygeta | 4,3 mag | B6 | +---------+---------+----+Die hellsten 6 Sterne nach Helligkeit sortiert mit Helligkeitsangabe und Spektraltyp.
Tiefer belichtete Aufnahmen von Messier 45 zeigen einen bläulich leuchtenden Reflexionsnebel zwischen den hellen Sternen. Dieser Nebel wird zwar tatsächlich vom Licht dieser Sterne angeleuchtet, jedoch sind diese Sterne nicht in diesem Nebel entstanden. Vielmehr ist der gesamte Sternhaufen in den Rand des sogenannten ´Taurus-Auriga-Dunkelnebelkomplex´ gewandert und macht die Gas- und Staubwolken damit für uns sichtbar.
Direkt südlich des Sterns Merope befindet sich die hellste Stelle dieses Nebels. Die UV-Strahlung des doch recht heißen Sterns reicht sogar aus, den enthaltenen Wasserstoff teilweise zu ionisieren, wodurch sich im Innern eine leicht rötliche Färbung zeigt. Nur 30" von Merope entfernt, befindet sich der kleine und bizarr geformte Nebel IC 349 in nur 0,06 Lichtjahren realer Entfernung von diesem Stern, daher auch passend als ´Barnards Meropenebel´ bezeichnet. Für die Astrofotografen ist IC 349 wegen der unmittelbaren Nähe zur hellen Merope eine echte Herausforderung.
In Messier 45 hat man mehrere Braune Zwerge mit weniger als 0,03 Sonnenmassen gefunden.
Allgemeine Objektdaten: Objektgröße: 1,67° Entfernung: 443 Lj Ausdehnung: 12 Lj Alter: 0,1000 Mrd. Jahre Helligkeit: 1,20 mag mittlere FH: 19,92 mag/"² Abs.Helligkeit: -4,46 mag Koordinaten: 03h 47m 00,0s / +24° 07' 00" Sternbild: Stier (Taurus [TAU])
Aufnahmen & verwendete Aufnahmetechnik:
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2010-10-10 23:07 UTC Montierung: EQ1 Teleskop: Weltblick MC 1:3.5/135 Öffnung: 38 mm Brennweite: 135 mm Öffnungsverh.: f/3,5 Kamera: Canon EOS 1000 D Einzelbelichtung: 30s @ ISO 800 Stacking: 1 Belichtung eff: 30,0s Bias/Rauschen: 236 ADU / 64 RMS (auf 16 Bit bezogen) Vb: 6,9 × (Abbildung 1/2) Theor. Grenzgröße 13,9 mag Theor. Grenz-FH 26,7 mag/"² Bildfeld: 2,48° × 1,86° Abbildungsmaßstab 17,42", 303,38"², 0,037 Lj/Px Bedingungen: Horizonthöhe: 51° 9´ rel. Extinktion: 0,27 mag Seeing: Mittel [5/10] FWHM: 3,0 Pixel ≡ 52,3" Reale Auflösung: 0,112 Lj Transparenz: 5.5 fst Temperatur: 2°C Grenzhelligkeit: 15,1 mag Aufnahmedetails: 22 × 1s 4 × 5s 1 × 30s
Info:
Eigentlich sollte diese Aufnahme nur ein Test sein. Als ich auf der 30s-Einzelbelichtung am PC den Reflexionsnebel deutlich sehen konnte, traute ich erst meinen Augen nicht und entschied dann, diese Aufnahme hier zu zeigen. Das nächste Mal wird ganz sicher länger belichtet ;=}
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2011-02-06 19:19 UTC Montierung: EQ1 Teleskop: Weltblick MC 1:3.5/135 Öffnung: 38 mm Brennweite: 135 mm Öffnungsverh.: f/3,5 Kamera: Canon EOS 1000 D Einzelbelichtung: 30s @ ISO 800 Stacking: 18 Belichtung eff: 127,3s Bias/Rauschen: 236 ADU / 64 RMS (auf 16 Bit bezogen) Vb: 13,8 × Theor. Grenzgröße 16,1 mag Theor. Grenz-FH 25,6 mag/"² Bildfeld: 2,48° × 1,86° Abbildungsmaßstab 8,71", 75,85"², 1.182,9 AE/Px Bedingungen: Horizonthöhe: 61° 8´ rel. Extinktion: 0,14 mag Seeing: Mittel [5/10] FWHM: 3,8 Pixel ≡ 33,1" Reale Auflösung: 4.494,9 AE Transparenz: 5.0 fst Temperatur: 6°C Grenzhelligkeit: 15,9 mag
Info:
9 Minuten Gesamtbelichtungszeit (effektiv sind es wegen dem Kamerarauschen jedoch nur gut 2 Minuten) genügen bereits, den Nebel recht ordentlich abzubilden. Allerdings verschwindet die Feinstruktur, die man auf vielen Aufnahmen sehen kann, größtenteils immer noch im Rauschen. Ein weiteres Photonensammeln würde ich also mal nicht ganz ausschließen ;=}
Im 2. Bild (16.1.2011 / 17.1.2011)
ist eine Kosmische Begegnung mit dem Asteroiden [37] Fides zu sehen. Der 108 km große Kleinplanet umkreist unsere Sonne in 4 Jahren 106 Tagen und 5 Stunden, hatte eine Entfernung von 1,48 AE und eine scheinbare Helligkeit von 10,8 mag. Ein ´Fides-Tag´ dauert 7 Stunden und 20 Minuten. Auf dem Vorschaubild ist die Lage am 16.1. zu sehen. Fährt man mit der Maus darüber, wird die Situation am Tag darauf gezeigt.
Photonensammeln für das 3. Bild:
Alle Aufnahmen wurden nochmal miteinander kombiniert, wodurch die Grenzhelligkeit noch ein wenig gesteigert werden konnte.
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2014-11-23 21:55 UTC Montierung: EQ5 Teleskop: TS Individual ED APO 70/420 Öffnung: 70 mm Brennweite: 420 mm Öffnungsverh.: f/6,0 Kamera: Canon EOS 1000 D Einzelbelichtung: 30s @ ISO 800 Stacking: 83 Belichtung eff: 273,3s Bias/Rauschen: 166 ADU / 55 RMS (auf 16 Bit bezogen) Vb: 21,4 × (Abbildung 1/2) Theor. Grenzgröße 19,2 mag Theor. Grenz-FH 27,1 mag/"² Bildfeld: 2,99° × 1,68° Abbildungsmaßstab 5,60", 31,34"², 760,4 AE/Px Bedingungen: Horizonthöhe: 63° 59´ rel. Extinktion: 0,12 mag Seeing: Schlecht [2-3/10] FWHM: 1,7 Pixel ≡ 9,5" Reale Auflösung: 1.292,7 AE Transparenz: 5.5 fst Temperatur: 6°C Grenzhelligkeit: 19,0 mag
Info:
Erwartungsgemäß ist die Ausflösung bei einer 70-mm-Optik deutlich besser als beim 135mm Tele. Durch das im Vergleich ungünstigere Öffnungsverhältnis wird der Nebel prinzipiell schwächer dargestellt was durch längeres Belichten wieder ausgeglichen werden kann.
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