Astrofotografie :: Zwerggalaxien - Zwerggalaxie Sextans A

 

Zwerggalaxien - Zwerggalaxie Sextans A (zuletzt aktualisiert: 14.03.2011)

Sextans A ist eine interessante, irreguläre Zwerggalaxie im Sternbild Sextant, die zur lokalen Gruppe gehört und ähnlich wie die benachbarte Sextans B stark bläulich leuchtet. Verursacht wird dieses blaue Leuchten durch zahlreiche, gut sichtbare Sternentstehungsregionen mit sehr heißen, jungen Riesensternen darin.

Vor ungefähr 100 Millionen Jahren wurde eine neue Sternentstehungswelle gestartet, die bis heute anhält und immer wieder massereiche, kurzlebige Sterne hervorbringt. Die Ursache für diese Sternentstehungswelle konnte bislang nicht geklärt werden. Noch heute befindet sich im Zentralbereich von Sextans A eine relativ hohe Konzentration an neutralem Wasserstoff, genügend Baustoff für viele neue Sterne. Sextans A entfernt sich von uns mit 324 km/s, die Rotverschiebung beträgt damit 0,001081.


Die unmittelbare Nachbarschaft zu Sextans B ist nicht nur perspektivisch, sondern wegen der fast identischen Entfernung auch real vorhanden. Beide Zwerggalaxien sind nur rund 850.000 Lichtjahre voneinander entfernt, entsprechend 10,4° an unserem Nachthimmel.

 
Allgemeine Objektdaten:
Objektgröße:      4,5´
Entfernung:       4.504.270 Lj
Ausdehnung:           5.900 Lj
Masse:            100.000.000 Sonnenmassen
Morphologie:      dIrr
Helligkeit:       11,70 mag
mittlere FH:      23,65 mag/"²
Abs.Helligkeit:   -14,00 mag
Koordinaten:      10h 11m 00,0s / -04° 41' 42"
Sternbild:        Sextant (Sextans [SEX])
 

Aufnahmen & verwendete Aufnahmetechnik:

Zwerggalaxie Sextans A
Zwerggalaxie Sextans A
Aufnahmedaten:
Aufnahmezeit:     2010-03-07 21:13 UTC
Montierung:       Meade LX200GPS (G
Teleskop:         Meade 10" SCT
Öffnung:           254 mm
Brennweite:        975 mm (Reducer)
Öffnungsverh.:    f/3,8
Kamera:           ATiK 16IC-HS
Filter:           L-RGB-Filtersatz
Einzelbelichtung: 30s
Stacking:         151
Belichtung eff:   368,6s
Bias/Rauschen:    1214 ADU / 60 (61,4) RMS
Vb:               76,7 ×
Theor. Grenzgröße 20,1 mag
Theor. Grenz-FH   25,5 mag/"²
Bildfeld:         17,19' × 12,89'
Abbildungsmaßstab 1,57", 2,45"², 34,186 Lj/Px

Bedingungen:
Horizonthöhe:     35° 18´
rel. Extinktion:  0,60 mag
Seeing:           Schlecht [2-3/10]
FWHM:             4,1 Pixel ≡ 6,4"
Reale Auflösung:  140,164 Lj
Transparenz:      5.5 fst
Himmelshelligk.:  19,42 mag/"²
Temperatur:       -9°C

Grenzhelligkeit:  19,8 mag

Aufnahmedetails:
L: 151 × 30s
R:  60 × 20s Binning: 2
G:  63 × 20s Binning: 2
B: 109 × 20s Binning: 2
Leitstern: 9,49m / 22´ 20" N
Autoguiding: Guidedog 1.0.6 und Philips ToUcam (S/W-Mod)

Info:
Schlechtes Seeing, Kälte und viel Streulicht, das von der geschlossenen Schneedecke bestens reflektiert wird, gestalten das Astrofotografieren nicht eben komfortabel. So mußte ich mich mit der Belichtungszeit stark zurückhalten und die Sterne sehr stark nachschärfen.
 
Sextans A etwas tiefer
 
 
Sextans A etwas tiefer
 
 
Sextans A etwas tiefer
Sextans A etwas tiefer
Aufnahmedaten:
Aufnahmezeit:     2011-03-07 22:03 UTC
Montierung:       Meade LX200GPS (G
Teleskop:         Meade 10" SCT
Öffnung:           254 mm
Brennweite:        975 mm (Reducer)
Öffnungsverh.:    f/3,8
Kamera:           ATiK 16IC-HS
Filter:           L-RGB-Filtersatz
Einzelbelichtung: 60s
Stacking:         70
Belichtung eff:   502,0s
Bias/Rauschen:    1050 ADU / 55 (56,5) RMS
Vb:               76,7 ×
Theor. Grenzgröße 20,4 mag
Theor. Grenz-FH   25,7 mag/"²
Bildfeld:         17,19' × 12,89'
Abbildungsmaßstab 1,57", 2,45"², 34,186 Lj/Px

Bedingungen:
Horizonthöhe:     37° 19´
rel. Extinktion:  0,54 mag
Seeing:           Mittel [5/10]
FWHM:             3,6 Pixel ≡ 5,6"
Reale Auflösung:  123,071 Lj
Transparenz:      5.0 fst
Himmelshelligk.:  20,38 mag/"²
Temperatur:       -3°C

Grenzhelligkeit:  20,3 mag

Aufnahmedetails:
L:  70 ×  60s
Hα: 11 × 600s
R:  60 ×  20s Binning: 2
G:  63 ×  20s Binning: 2
B: 109 ×  20s Binning: 2
Leitstern: 9,49m / 22´ 20" N
Autoguiding: Guidedog 1.0.6 und Philips ToUcam (S/W-Mod)

Info:
Deutlich bessere Bedingungen genau ein Jahr später, das anfangs einigermaßen gute Seeing sollte sich aber im weiteren Verlauf der Nacht dramatisch verschlechtern, denn wärmere, feuchte Luftmassen fingen an, sich über die bodennahe Kaltluftschicht zu schieben. Die Farbe wurde der Aufnahme aus dem Vorjahr entliehen.

2. Bild:
Die deutlich sichtbaren, hellen Sternhaufen in Sextans A erregen den Verdacht, daß sich hier noch viel ionisiertes Wasserstoffgas zwischen den jungen und heißen Sternen befindet. Eine tiefe Ablichtung durch einen schmalbandigen Hα-Filter sollte das klären. Und tatsächlich, nach 11 Belichtungen à 600s (= 33 Min eff.) zeigen sich deutlich Gebiete mit angeregtem Wasserstoff.

Für das 3. Bild
wurde diese Aufnahme mit der vorhergehenden kombiniert. Dabei wurde das Hα-Bild gegenüber der Luminanzaufnahme um den Faktor 23 verstärkt dargestellt, so daß die rote Farbgebung nicht dem tatsächlichen Helligkeitsverhältnis entspricht.
 
 
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