Astrofotografie :: Glossar -

Glossar -

AAVSO

Abkürzung für American Association of Variable Star Observers
 

Abbildungsmaßstab

Der Abbildungsmaßstab φ gibt an, welche Himmelsfläche auf einem einzigen Pixel abgebildet werden kann. Zur Bestimmung müssen lediglich die Brennweite f der verwendeten Optik und die Kantenlänge d der Pixel auf dem Chip bekannt sein. Der Rest ist dann sehr einfach auszurechnen:

φ[´´/Pixel] = 3600 × arctan(d[µm]/1000f)

Die Gleichung enthält bereits die Umrechnungskonstanten für die gebräuchlichen Einheiten in [ ].

Ein kleiner Abbildungsmaßstab sorgt für eine bessere Detailauflösung, jedoch sind besonders bei länger belichteten Aufnahmen (ca. ab einigen Sekunden) enge Grenzen gesetzt. So sorgt bereits das Seeing, das bei uns meist über 2´´ » FWHM liegt, für entsprechende Unschärfen. Hinzu kommen noch unsystematische Nachführungsfehler, so daß ein Abbildungsmaßstab von unter 1´´/Pixel in den seltensten Fällen wirklich zu einer Verbesserung der Detailauflösung führt.
 

Aberration

Abbildungsfehler in optischen Instrumenten. Dazu zählen die sphärische und die chromatische Aberration, sowie Komafehler und der Astigmatismus.
 

Absorptionslinie

Wenn Licht ein bestimmtes Material, etwa eine Gaswolke oder eine Sternatmosphäre passieren muß, dann wird es niemals gleichmäßig abgeschwächt. Vielmehr sind es ganz bestimmte Lichtwellenlängen, die fast komplett absorbiert werden. Dies macht sich im » Spektrum als feine Linien bemerkbar. Im Gegensatz zu einer » Emissionslinie taucht eine Absorptionsline als dunkler Strich auf, und wird im Diagramm als nach unten gerichtete Spitze dargestellt. Die Lage dieser Absorptionslinien im Spektrum lassen auf die chemische Zusammensetzung des o.a. Materials schließen.
 

Absorptionsnebel

Interstellare Gas- und Staubwolken, die nicht selber leuchten, sondern sich als » Dunkelwolken dadurch bemerkbar machen, daß sie das Licht dahinterliegender Objekte absorbieren.

Absorptionsnebel sind nicht selten Geburtsstätten neuer Sterne, da die Temperatur im Innern kaum mehr als 100 K (= -173°C) beträgt, kühl genug für Instabilitäten, durch die Gasmassen zu » Protosternen kollabieren.
 

Achromat

» Refraktor, bei dem ein System aus meist zwei Linsen mit unterschiedlichem Brechungsindex für eine verringerte chromatische Abberation sorgt. Auch als ´Fraunhofer´ bezeichnet. Häufig bei preiswerten, langbrennweitigen Optiken.

Bei ausreichender Brennweite funktioniert die Farbkurrektur mit 2 Linsen ziemlich gut, bei einem » Öffnungsverhältnis von f/15 wird man keinen Farbfehler mehr bemerken. Leider sind langbrennweitige Optiken heute eher die Ausnahme im Handel.

Gute langbrennweitige Achromaten um f/15 sind perfekt geeignet für Mond- und Planetenbeobachtung und sind jedem anderen Teleskoptyp gleicher Öffnung in dieser ´Disziplin´ optisch klar überlegen.

Besser korrigierend sind die meist dreilinsigen » Apochromaten, diese Konstruktion macht jedoch nur bei kurzen Brennweiten Sinn und wären dann eher für die DeepSky-Beobachtung bzw. -fotografie geeignet.
 

Adaptive Optik

Moderne Großteleskope kompensieren die Auswirkungen des » Seeing durch gezieltes Verformen eines Spiegels im Strahlengang des Teleskops.
 

ADC

Gebräuchliche Abkürzung für Analog Digital Convertor. Die Bildinformationen eines jeden Pixels müssen in eine Form gebracht werden, die eine Übertragung zum und eine Weiterverarbeitung im Computer möglich macht. Der ADC teilt den gesamten Spannungsbereich des vom » CCD gelieferten analogen Signals in einzelne, diskrete Stufen ein und weist jeder Stufe eine bestimmte Zahl zu. Diesen Vorgang nennt man auch ´Digitalisieren´ oder ´Quantisieren´. Aus einem analogen Signal mit unendlich vielen und beliebig feinen Abstufungen wird damit ein begrenzter Zahlenbereich mit mehr oder weniger groben Abstufungen, woraus sich naturgemäß ein gewisser Fehler ergibt, den die Fachleute ´Quantisierungsrauschen´ nennen.

Handelsübliche Kameras lösen mit 8 Bit (=256 Abstufungen) oder mit 16 Bit (=65.536 Abstufungen) auf, wobei letztere weit bessere Bilder mit deutlich höherem Dynamikumfang zu liefern imstande sind.
 

ADU

Abkürzung für Analog Digital Unit. Dabei handelt es sich in diesem Zusammenhang um die Helligkeitswerte eines jeden Kamerapixels nach seiner Wandlung im Analog-Digital-Umsetzer. Aus diesen Helligkeitswerten setzt sich das komplette Bild zusammen, das die Kamera Richtung Rechner verläßt.

Bei einem 8-Bit Umsetzer werden diese einen Wertebereich von 0 bis 255 annehmen. Bei 16 Bit sind es dann schon Zahlenwerte zwischen 0 und 65535.
 

AE

Abkürzung für Astronomische Einheit. Gemeint ist die mittlere Entfernung der Erde von der Sonne, diese beträgt exakt 149.597.870,691 km.
 

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