Planetarische Nebel - Abell 22 (zuletzt aktualisiert: 23.02.2014)
Abell 22 ist ein äußerst lichtschwacher Planetarischer Nebel, der überwiegend in der Spektrallinie des angeregten Wasserstoffs (HII) leuchtet. Der ohnehin schon lichtschwache, knapp 2´ durchmessende Zentralbereich wird von einer mit rund 4,9´ weit größeren aber nochmals beträchtlich lichtschwächeren, Struktur umgeben. Diese wird erst sichtbar, wenn mit Schmalbandfilter sehr tief belichtet wird, wie in der zweiten Abbildung zu sehen ist. Die Kastenform erinnert etwas an den Kleinen Hantelnebel M 76.
Viel scheint von Abell 22 nicht bekannt zu sein, nicht einmal Schätzungen seiner Entfernung zu uns sind bekannt. Der schwache Zentralstern und die geringe Flächenhelligkeit des Nebels läßt vermuten, daß die Entfernung auf deutlich über 10.000 Lichtjahren anzusetzen ist, aber das ist reine Spekulation.
Allgemeine Objektdaten: Objektgröße: 1,8´ Helligkeit: 15,40 mag / ZS: 19,6 mag mittlere FH: 25,35 mag/"² Koordinaten: 07h 36m 07,9s / +02° 42' 27" Sternbild: Kleiner Hund (Canis Minor [CMI])
Aufnahme & verwendete Aufnahmetechnik:
Aufnahmedaten: Aufnahmezeit: 2014-02-20 20:58 UTC Montierung: Meade LX200GPS (G Teleskop: Meade 10" SCT Öffnung: 254 mm Brennweite: 990 mm (Reducer) Öffnungsverh.: f/3,9 Kamera: ATiK 16IC-HS Filter: LRGB-Filtersatz + Schmalbandfilter Einzelbelichtung: 60s Stacking: 54 Belichtung eff: 440,9s Bias/Rauschen: 1060 ADU / 56 (56,8) RMS Vb: 77,8 × Theor. Grenzgröße 20,7 mag Theor. Grenz-FH 25,7 mag/"² Bildfeld: 16,93' × 12,69' Abbildungsmaßstab 1,54", 2,38"²/Px Bedingungen: Horizonthöhe: 44° 53´ rel. Extinktion: 0,38 mag Seeing: Mittel [5/10] FWHM: 3,2 Pixel ≡ 4,9" Transparenz: 5.0 fst Himmelshelligk.: 20,33 mag/"² Temperatur: 2°C Grenzhelligkeit: 20,5 mag Aufnahmedetails: L: 54 × 60s R: 35 × 30s, Binning 2 G: 27 × 30s, Binning 2 B: 65 × 45s, Binning 2 Hα: 7 × 600s Leitstern: 7,07m / 26´ 40" SW Autoguiding: Guidedog 1.0.6 und Philips ToUcam (S/W-Mod)
Info:
Recht gute Bedingungen an diesem Abend - sowohl was Transparenz als auch das Seeing angeht. Wie lichtschwach selbst der Innenbereich ist, zeigt die LRGB-Aufnahme links. Die Farbaufnahmen waren dafür schon zu wenig tief, so daß das rote Leuchten nur eher unscheinbar kommt. Für eine vernünftige Darstellung auch der extrem lichtschwachen Außenbereiche sind noch tiefe Aufnahmen mit Schmalbandfilter geplant. Die Lage des Zentralsterns wird markiert, wenn man mit der Maus über das Vorschaubild fährt.
Für das 2. Bild
wurden 2 Tage später noch viele Photonen hinter einem Hα-Schmalbandfilter gesammelt. Nun schält sich auch die äußere Struktur aus dem Rauschen, während der gesamte Nebel im Vergleich zu den umliegenden Sternen etwa um den Faktor 10 zu hell dargestellt ist.
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