Astrofotografie :: Unser Mond

 
Faszinierende Aufnahmen von unserem Mond, jeweils mit ausführlicher Beschreibung der verwendeten Aufnahmetechnik.

Unser Mond

Mond 2009 - 11 - 01 19 - 24UTC BuntUnser Mond ist nach der Sonne das von uns aus gesehen zweithellste Himmelsobjekt. Bereits in einem 8×30 Taschenfernglas lassen sich am "Terminator", der Schattengrenze, die ersten Krater erkennen.

Unser Erdtrabant läßt sich besonders gut beobachten, wenn er an einem Frühlingabend als zunehmender Halbmond besonders hoch steht.

Der Blick durch ein Kaufhausteleskop mit 60 mm Öffnung ist bereits eine kleine Offenbarung: Krater mit Zentralbergen, dunkle Ebenen und helle Gebirgszüge erfreuen das Auge des Beobachters. Wählt man ein größeres Instrument ab ca. 20 cm Öffnung, dann ist der Blick auf unseren kosmischen Begleiter ein eindrucksvolles Erlebnis. Feine Details in den Felsen der Kraterränder, sowie Rillen und Verwerfungen in den weiten Ebenen sind darin bei gutem Seeing nicht zu übersehen.

 

Mondaufnahmen & verwendete Aufnahmetechnik:

Erdschein
Erdschein
Allgemeine Objektdaten:
Objektgröße:      29,67´
Entfernung:       403.244 km
Helligkeit:       -9,70 mag
mittlere FH:      6,37 mag/"²
Phase:            6 %
Elongation:       29° 12'
Koordinaten:      22h 55m 48,5s / -01° 57' 52"
Sternbild:        Fische (Pisces [PSC])

Aufnahmedaten:
Aufnahmezeit:     2011-02-05 17:12 UTC
Montierung:       EQ1
Teleskop:         Weltblick MC 1:3.5/135
Öffnung:            38 mm
Brennweite:        135 mm
Öffnungsverh.:    f/3,5
Kamera:           Canon EOS 1000 D
Einzelbelichtung: 1/10s @ ISO 100
Stacking:         40
Belichtung eff:   0,6s
Bias/Rauschen:    35 ADU / 30 RMS (auf 16 Bit bezogen)
Vb:               13,8 ×
Theor. Grenzgröße 9,2 mag
Theor. Grenz-FH   17,6 mag/"²
Bildfeld:         69,67' × 69,67'
Abbildungsmaßstab 8,71", 75,85"², 17,0 km/Px

Bedingungen:
Horizonthöhe:     17° 36´
rel. Extinktion:  1,30 mag
Seeing:           Schlecht [2-3/10]
FWHM:             2,5 Pixel ≡ 21,8"
Reale Auflösung:  42,6 km
Transparenz:      5.5 fst
Temperatur:       9°C


Info:
Recht gute Bedingungen, wenn der Erdschein besonders gut dargestellt werden soll, finden sich immer dann, wenn die Ekliptik steil gegenüber dem Horizont verläuft, abends also optimalerweise Anfang bis Mitte März. Die Mondsichel sollte dabei so schmal wie eben möglich sein, sonst ist sie schnell überbelichtet. 6% oder 62 Stunden nach Neumond, wie bei dieser Aufnahme, sind schon fast ein wenig zu viel...

Die beiden Sterne links oben und links unten im Bildfeld sind 6,4 mag bzw. 6,2 mag hell und bilden bereits kleine Ellipsen, da sich der Mond während der Aufnahmeserie ein klein wenig gegenüber dem Sternhintergrund bewegt hat.
 
Mondkrater Endymion
Mondkrater Endymion
Allgemeine Objektdaten:
Objektgröße:      33,67´
Entfernung:       355.280 km
Helligkeit:       -13,00 mag
mittlere FH:      3,34 mag/"²
Phase:            98 %
Koordinaten:      12h 54m 36,85s / -11° 40' 01"
Sternbild:        Jungfrau (Virgo [VIR])

Aufnahmedaten:
Aufnahmezeit:     2011-03-20 21:57 UTC
Montierung:       Meade LX200GPS (G
Teleskop:         Meade 10" SCT
Öffnung:           254 mm
Brennweite:       2950 mm
Öffnungsverh.:    f/11,6
Kamera:           Philips ToUcam PCVC840K - S/W-Mod
Filter:           Rotfilter
Einzelbelichtung: 1/100s, Gain: 24%, γ min
Stacking:         100 aus 810, handverlesen
Belichtung eff:   0,1s
Vb:               306,5 ×
Theor. Grenzgröße 9,4 mag
Theor. Grenz-FH   13,3 mag/"²
Bildfeld:         4,18' × 3,13'
Abbildungsmaßstab 0,39", 0,15"², 674,4 m/Px

Bedingungen:
Horizonthöhe:     22° 58´
rel. Extinktion:  1,02 mag
Seeing:           Mäßig [4/10]
FWHM:             7,7 Pixel ≡ 3,0"
Reale Auflösung:  5.193,1 m
Transparenz:      5.5 fst
Temperatur:       -1°C


Info:
Mondkrater Endymion befindet sich am äußersten nord-nord-östlichen Mondrand und ist aus unserer Perspektive normalerweise nur etwas schwer zu erkennen. Dank der kräftigen Libration (5° Nord) rückt dieser Krater nun so weit ins Blickfeld, daß er schon fast rund erscheint. Auch das dahinter liegende, bereits zur Mondrückseite gehörende Mare Humboldtianum ist noch gut zu sehen.
 
Mondkrater Theophilus am Astronomietag
Mondkrater Theophilus am Astronomietag
Allgemeine Objektdaten:
Objektgröße:      31,17´
Entfernung:       383.867 km
Helligkeit:       -11,46 mag
mittlere FH:      4,71 mag/"²
Phase:            32 %
Koordinaten:      05h 51m 12,51s / +22° 44' 12"
Sternbild:        Orion (ORI)

Aufnahmedaten:
Aufnahmezeit:     2011-04-09 18:12 UTC
Montierung:       Celestron Gabel
Teleskop:         Celestron C8
Öffnung:           203 mm
Brennweite:       3400 mm (Barlow)
Öffnungsverh.:    f/16,7
Kamera:           Philips ToUcam PCVC840K - S/W-Mod
Filter:           IR-Passfilter 685nm
Einzelbelichtung: 1/50s, Gain: 40%, γ min
Stacking:         100 aus 325, handverlesen
Belichtung eff:   0,5s
Vb:               353,2 ×
Theor. Grenzgröße 13,6 mag
Theor. Grenz-FH   14,7 mag/"²
Bildfeld:         3,62' × 2,72'
Abbildungsmaßstab 0,34", 0,12"², 632,3 m/Px
Mitwirkende:      F. X. Kohlhauf

Bedingungen:
Horizonthöhe:     53° 1´
rel. Extinktion:  0,24 mag
Seeing:           Mittel-Gut [6/10]
FWHM:             2,5 Pixel ≡ 0,8"
Reale Auflösung:  1.580,6 m
Transparenz:      5.5 fst
Temperatur:       13°C


Info:
Gutes Seeing zu unserer Veranstaltung zum diesjährigen 9. Deutschen Astronomietag: Mondkrater Theophilus (etwas links von der Bildmitte) konnte praktisch beugungsbegrenzt dargestellt werden. Etwa ¾° südlich der Ekliptik taucht unser Mond nahe dem ´Dreiländereck´ Zwillinge, Stier und Orion kurz im ´Hoheitsgebiet´ des letztgenannten Sternbilds auf.
 
Hesiodus-Strahl
Hesiodus-Strahl
Allgemeine Objektdaten:
Objektgröße:      30,22´
Entfernung:       395.893 km
Helligkeit:       -12,00 mag
mittlere FH:      4,11 mag/"²
Phase:            70 %
Koordinaten:      22h 21m 14,5s / -05° 31' 52"
Sternbild:        Wassermann (Aquarius [AQR])

Aufnahmedaten:
Aufnahmezeit:     2011-11-04 17:57 UTC
Montierung:       Meade LX200GPS (G
Teleskop:         Meade 10" SCT
Öffnung:           254 mm
Brennweite:       2950 mm
Öffnungsverh.:    f/11,6
Kamera:           Philips ToUcam PCVC840K - S/W-Mod
Filter:           Rotfilter
Einzelbelichtung: 1/50s, Gain: 80%, γ min
Stacking:         658
Belichtung eff:   1,3s
Vb:               306,5 ×
Theor. Grenzgröße 6,0 mag
Theor. Grenz-FH   10,5 mag/"²
Bildfeld:         3,34' × 2,77'
Abbildungsmaßstab 0,39", 0,15"², 751,5 m/Px

Bedingungen:
Horizonthöhe:     35° 56´
rel. Extinktion:  0,58 mag
Seeing:           Grottenschlecht
FWHM:             13,0 Pixel ≡ 5,1"
Reale Auflösung:  9.769,8 m
Transparenz:      <3 fst
Temperatur:       13°C


Info:
Das Seeing als grottenschlecht zu bezeichnen schmeichelt den miserablen Bedingungen zum Aufnahmezeitpunkt sehr! Außerdem mußte ich durch dichtes Föhngewölk hindurchfotografieren, visuell war der Hesiodus-Strahl daher völlig chancenlos. Nur durch massives Stacken mit anschließender Schärfung und Kontrastverstärkung konnte etwas abgebildet werden, das den Hesiodus-Strahl immerhin erahnen läßt. Der Hesiodus-Strahl wird markiert wenn man mit der Maus über das Vorschaubild fährt.
 
 
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