Astrofotografie :: Galaxien - Messier 105 [NGC 3379]

 

Galaxien - Messier 105 [NGC 3379] (zuletzt aktualisiert: 02.05.2008)

Messier 105 ist eine helle elliptische Galaxie vom Typ E1, die zusammen mit NGC 3371 und NGC 3373 ein schönes Triplett bildet, das noch recht gut in das Bildfeld einer Webcam paßt. Zusammen gehören diese Galaxien dem Galaxienhaufen "Leo I" oder der "M96-Gruppe" an, wobei es sich bei NGC 3373 allerdings um eine weiter entfernte Hintergrundgalaxie handelt.

Untersuchungen mit den HST haben ergeben, daß sich im Zentrum von Messier 105 ein sehr massives Objekt mit etwa 50.000.000 Sonnenmassen befindet. Dafür kommt wohl nur ein großes Schwarzes Loch in Frage. Des weiteren fand man heraus, daß in Messier 105 durchaus noch eine Sternentstehung stattfindet, wenn auch auf einem sehr niedrigem Niveau. Bis dahin hatte man angenommen, daß die Sternentstehung in elliptischen Galaxien wegen fehlendem freien und kalten Gas völlig zum erliegen gekommen ist. Näheres dazu auf Astronews. M 105 entfernt sich von uns mit einer Geschwindigkeit von 752 km/s.

Kurioserweise ist NGC 3371 identisch mit NGC 3384 und auch NGC 3373 trägt den "Künstlernamen" NGC 3389.

Visuelle Beobachtung:
Vielfach wird davon gesprochen, daß Messier 105 die hellste Galaxie in diesem Triplett ist. Im Okular meines 10-Zollers konnte ich allerdings nicht sicher sagen ob es nun M 105 ist oder doch vielleicht NGC 3371. Weit unauffälliger ist dagegen NGC 3373, die ich nur noch schemenhaft wahrnehmen konnte.

 
Allgemeine Objektdaten:
Objektgröße:      5,3´
Entfernung:       38.000.000 Lj
Morphologie:      E1
Helligkeit:       9,30 mag
mittlere FH:      21,61 mag/"²
Abs.Helligkeit:   -21,03 mag
Koordinaten:      10h 47m 49,5s / +12° 34' 50"
Sternbild:        Löwe (Leo [LEO])
 

Aufnahmen & verwendete Aufnahmetechnik:

Messier 105 [NGC 3379]
Messier 105 [NGC 3379]
Aufnahmedaten:
Aufnahmezeit:     2007-03-11 21:03 UTC
Montierung:       Meade LX200GPS (G
Teleskop:         Meade 10" SCT
Öffnung:           254 mm
Brennweite:       1155 mm (Reducer)
Öffnungsverh.:    f/4,5
Kamera:           Philips ToUcam PCVC840K
Einzelbelichtung: 1/25s, Gain: 100%, γ max
Weißabgleich:     32 (Rot) / 22 (Blau)
Stacking:         1.180 aus 1.200, automatisch
Belichtung eff:   13,7s
Vb:               120,0 ×
Bildfeld:         10,67' × 8,00'
Abbildungsmaßstab 1,00", 1,00"², 184,2 Lj/Px

Bedingungen:
Horizonthöhe:     48° 50´
rel. Extinktion:  0,31 mag
Seeing:           Mittel-Gut [6/10]
Temperatur:       -1°C


Info:
M 105 und NGC 3371 haben beide sehr helle Kerne, die sogar im Livebild deutlich zu sehen sind. Nach außen nimmt die Helligkeit sehr rasch ab, so daß die Außenbereiche selbst nach fast 1.200 gestackten Aufnahmen schnell im Rauschen verschwinden.
 
M105 mit NGC3371 und NGC3373
M105 mit NGC3371 und NGC3373
Aufnahmedaten:
Aufnahmezeit:     2008-03-08 21:57 UTC
Montierung:       Meade LX200GPS (G
Teleskop:         Meade 10" SCT
Öffnung:           254 mm
Brennweite:       1040 mm (Reducer)
Öffnungsverh.:    f/4,1
Kamera:           ATiK 16IC-HS
Filter:           L-RGB-Filtersatz
Einzelbelichtung: 30s
Stacking:         102
Belichtung eff:   303,0s
Bias/Rauschen:    690 ADU / 43 (43,9) RMS
Vb:               81,8 ×
Theor. Grenzgröße 21,7 mag
Theor. Grenz-FH   25,5 mag/"²
Bildfeld:         16,12' × 12,08'
Abbildungsmaßstab 1,47", 2,15"², 270,4 Lj/Px

Bedingungen:
Horizonthöhe:     52° 50´
rel. Extinktion:  0,25 mag
Seeing:           Gut [7/10]
Transparenz:      5.0 fst
Himmelshelligk.:  20,15 mag/"²
Temperatur:       0°C

Aufnahmedetails:
L: 102 × 30s
R:  25 × 30s Binning: 2
G:  24 × 30s Binning: 2
B:  32 × 30s Binning: 2
Leitstern: 8,81m / 23´ 40"  NO
Autoguiding: Guidedog 1.0.6 und Philips ToUcam (S/W-Mod)

Info:
Wenn man elliptische Galaxien tiefer belichtet, werden sie um einiges größer dargestellt, zeigen aber dennoch abgesehen vom hellen Kern keinerlei Struktur. Dafür ist die Galaxie NGC 3373 ungleich deutlicher zu erkennen. Diese zeigt im Gegensatz zu M 105 und NGC 3371 eine deutlich bläuliche Färbung, ein Zeichen von zahlreichen jungen Sternhaufen mit jungen und heißen Blauen Riesen darin.

Eigentlich war diese Aufnahme einen Tag früher geplant, denn da bekam dieses Triplett Besuch vom Kleinplaneten [109] Felicitas, doch Petrus deckte den Tölzer Himmel mit dichten Wolken zu. Zum Aufnahmezeitpunkt befand sich Felicitas schon zu weit westlich davon.
 
 
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