Astrofotografie :: Zwerggalaxien - Wolf Lundmark Melotte

 

Zwerggalaxien - Wolf Lundmark Melotte (zuletzt aktualisiert: 20.12.2016)

Zwerggalaxie Wolf Lundmark Melotte - kurz WLM - gehört zu unserer lokalen Galaxiengruppe und befindet sich etwas außerhalb der großen Galaxien Andromeda und unserer Milchstraße. In dieser etwas einsamen Ecke konnte sie sich in ihrer ursprünglichen Form weitgehend erhalten. Wie alle Zwerggalaxien ist auch WLM äußerst lichtschwach. In der 30s-Einzelbelichtung ist sie nur mit viel Phantasie zu erahnen.

Entdeckung und Namensgebung
Die Zwerggalaxie wurde im Jahr 1909 von dem Astronomen Max Wolf mit einem 15 cm Astrographen auf einer Fotografie entdeckt aber erst rund 15 Jahre später von Knut Lundmark und Philibert Jacques Melotte als Zwerggalaxie identifiziert. Daher die etwas umständliche Namensgebung.

Kugelsternhaufen WLM-1 (16,1 mag)
Der ´Stern´, der sich etwa 2´ westlich von der Zwerggalaxie WLM befindet, ist in Wirklichkeit ein Kugelsternhaufen, der sich in unmittelbarer Umgebung von WLM befindet. Zum Auflösen einiger Einzelsterne ist freilich eine weit größere Teleskopöffnung an einem südlichen Standort mit bedeutend weniger Luftunruhe nötig. Unter ´normalen´ Bedingungen wird man nur ein stellares Objekt zu sehen bekommen. WLM-1 wird markiert, wenn man mit der Maus über das Vorschaubild fährt.

Das Fleckchen rund 7´ westlich ist die 16,74 mag "helle" Hintergrundgalaxie GALEXASC J000129.37-152753.4 mit unbekannter Entfernung zu uns, diese dürfte aber in der Größenordnung von einigen 100 Millionen Lichtjahren liegen.

 
Allgemeine Objektdaten:
Objektgröße:      4´ x 11´
Entfernung:       3.000.000 Lj
Ausdehnung:           9.600 Lj
Morphologie:      dIrr
Helligkeit:       11,00 mag
mittlere FH:      23,80 mag/"²
Abs.Helligkeit:   -13,82 mag
Koordinaten:      00h 01m 58,1s / -15° 27' 39"
Sternbild:        Walfisch (Cetus [CET])
 

Aufnahme & verwendete Aufnahmetechnik:

Wolf Lundmark Melotte
Wolf Lundmark Melotte
Aufnahmedaten:
Aufnahmezeit:     2016-11-28 19:02 UTC
Montierung:       Celestron CGE Pro
Teleskop:         Meade 10" SCT
Öffnung:           254 mm
Brennweite:        960 mm (Reducer)
Öffnungsverh.:    f/3,8
Kamera:           ATiK 16IC-HS
Filter:           L-RGB-Filtersatz
Einzelbelichtung: 30s
Stacking:         85
Belichtung eff:   276,6s
Bias/Rauschen:    1175 ADU / 56 (60,2) RMS
Vb:               75,5 ×
Theor. Grenzgröße 20,0 mag
Theor. Grenz-FH   25,1 mag/"²
Bildfeld:         17,46' × 13,09'
Abbildungsmaßstab 1,59", 2,53"², 23,125 Lj/Px

Bedingungen:
Horizonthöhe:     26° 47´
rel. Extinktion:  0,87 mag
Seeing:           Mittel [5/10]
FWHM:             3,3 Pixel ≡ 5,2"
Reale Auflösung:  76,313 Lj
Transparenz:      5.5 fst
Himmelshelligk.:  19,50 mag/"²
Temperatur:       -4°C

Grenzhelligkeit:  20,1 mag

Aufnahmedetails:
L: 85 × 30s
R: 71 × 30s, Binning 2
G: 63 × 30s, Binning 2
B: 35 × 30s, Binning 2


Info:
Autoguiden überflüssig! Die CGE Pro führt derart genau nach, daß man bei gut trainierter PEC die Monti einfach laufen lassen kann. Voraussetzung sind Einzel-Belichtungszeiten von bis zu einer Minute und ein Abbildungsmaßstab von mindestens 1,5"/px.

Der Abstand zwischen Reducer und Kamerachip ist noch zu klein und damit die Brennweite zu groß. Man sieht es an der ausgeprägten Koma-Verzerrung der Sterne am ganzen rechten Bildrand. Die Schweife zeigen von der Bildmitte weg, was auf eine Unterkompensation der Bildfeldebnung hindeutet.

Nicht genau eingenordet: Das Bild ist um 6,68° im Uhrzeigersinn gedreht.
 
 
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