Astrofotografie :: Saturn

 
Faszinierende Saturnaufnahmen mit ausführlicher Beschreibung der verwendeten Aufnahmetechnik.

Saturn

Saturn, der zweitgrößte Gasplanet in unserem Sonnensystem, ist von einem auffälligen und fein strukturierten Ringsystem aus abermilliarden kleiner Gesteins- und Eisbrocken umgeben. Eine weitere Kuriosität ist sein größter Mond Titan, der als einziger Mond im ganzen Sonnensystem eine dichte Stickstoffatmosphäre besitzt.

Saturn umläuft die Sonne auf einer leicht exzentrischen Bahn in gut 29 Jahren. Bei einer Perihelopposition, die optimalerweise so um den 1. Weihnachtstag stattfinden sollte, nähert er sich der Erde auf rund 1,2 Milliarden Km an. Nah genug um seinen scheinbaren Durchmesser auf über 20" anwachsen zu lassen, wobei sich diese Größenangabe auf den Planeten selber bezieht, nicht auf die Ausmaße seiner Ringe.
 

Damit ist Saturn auch für kleinere Teleskope ein sehr interessantes Gestirn, seine Ringe sind auch in einem billigen 60mm - Kaufhaus - Teleskop zu erkennen. Wählt man ein etwas besseres Instrument, so etwa ab 200mm Öffnung, dann wird das Betrachten dieses Planeten zu einem Erlebnis, das man nicht so leicht vergißt.

Zweimal pro Saturnumlauf schauen wir von der Erde aus genau auf die Kante seiner Ringe. Am 4.9.2009 war dies zuletzt der Fall, jedoch befand sich Saturn zu dieser Zeit 13 Tage vor der Konjunktion und war nur 11,3° östlich der Sonne extrem schwer zu beobachten. Für die Astrofotografen war Ende Dezember 2008 die beste Zeit, die Saturnringe mit minimaler Ringöffnung zu fotografieren.

 
Die Saturnmonde:
Wenn es darum geht, möglichst viele Monde ´auf einen Streich´ abzulichten, dann ist Saturn die erste Wahl! Gleich 8 seiner Monde sind mit den Mitteln der Amateurastronomie und ein wenig Geduld gut zu erfassen. Dazu sollte jedoch der richtige Zeitpunkt gewählt werden, wenn die äußeren Monde Iapetus und Titan nicht allzuweit ´draußen´ sind und die inneren beiden, Mimas und Enceladus, weit genug vom hellen Planeten wegstehen.

Die beobachtbaren Saturnmonde im Überblick:
+-----------+-------+-------------+---------+------+
| Mond      |  Ø km | Bahnrad. km |  Umlauf |  mag |
+-----------+-------+-------------+---------+------+
| Mimas     |   397 |    185.520  | 22,56 h | 13,0 |
| Enceladus |   499 |    238.020  | 32,88 h | 11,8 |
| Tethys    | 1.060 |    294.660  | 45,36 h | 10,3 |
| Dione     | 1.126 |    377.420  | 65,76 h | 10,2 |
| Rhea      | 1.528 |    527.040  |  4,52 d |  9,8 |
| Titan     | 5.150 |  1.221.830  | 15,95 d |  8,4 |
| Hyperion  |   280 |  1.464.100  | 21,28 d | 14,3 |
| Iapetus   | 1.436 |  3.561.300  | 79,33 d | 11,2 |
+-----------+-------+-------------+---------+------+

Saturnaufnahmen & verwendete Aufnahmetechnik:

Saturn tief im Süden
Saturn tief im Süden
Allgemeine Objektdaten:
Objektgröße:      18,7 ´´
Entfernung:       1.317.209.251 km
Helligkeit:       0,80 mag
mittlere FH:      6,93 mag/"²
Koordinaten:      14h 21m 30,12s / -11° 16' 13"
Sternbild:        Jungfrau (Virgo [VIR])

Aufnahmedaten:
Aufnahmezeit:     2013-05-14 22:18 UTC
Montierung:       Meade LX200GPS (G
Teleskop:         Meade 10" SCT
Öffnung:           254 mm
Brennweite:       7500 mm (Barlow)
Öffnungsverh.:    f/29,5
Kamera:           Philips ToUcam PCVC840K
Filter:           IR-Sperrfilter
Einzelbelichtung: 1/25s, Gain: 33%, γ min
Weißabgleich:     (RAW, in FW dekodiert)
Stacking:         
Belichtung eff:   0,2s
Vb:               779,2 ×
Bildfeld:         0,98' × 0,59'
Abbildungsmaßstab 0,15", 0,02"², 984 km/Px

Bedingungen:
Horizonthöhe:     50° 25´
rel. Extinktion:  0,28 mag
Seeing:           Mittel [5/10]
FWHM:             3,0 Pixel ≡ 0,5"
Reale Auflösung:  2.951 km
Temperatur:       10°C

2013-05-14 22:18

Info:
Mit seiner rückläufigen Bewegung hat Saturn am heutigen Tag erstmals wieder das Sternbild der Jungfrau ´betreten´ und damit ein wenig an Deklination gewonnen, allerdings nur vorübergehend. Die fortschreitend südlichere Stellung sorgt zwar für eine immer größere Ringöffnung, aber leider auch für immer schlechtere Sichtbarkeitsbedingungen aus europäischer Sicht. So war die Cassini-Teilung im Okular schwierig und auch nur blickweise zu erkennen.
 
 
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